Le Tour de France Saison 2008 - Der Radsport Manager
Entwickler:
Cyanide Studio
Publisher:
Cyanide Studio
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
36.95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD X2 4400+, 2048 MB DDR2 RAM, GeForce 8600 GT, Windows Vista Home Premium, DSL 16000
Anforderungen:
Windows 2000 oder höher, 1 GHz CPU, 512 MB RAM, 2 GB freier Festplattenspeicher, DVD-Laufwerk, 32 MB 3D-Grafikkarte (DirectX 9.0c)
Inhalt:
Managersimulationen gibt es bereits für jede nur erdenkliche Sparte. Flughäfen, Freizeitparks und auch Sportvereine wollen zum Zwecke der Gewinnmaximierung geführt und verwaltet werden. So wartet auch der Radsport jedes Jahr mit einer neuen Simulation auf. Im offiziellen Tour de France Radsport Manager 2008 muss der Spieler ein Team aufbauen, trainieren und mit ihm Titel gewinnen. Das ultimative Ziel ist dabei natürlich der Gewinn der Tour de France.
Meinung:
Der Radsport Manager unterscheidet sich nicht wesentlich von Managerspielen anderer Sportarten und ist, was den Umfang betrifft, nicht anders als seine Vorgänger. Als Teamchef lenkt man sowohl die sportlichen als auch die wirtschaftlichen Geschicke der Mannschaft. Für die Fahrer müssen Trainingspläne erstellt und passendes Material gekauft werden. Ebenso muss man sich um Sponsoren-Gelder bemühen.
Teufel im Detail Vor allem auf dem Mikro-Level ist hier sehr viel Fachwissen gefragt, was den Einstieg für Neulinge unsagbar schwer macht. Wer auf learning by doing steht, sollte schon mal eine Woche Einarbeitungszeit einplanen. Die Tutorials kann man nämlich getrost vergessen, nützliche Tipps und Erklärungen findet man nirgends. Die Fülle an Optionen bietet zwar eine unschlagbare Spieltiefe, jedoch wirken sich manche Variablen nur marginal aufs Spielgeschehen aus, was man vor allem bei den Fähigkeiten der einzelnen Fahrer merkt. So landet ein gut trainierter Bergfahrer in einer Bergetappe trotz gut kalkulierter Strategie öfters mal weit hinter einem mittelklassigen Wasserträger, der eigentlich nur aus Spaß an der Freude im Team ist.
Höckschte Dischziplin! Viel mehr kommt es während des Rennens auf die angemessene Reaktion auf neue Situationen an. Schnell stellt man fest, dass nicht unbedingt die Güte der Fahrer, sondern die Taktik der Knackpunkt ist. Was machen, wenn die Konkurrenz ausreißt? Was, wenn der Fahrer erschöpft ist? Wie platziere ich den Sprinter? All das sind Fragen, auf die man Antworten finden muss. Beim ersten Spiel ist das für Einsteiger kaum zu machen, zumal die KI recht aggressiv eingestellt ist und entweder selbst dauernd Ausreißerversuche startet oder den eigenen Ausreißer schnell wieder einfängt. Variabler Schwierigkeitsgrad? Fehlanzeige!
Schlampigkeit verlass mich nicht! Dass Managerspiele keine Grafikwunder vollbringen, ist hinlänglich bekannt. Dass sie aber so trostlos und schlampig umgesetzt werden wie hier, grenzt fast schon an Unverschämtheit. Auf den allerhöchsten Einstellungen (1280x1024, 4xFSAA, maximale Details) erleben wir ein flüssig laufendes Spiel mit matschigen Texturen, pixeligen Kanten (trotz Kantenglättung!), billig animierten und rar gesäten Zuschauern, Fahrern, die durch andere einfach hindurch fahren, Tearing und lebloser Umgebung.
Ebenso wenig überzeugen kann der Sound. Der Kommentar während des Rennens wirkt viel zu künstlich, Soundeffekte gibt es eigentlich kaum. Stattdessen immer wieder die gleiche nervige Menümusik.
Fazit:
Der offizielle Radsport Manager zur Tour de France ist eine Simulation mit stark eingeschränkter Zielgruppe, die aus Radsport-Fans und ausgebufften Manager-Profis bestehen dürfte. Wer sich nicht dazu zählt, sollte einen großen Bogen um dieses Spiel machen, da der hohe Schwierigkeitsgrad aufgrund der zahlreichen detaillierten Optionen für Anfänger einfach viel zu hoch ist. Wer sich auf das Spiel einlässt und viel Zeit investiert, bekommt ein technisch schwaches Managerspiel mit viel Tiefgang und allem, was das Managerherz so begehrt. Inklusive dopingfreiem Heile-Welt-Feeling.
| |
Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
|