Beautiful Katamari
Publisher:
Atari
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Xbox 360
Inhalt:
Der König des Cosmos lässt es sich gut gehen und macht mit Frau und Kind Urlaub. Da der König aber so ein großartiger Tennisspieler ist, schlägt er bei einem
Match den Ball so stark in die Luft, dass ein Loch in die Realität gerissen wird, das alle Planeten aufsaugt. Wirklich ärgerlich. Und irgendwie seltsam, aber
das ist Beautiful Katamari.
Meinung:
Wie so oft, ist es nun die Aufgabe des kleinen Prinzen, neue Planeten zu erschaffen und - wenn die Zeit es zulässt - vielleicht auch noch das schwarze Loch
zu stopfen. Doch wie kreiert man neue Planeten? Man nehme einfach ein Katamari, eine klebrige Kugel, und rolle mit ihr über alle Dinge, die kleiner sind als
sie selbst. Diese Dinge bleiben an ihr haften und sorgen dafür, dass die Kugel wie ein Schneeball immer größer wird und dadurch auch größere Gegenstände
aufsammeln kann. Allerdings beschränkt sich der Prinz nicht nur auf Gegenstände, denn ab der richtigen Größe sind auch Tiere, Menschen, Häuser, Länder oder
Kontinente aufroll-bereit.
Zeitfahren Der Prinz startet in seinem Princedom, einer Ansammlung von fliegenden Inseln, auf denen sich die Eingänge in die einzelnen
Level befinden. Jeder Level hat zur Aufgabe, einen Planeten oder ein ähnliches Weltraumobjekt wiederherzustellen. Der Prinz erhält von seinem Vater wertvolle Hinweise: Woraus der Planet bestehen, wie groß der Katamari in dieser Zeit werden soll und wie viel Zeit er hat. Schafft man es nicht, den Katamari
in der vorgegebenen Zeit auf die richtige Größe zu bringen, hat man versagt und der König wird ziemlich sauer.
Einmal um den Block Die Steuerung des Katamaris ist ein wenig kompliziert ausgefallen. Benutzt werden nur die beiden Analogsticks, diese
jedoch gleichzeitig. Dadurch bekommt man eine immense Kontrolle über die Bewegung des Katamaris, sodass man ihn nicht nur vor sich durch die Gegend rollt,
sondern seitwärts läuft, rückwärts, sich blitzschnell um 180° dreht oder einen Turboschub einlegt. Es erfordert ein wenig Eingewöhnungszeit, dafür ist das
Ergebnis aber umso zufriedenstellender.
Sammeltrieb Der Umfang des Spiels fällt auf den ersten Blick ein wenig gering aus. Allerdings ist der Weg hier eindeutig das Ziel, denn
ihr werdet jeden Level mehrere Male besuchen wollen. Im Princedom gibt es beispielsweise eine Sammlung, in der alle Gegenstände aufgelistet werden, die ihr
bereits aufgerollt habt und es wird eine ordentliche Zeitspanne benötigt, um alle Gegenstände einzutragen. Außerdem sind in jedem Level Geschenke vom König
versteckt, die Accessoires beinhalten, mit denen ihr den Prinzen ausstatten könnt. Dann wären da noch die 50 Cousins des Prinzen, die sich ebenfalls in den
Leveln verstecken. Habt ihr diese aufgerollt, wandern sie anschließend im Princedom herum und ihr könnt die Kontrolle über sie übernehmen und mit ihnen statt
dem Prinzen weiter Katamaris aufrollen.
Beautiful Katamari? Ob das Spiel seinem Titel gerecht werden kann, liegt letztendlich wohl im Auge des Betrachters, aber man sollte keine
realistischen Grafiken oder umwerfende Effekte erwarten. Die Designs sind stark stilisiert, Menschen und Tiere sind ziemlich kastenförmig geraten und
weisen eine geringe Polygonanzahl auf. Allerdings muss bedacht werden, was für Massen gleichzeitig berechnet werden.
Jedes Mal, wenn der Katamari größer
wird, schwenkt die Kamera weiter aus dem Bild und es sind mehr Objekte auf dem Bildschirm. Wenn man sich auf der Höhe befindet, auf der bereits ganze Länder
aufgerollt werden können, kommt es durchaus zu Framerate-Einbrüchen. Dafür wird beim Soundtrack wieder einmal beste Ware geboten. Die japanischen Songs gehen
direkt ins Ohr und untermalen gekonnt die ausgeflippte Atmosphäre des gesamten Spiels. Eine Sprachausgabe fehlt allerdings, alle Dialoge werden durch
englische Texttafeln angezeigt.
Abzocke Besonders negativ fällt die Veröffentlichungspolitik auf. Während Katamari-Titel normalerweise zum Low Budget-Preis eingeführt
werden, darf man für Beautiful Katamari den Vollpreis hinlegen. Leider sind auch nicht alle Level, die zum Release fertig gestellt
wurden, verfügbar. Sie befinden sich zwar auf der Spiel-DVD, müssen aber über den XBox Live Market Place mit barer Münze freigeschaltet werden.
Somit bekommt der Katamari-Fan für mehr Geld deutlich weniger Inhalt.
Fazit:
Katamari kann man nicht beschreiben, man muss es erleben. Das Aufrollen aller möglichen und unmöglichen Gegenstände hat irgendwie eine Zen-artige Wirkung und
man schaltet nur noch ab und lässt sich treiben. Dank der Steuerung kann man sich auch durchaus fallen lassen und einfach "machen". Der tolle
Soundtrack trägt sein Übriges bei, auch wenn man sich mit der Grafik vielleicht erst ein wenig anfreunden muss. Umso ärgerlicher, dass der Kunde mit dem
teuren, herunterladbaren Inhalt, der sich bereits auf der DVD befindet, gehörig über den Tisch gezogen wird. Diese Praxis sollte man keinesfalls unterstützen und vom DLC die Finger lassen, das Hauptspiel ist einen Blick aber durchaus wert.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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