Sim City Societies Deluxe Edition
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit
Anforderungen:
1,7 GHz, 1 GB RAM, 256 MB Grafikkarte
Inhalt:
Mit Sim City erschien 1989 die wegweisendste Städtebausimulation überhaupt. Zahlreiche Neuauflagen, Erweiterungen und Veränderungen machten die Reihe zu einer der erfolgreichsten im Genre der Aufbausimulationen. Im November 2007 erschien Sim City Societies, der neuste Ableger der Reihe. Doch mit Tilted Mill gab es einen neuen Entwickler und das altbewährte Spielkonzept wurde völlig neu überarbeitet. Nun ist die Deluxe-Edition im Handel - höchste Zeit für unseren Test.
Meinung:
Die Sim City-Titel von Entwickler Maxis haben mir stets viel Freude bereitet, doch als ich das erste Mal Sim City Societies Deluxe installiert habe, kam gleich das erste Naserümpfen: Das Installationsprogramm braucht nämlich ewig zum (De-)Installieren, was ich nach dem ersten fehlerhaften Patchen gleich nochmal testen durfte. Aber das sagt ja noch nichts über das Spiel aus.
Neuer Entwickler, neues Konzept Im neuen Sim City werden keine Zonen eingerichtet, sondern jedes Gebäude wird einzeln gebaut. Somit entstehen einzigartige Städte, die viel individueller aussehen als die alten Metropolen. Aber das Geld regiert nur noch teilweise. Während es bei den alten Titeln genügte, auf ein positives Budget hinzuarbeiten, müssen bei Sim City Societies neben den Credits auch soziale Werte berücksichtigt werden: Wissen, Kreativität, Glaube, Wohlstand, Autorität und Produktivität sind der eine Teil; die Zufriedenheit der Bevölkerung ist der andere. Strom und Wasser wurden ebenfalls überarbeitet. Jetzt werden nur noch Kraftwerke plaziert - wo ist an sich egal, denn Stromleitungen gibt es keine mehr. Wasserwerke sind komplett weg, U-Bahnlinien ebenfalls.
Dafür gibt es unterschiedliche Komplexitätsgrade. Diese fordern durchaus und machen das Spiel interessant. Außerdem gibt es unterschiedliche Themenstädte. Wer einen Überwachungsstaat aufbauen möchte, setzt auf autoritäre Gebäude. Wer "Spaßhausen" erbauen will, fördert Kreativität. Ob Wissenschaftszentrum oder Landwirtschaft - dem Bauen sind kaum Grenzen gesetzt. Je nach gewähltem Thema sieht die Metropole entsprechend aus. Wer Klischees liebt, wird sich wohl fühlen.
Traumhaft: Schwierigkeitsgrade Um die Komplexität des Spieles zu erhöhen, gibt es sechs verschiedene Schwierigkeitsgrade. Der einfachste Modus ist Freeplay. Dabei gibt es unendlich Geld, alle Gebäude stehen zur Verfügung, die gebaut werden können, ohne irgendwelche Voraussetzungen erfüllen zu müssen. Im Modus "unbegrenzte Simoleons" gibt es ebenfalls unbegrenzt Geld, doch alle Gebäude müssen freigespielt werden. Im normalen Spiel schließlich muss zusätzlich noch gewirtschaftet werden. Dafür bleiben freigespielte Gebäude hier auch freigeschaltet. Diese Kreativ-Modi sind relativ einfach und ermöglichen es, das Spiel kennenzulernen.
Alternativ steht zu Beginn auch die erste Stufe im Strategie-Modus offen: "Basis". Was sich einfach anhört, zeigt bereits zu Beginn grundlegende beim Probleme beim Managen einer Stadt. Wartungskosten, unzufriedene Sims und allerlei weitere Unannehmlichkeiten erschweren das Bauen spürbar. Wer diesen Modus meistert, darf dann "Knallhart" und anschließend noch "Albtraum" spielen - eine Herausforderung für wahre Baumeister und Wirtschaftsstrategen. Das Spiel geht dabei von der Aufbau- zur Wirtschaftssimulation über. Hier nehmen Gebäude Schaden, wodurch sich ihre Effizienz verringert. Sims sind schneller und länger unzufrieden. Und es kann pro Stadt nur ein einziges Spielziel erreicht werden.
Die Sims und Sim City Deluxe Waren die beiden Konzepte von Die Sims und Sim City bislang stets getrennt, laufen sie in Sim City Deluxe zusammen. Jeder Bewohner hat Bedürfnisse, die direkt simuliert werden. Wird ein Sim sauer, streikt er. Das klingt nicht nur etwas überdreht, es ist auch so. Denn eine Hand voll unzufriedener Sims können dafür sorgen, dass die ganze Stadt zusammenbricht.
Sound und Musik sind gelungen, die Kamera lässt ein paar Wünsche offen, ist aber ansich in Ordnung. Nur ein Gebäude zu finden, das perfekt passt, ist oft ein Problem. Die Listen sind sehr lang und die einstellbaren Raster oft zu grob.
Vor allem mit dem installierten Addon Reisewelten, das in der Deluxe-Edition enthalten ist, ufern die Möglichkeiten stark aus. Jedes Gebäude muss schließlich per Hand gebaut werden. Da wird das Finden des perfekten Gebäudes bei der riesigen Auswahl häufig ein Problem. Das Spiel ist zwar ohne Altersbeschränkung, doch dürfte nicht jeder junge Spieler damit glücklich werden. Dafür sorgt bereits die Masse an Baumöglichkeiten und die Komplexität, wenn es um Effizienz geht.
Fazit:
Das veränderte Konzept bietet kein klassisches Sim City mehr. Jedes Gebäude einzeln zu bauen, ist eine Geschmackssache und die Themenstädte sind es ebenso. Doch wen das nicht stört, der bekommt eine nette Aubauf- und Wirtschaftssimulation angeboten, die mit ihren unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sehr nutzerfreundlich ist. Die Erweiterung Reisewelten in der Deluxe-Edition verschafft noch ein bisschen mehr Komplexität und lässt die Traumstadt noch ein Stückchen individueller werden. Mir persönlich sagt das neue Konzept jedoch nicht zu, da es viel zu verspielt wirkt und von der eigentlichen Stärke, relativ komplexe aber realistisch wirkende Metropolen errichten zu können, zu sehr abweicht. Dennoch gibt es eine gute Wertung für ein gutes Spiel.
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Autor der Besprechung:
Ralph Traber
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