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Experience 112

Entwickler: bhv Software
Publisher: bhv Software

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 37,95 €

Systeme: PC

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1978: Die Forschungsorganisation EDEHN startet während einer Schiffsexpedition eine Versuchsreihe zur Untersuchung übernatürlicher Phänomene, verschwindet jedoch plötzlich vom Radar. Das Schiff wird nach einiger Zeit aufgegeben, eine konkrete Spur existiert nicht. Genau drei Dekaden später empfängt ein unbeteiligter Techniker einen seltsamen Funkspruch.

Alsbald stellt er fest, dass die Codierung ausschließlich vom einst verschollenen Dampfer ausgehen kann. Also fährt er die Kamerasysteme wieder hoch, entdeckt dabei eine mysteriöse junge Frau, die scheinbar als einzige die Tragödie überlebt hat. Bestrebt, Antworten auf die Ursache des Zwischenfalls und den Verbleib der restlichen Crew zu finden, versucht der Mann, die Überlebende zu kontaktieren - erfolglos!

Da jedoch realisiert er, dass er nach wie vor die Kontrolle über die Maschinen des Schiffes hat. Und dies ist seine einzige Chance, die als Lea Nicholls identifizierte Dame auf sich aufmerksam zu machen und mit ihr zu kooperieren. Sie jedoch aus dem Forschungsschiff herauszumanövrieren, stellt sich ziemlich schnell als eine ganz eigenwillige Kunst heraus…

Meinung:
Experience 112“ ist ein absolut außergewöhnliches Adventure, welches abseits der schaurigen Atmosphäre vor allem mit einem unkonventionellen, einfallsreichen Steuerungssystem punkten kann. Statt die eigentliche Protagonistin nämlich im Stile eines Point & Click-Systems aktiv zu lenken, navigiert Lea Nicholls durch ihre zwischenzeitliche Heimat, indem sie durch einige bizarre Lichtspiele und Geräusche auf bestimmte Begebenheiten aufmerksam gemacht wird.

Den aktiven Part nimmt dementsprechend ein Außenstehender ein, der Lea über drei verschiedene Kamerastationen verfolgt, zudem eine Übersicht über den Querschnitt des Schiffes besitzt und die eigentliche Hauptdarstellerin somit komplett kontrolliert. Die Art und Weise wie dies geschieht ist jedoch die eigentliche Innovation an „Experience 112“; um die Dame von einem Ort zum nächsten zu bewegen, schaltet man Lichter an, setzt ruhende Maschinen wieder in Gang, lässt das Telefon klingen oder sucht individuell nach weiteren eigenartigen Alternativen, die das Interesse der Gesteuerten möglicherweise wecken könnten.

Improvisation gefragt
Die Präsentation der Rätsel ist aufgrund des einmaligen Steuersystems natürlich völliges Neuland, da man die Untersuchungen vor Ort nur über den Mittelsmann an den Überwachungskameras durchführen kann. Der muss sich ständig Gedanken machen, wie er die Aufmerksamkeit Leas auf sich zieht. Ein ständiges Improvisationstalent ist gefragt, und tatsächlich sind es manchmal die abstrusesten Gedanken, die einen an bestimmten Stellen weiterbringen. Dass „Experience 112“ also ein ziemlich eigenwilliges Spiel ist und manchen absurden Gedankengang für den internen Fortschritt erfordert, wird spätestens an dieser Stelle deutlich.

Völlige Kontrolle?
In den ersten Szenen des Spiels beginnt schließlich schon das Abtasten zwischen den beiden Polen. Der Steuermann hinterm Überwachungssystem testet, inwieweit Lea seinen versteckten Hinweisen folgt, diese wiederum lässt sich langsam aber sicher auf die symbolischen Kommandos ein und nimmt die plötzlichen Änderungen in ihrer Umgebung stets sehr ernst – schließlich ist dies auch ihre einzige Möglichkeit, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Nach 30 Jahren voller Angst und Misstrauen weiß Lea aber, dass blindes Vertrauen an Bord dieses Schiffes zum Genickbruch werden kann, so dass sie auch den indirekten Anforderungen nicht immer sofort nachgeht. Partiell wehrt sie sich sogar gegen die verschlüsselten Kommandos, was den Umgang mit dem ungewöhnlichen Abenteuer natürlich nicht leichter macht. Aber der Weg ist schließlich auch hier das Ziel. Und auch wenn man letztendlich nicht völlig über den Willen der passiven Hauptdarstellerin verfügen kann, so finden sich doch immer wieder Möglichkeiten, sie nach seinen Vorstellungen zu lenken.

Die Suche nach…

…ja, wonach eigentlich? Diese Frage stellt sich nicht bloß Lea Nicholls, sondern auch ihrem verzweifelt nachdenkenden Steuermann, der natürlich erst einmal in Erfahrung bringen möchte, was genau an Bord des Schiffes geschehen ist. Es liegt also nahe, die einzelnen Kabinen abzusuchen und in den zahlreichen kodierten Aufzeichnungen nach Hinweisen und Informationen zu suchen, die auch Miss Nicholls in ihrer gegenwärtigen Lage weiterhelfen könnten. Dabei wird das Spiel seinem Charakter als Mystery-Abenteuer besonders in den Szenen gerecht, in denen man die Leichen von zurückgelassenen Besatzungsmitgliedern durchsuchen muss, um noch mehr über die Forschungsprojekte an Bord in Erfahrung zu bringen.

