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Heracles: Battle with the Gods

Entwickler: Laughing Jackal
Publisher: Midas Interactive Entertainment

Genre: Handheld
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 20 €

Systeme: DS

Inhalt:
Heracles ist bereits zwei Mal in Spielen auf der PS2 in Erscheinung getreten, jetzt macht er auch den Nintendo DS unsicher: In Battle with the Gods hüpft der griechische Held der Antike durch fünf Welten, weil jemand seinen geliebten Freund Pegasus entführt hat. Doch Herakles wäre nicht Herakles, wenn er das anstandslos geschehen ließe. Und so macht er sich auf die Suche nach dem geflügelten Gaul – und nach dem Spielspaß, der aus unerfindlichen Gründen anscheinend gar nicht erst in das Game eingebaut wurde.

Meinung:
Herakles, bei den Römern auch als „Herkules“ bekannt, zählt zu den größten und mächtigsten Helden der griechischen Mythologie. Dieser Status sollte sich auch in einem Spiel niederschlagen, dessen Hauptfigur er ist. Und so gaben die Entwickler ihm in Heracles: Battle with the Gods zwei außergewöhnliche Fähigkeiten mit auf den Weg: Erstens kann er einen Diskus werfen und damit Feinde abschießen. Na gut, das ist zugegebenermaßen nichts Besonderes, den Umgang mit Wurfscheiben beherrschen auch Leute, die nicht zu den Halbgöttern zählen.

Held und Statiker
Herakles’ zweite Fähigkeit ist allerdings wahrhaft übernatürlich: Er kann aus dem Nichts kleine Steinbögen erschaffen. Diese nach kurzer Zeit zerbröckelnden Bögen schädigen Feinde und dienen Herakles außerdem als Kletterhilfe. Mit Power-Ups lässt sich obendrein die Länge der Bögen verdoppeln oder die Baugeschwindigkeit erhöhen. Wer braucht angesichts dieses umwerfenden architektonischen Talents schon Zaubersprüche oder mächtige Waffen?

Ideen aus der Antike
Heracles präsentiert sich als simples 2D-Plattform-Spiel, bei dem allerdings nicht von links nach rechts gescrollt wird, sondern von unten nach oben. Spielziel ist es, die oberste Ebene eines Abschnitts zu erreichen. So manchem Zocker-Veteran könnte dieses Konzept – vor allem in Verbindung mit den Bögen, die der Held errichten kann – sehr bekannt vorkommen, denn bereits im Jahre 1987 veröffentlichte Taito ein Spiel namens Rainbow Islands, das haargenau das gleiche Spielprinzip aufwies, nur waren es damals Regen- statt Steinbögen. Zwar sind manche Spielideen nahezu unsterblich, aber Heracles verkauft hier mit unverfrorener Dreistigkeit uralten Wein in neuen Dualscreen-Schläuchen, zumal bereits 2005 mit Rainbow Islands: Revolution eine modernisierte DS-Umsetzung dieser Idee veröffentlicht wurde.

Der schmale Grat
Auch wenn man über die Plagiats-Problematik hinwegsieht, macht Heracles aber erstaunlich wenig Spaß: Nicht nur Feinde, sondern auch Hindernisse wie rutschige Eisböden oder Feuer, an denen der Recke sich die knappe Toga verkokelt, sollen den Aufstieg erschweren. Manche Objekte wie etwa Wolken, die Plattformen verdecken, lassen sich durch Pusten ins DS-Mikrofon vertreiben.

Das größte Hindernis ist aber die ungenaue Steuerung. Denn gerade gegen Ende der 30 kurzen Level (wenn man Bonus-Ebenen und Bosskämpfe mitzählt) werden die Plattformen oft so schmal, dass Herakles kaum noch Halt auf ihnen findet. Zum Glück sind Stürze in die Tiefe nicht tödlich. Sprünge und der Bogenbau lassen sich übrigens alternativ auch auf dem Touchscreen auslösen, aber davon sei hier dringend abgeraten – vor allem Doppelsprünge sind mit dem Stylus fast unmöglich.

Hey, sollte der Gaul nicht im Kerker sein?
Das Beste an Heracles: Battle with the Gods ist zweifelsohne die Grafik: Der ordentlich gezeichnete Held und auch einige der Gegner sehen ganz manierlich aus und sind sogar akzeptabel animiert. Leider machen die als öde Fototapete erscheinenden Szenen-Hintergründe und die abwechslunsgarmen Plattformen den halbwegs ordentlichen Eindruck gleich wieder zunichte. In sepiafarbenen Standbildern wird zwischen den fünf Spielwelten die haarsträubend platte Story von Herakles’ gekidnapptem Flatterpferd erzählt – warum der Pegasus beim Spielen dauernd um den Helden herumschwirrt, obwohl er sich doch eigentlich in den Klauen böser Monster befindet, wird in diesen Szenen jedoch auch nicht geklärt.

Die schleppend dudelnde Hintergrundmusik nervt schon nach kürzester Zeit; weitere Soundeffekte sind kaum nennenswert und beschränken sich weitgehend auf das Ächzen des Griechen, wenn er mal wieder von einem Feind erwischt wurde oder nach einem Fehlsprung zurück in die Tiefe stürzt, und auf das krächzende „Hallo“, das der Pegasus zu Beginn jedes Levels von sich gibt.

Fazit:
manuel.jpgJa, der DS boomt. Das verlockt auch kleinere Produktionsfirmen, die gerne ein Stück vom gewaltigen Marktanteil des Handhelds abbekommen möchten. Und so werden komplett qualitätsfreie Spiele wie dieses hier, die dreist eine 20 Jahre alte Idee kopieren, in den Handel gebracht – in der Hoffnung, dass irgendwelche ahnungslosen Großeltern ihren Enkeln versehentlich das günstige Heldenepos aus der Antike schenken.

Jeder bewusste Spielekäufer sei aber eindringlichst gewarnt: Heracles: Battle with the Gods ist keinen Cent wert, jeder einzelne Pixel verströmt den fauligen Geruch von dreister Abzocke und lieblosestem Ideendiebstahl. Einziger Segen: Wer dann doch zum Spielen dieses Titels gezwungen wird, sieht bereits nach nicht einmal drei Stunden den Abspann.

Heracles: Battle with the Gods - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 2.125 Grafik: 3.50
Sound: 2.50
Steuerung: 2.00
Gameplay: 0.50
Wertung: 2.125
  • Sehr kurz
  • Ödes Leveldesign
  • Miserable Steuerung
  • Furchtbarer Sound
  • Geklautes Konzept
  • Praktisch keine Story

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Rezension vom: 05.01.2008
Kategorie: Handheld
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