Ansonsten funktioniert die Info-Beschaffung in erster Linie durch einen Eingriff in das bordinterne Computernetz. Man lässt Lea in digitalen Dokumenten schnüffeln, erschleicht sich den Zugang zu persönlichen Daten der einzelnen Wissenschaftler und sucht ständig nach neuen Passwörtern und Codes, um auch die bestversteckten Hinweise zu entschlüsseln. Kooperation mit der entfernen Partnerin ist dabei das A und O. Einerseits profitiert sie vom Vorwissen ihres unbekannten Helfers, andererseits erfährt der durch die feine Sprachausgabe und die vielen Notizen, die von Lea in die Kamera gereckt werden, was sie gerade Neues entdeckt hat. Dies geht stellenweise so weit, dass man bei Unsicherheiten auf ihre Fragen reagieren muss. Doch auch hier zeigt sich das Spiel innovativ, bisweilen sogar richtig witzig. Man antwortet nämlich, indem man mit der Kamera nickt oder diese hin und her schüttelt. Not macht eben erfinderisch!

Außergewöhnliche Begegnungen
Im Laufe des Spiels lenkt man den stellenweise unschlüssigen Charakter durch eine Vielzahl von Räumen, deren Inhalt nur noch einmal unterstreicht, wie obskur die gesamte Backgroundstory eigentlich ist. Die Überreste der ehemaligen Besatzung sind dabei nur die Spitze des Eisbergs, machen den Spieler aber schon einmal darauf gefasst, was man während der Mission so alles zu erwarten hat. Allerdings ist das Setting manchmal richtig schaurig animiert, sodass man stets mit krassen Überraschungen rechnen muss, die dem Rätselspaß eine passende, mitreißende Atmosphäre verpassen. Mystery-Kino könnte zumindest in der Präsentation und Konzeption kaum besser sein.

Akte X vs. Lost
Bei der ständigen Interaktion mit der Person im Schiff soll die eigentliche Story natürlich nicht untergehen. Und auch hier zeigt sich der Background von „Experience 112“ mehr als filmreif. Mit allerhand Sequenzen wird die gesamte Tragödie durchleuchtet, anhand der einzelnen Fortschritte, die man im Spiel erzielt, im Übrigen auch konsequent fortgeführt. Man wird langsam aber sicher über die Geschehnisse an Bord in Kenntnis gesetzt, kann zumindest spekulativ in das Forschungsgebiet von EDEHN eintauchen und versteht auch die Motive mancher Beteiligter. Nur die Wahrheit, die bleibt bis zum Schluss verborgen – womit ein Szenario geschaffen wäre, welches manche erfolgreiche Mystery-Serie mit Kusshand für eine Episode ausleihen würde. Daher noch mal: Die Präsentation ist definitiv erstklassig.

Kleine visuelle Einbußen

Vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Perspektive, möglicherweise aber auch an einer anders gewichtetet Schwerpunktverteilung, aber irgendwie muss die Grafik im fetten Gesamtpaket ein wenig zurückstecken. Die Bewegungen könnten teilweise ein wenig flüssiger sein, aber auch die Detailaufteilung bei Personen- und Gegenstandsdarstellungen hätten ein Stückweit liebevoller sein können. Dafür garantiert die Optik aber dennoch diese ganz besondere Atmosphäre, an der sich Liebhaber düsterer Adventures letztendlich regelrecht ergötzen werden. Von daher nimmt man die unwesentlichen Einbußen natürlich auch gerne in Kauf.

Fazit:
bjoern.jpgExperience 112“ ist inhaltlich wie spieltechnisch ein echter Killer. Der Spielumfang ist immens, die Storyentwicklung einer Hollywood-Produktion gleich und die Gänsehaut-Atmosphäre beim Erkunden des Schiffes ein Garant für fesselnde Action. Gleichzeitig werden aber auch die klassischen Adventure-Inhalte nicht vernachlässigt. Es gibt massenhaft Details zu entdecken, und wenn man gerade mal nicht auf der Suche nach irgendetwas ist, wird man wahrscheinlich damit beschäftigt sein, eines der unzähligen kniffligen Rätsel zu lösen.
Das innovative Gameplay und die astreine Präsentation tun schließlich ihr übriges dazu und verwandeln den Mystery-Kracher in den bisherigen Referenztitel in der Adventure-Jahresliste 2008.
Eine derartige Spieltiefe kombiniert mit außergewöhnlichen Elementen ist man aus dem Hause Lexis Numerique schon seit Beginn der „In Memoriam“-Serie gewöhnt.

Ein solch komplexes Spielkonzept und vor allem die Versammlung komplett innovativer Mechanismen kennt man auf diesem gigantischen Niveau aber selbst von diesen Franzosen noch nicht. Nicht nötig also, zu erwähnen, dass „Experience 112“ ganz neue Standards für das Genre setzt…

Experience 112 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.5625 Grafik: 7.75
Sound: 8.25
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.5625
  • Innovatives Gameplay
  • Feinstens ausgetüftelte Steuerung
  • Anspruchsvolle Rätsel
  • Faszinierende Hintergrundgeschichte
  • Herrliche Atmosphäre
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Teils nicht ganz so harmonische Bewegungsabläufe

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Rezension vom: 24.03.2008
Kategorie: Action
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