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Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel

Entwickler: 4Head
Publisher: dtp entertainment

Genre: Handheld
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: DS

Inhalt:
Ursprünglich waren sie Jugendroman-Helden, hierzulande wurden sie vor allem durch ihre Hörspiel-Abenteuer bekannt, und kürzlich gab es ihren ersten Kinofilm, der inhaltlich allerdings mit den vorigen Inkarnationen nur wenig gemein hatte: Gemeint sind natürlich Die drei ???. Zu besagtem Film veröffentlicht dtp nun auch ein Videospiel, das Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews nach Südafrika reisen lässt, um dort Das Geheimnis der Geisterinsel zu lüften. Dabei ist leider nur wenig Detektivarbeit zu leisten, meist müssen die drei Jungs sich in untypischen Action-Einlagen bewähren.

Meinung:
Die drei Detektive Justus, Peter und Bob unterscheiden sich als Spielfiguren deutlich voneinander – tatsächlich ist ihre einzige Gemeinsamkeit, dass sie laufen und Schalter drücken können. Justus ist der einzige, der an schlafenden Wachen vorbeischleichen und Kisten durchsuchen kann. Außerdem darf er einen Baseball werfen, um Gegner abzulenken. Sportskanone Peter hingegen kann rennen und springen. Darüber hinaus ist er recht offensiv ausgerichtet: Er setzt Feinde mit einem Karatetritt, der auch Barrieren zerstört, kurzzeitig k.o. und verschießt mit einem Blasrohr Betäubungspfeile. Bob schließlich kann schwimmen, sich verkleiden und seine Kollegen heilen. Obendrein schützt sein spezieller Rucksack ihn vor Feuerbällen.

Teamwork
Diese Spezialisierungen sorgen in Das Geheimnis der Geisterinsel dafür, dass der Spieler durchaus ein wenig knobeln muss, um sich seinen Weg durch die einzelnen Abschnitte zu bahnen. So lässt man Peter über einen Abgrund springen, damit er auf der anderen Seite einen Schlüssel auflesen kann. Mit diesem öffnet Justus eine Tür, hinter der eine Kiste auf ihn wartet. Beim Durchstöbern selbiger entdeckt er ein Kostüm, das es wiederum Bob ermöglicht, unerkannt an feindlich gesonnenen Wachmännern vorbeizukommen, um dahinter einen Schalter zu betätigen, der ein Tor für alle drei Detektive öffnet.

Thema verfehlt
Das klingt soweit eigentlich nach amüsantem Rätsel- und Geschicklichkeitsspaß, der den bekannten Abenteuern der drei Jung-Detektive durchaus gerecht wird. Leider hapert es bei der Umsetzung aber ganz gewaltig: In den Gebieten wimmelt es von Feinden wie etwa Schlangen, Hunden, Wilderern oder gar paramilitärischen Truppen, die – zum Teil ohne erkennbaren Grund – hinter den Jungs her sind. Diese Gegner patrouillieren auf vorgegebenen Pfaden, werden aber aufmerksam, wenn einer der Detektive in ihren Entdeckungsradius tritt. Dann verfolgen die Feinde die jungen Helden oder beschießen sie sogar mit Gewehren, was natürlich die knapp bemessene Lebensenergie reduziert.

Diese aggressivem Gegnerhorden passen nicht besonders gut zu den Abenteuern der Jugendlichen. Vor allem aber machen sie das Spiel unnötig unfair, denn wenn nur eins der Teammitglieder den Bildschirmtod erleidet, muss man den gesamten Level noch einmal von vorne beginnen, gezieltes Zwischenspeichern ist nicht möglich. So sind im ungünstigsten Fall 15 bis 20 Minuten Fortschritt beim Teufel.

Danebengetreten
Obendrein erhöht die ungenaue Steuerung die Wahrscheinlichkeit des verfrühten Ablebens leider drastisch. Viel zu oft stirbt man, weil man mit einem der Nichtschwimmer-Charaktere zu nah an ein Gewässer herangetreten ist, denn die tatsächliche Uferkante entspricht leider nicht der grafischen Darstellung. Und mit Peters Karate-Kicks (der einzigen Möglichkeit, die lästigen Gegner zumindest für einen Moment lang auszuschalten) einen Treffer zu landen, ist reine Glückssache. Ein weiteres Ärgernis ist das niedrige Lauftempo von Justus, Peter und Bob, das jedes Durchqueren der Level auch dann zur lästigen Qual macht, wenn gerade keine tödlichen Hindernisse im Weg stehen – und Hin- und Herlaufen gehört beim Level-Design von Die drei ??? leider zur permanenten Pflicht.

Detektivarbeit
Immerhin hat man zwischen den Spielabschnitten ein wenig Ruhe. Dann ziehen sich die drei Detektive nämlich in ihr Hotelzimmer zurück und analysieren die im vorigen Level entdeckten Beweismittel. Dazu stehen drei Minispiele zur Verfügung: Die Fingerabdruck-Untersuchung läuft über eine Art Puzzle-Spiel, das Erstellen von Phantombildern fordert das Gedächtnis des Spielers, und beim Dechiffrieren kommt ein Sudoku-ähnliches Rätsel mit Symbolen statt Zahlen zum Einsatz. All diese Spiele sind recht nett ausgefallen und tragen ein wenig zum Knobel-Flair des Spiels bei, auch wenn sie nicht unbedingt herausfordernd sind.

Ein spezialgelagerter Sonderfall
In Kriminalgeschichten kommt es ganz besonders darauf an, dass die Story nachvollziehbar ist und halbwegs logisch präsentiert wird. In Die drei ??? ist das leider anders, und die einzelnen Level werden nur notdürftig durch einen dünnen Handlungsfaden verknüpft. Auch innerhalb der einzelnen Abschnitte sind die Zusammenhänge eher haarsträubend: Die drei Detektive wollen beispielsweise ein einheimisches Mädchen, das sie erst kürzlich kennen gelernt haben, besuchen. Doch beim Eintreffen in ihrem Township stellen sie fest, dass das Haus des Mädchens verwüstet wurde. Wie Justus nun darauf kommt, dass dieser Anschlag den drei Detektiven gegolten haben muss, bleibt völlig schleierhaft. Generell verhalten sich alle Nichtspieler-Figuren sehr unnatürlich; stets ist erkennbar, dass sie nur Stichwortgeber sind, die irgendwie dafür sorgen sollen, dass die Jungs bestimmte Items erhalten oder an einer verschlossenen Tür vorbeikommen.

Vorsicht, Bauklötze!
Auch in grafischer Hinsicht erhält Die drei ??? keine Empfehlung: Die Jungs selbst machen noch am meisten her, auch wenn sie kaum mehr Details als ein Legomännchen aufweisen. Die Animationen sind zum Teil akzeptabel (z.B. das Schleichen von Justus), meist aber grauenhaft zappelig und unpassend, wie etwa das Schwimmen. Auch die Umgebungen wirken sehr grob – negativer Höhepunkt sind hier vermutlich die Rasensprenger in einem der Level, die große blaue, pyramidenförmige Klötze ausspeien – das soll vermutlich Wasser sein. Ganz sicher sein kann man sich da allerdings nicht, denn bei Kontakt mit den „Spritzern“ verlieren die Detektive Lebensenergie.

Eine Sprachausgabe gibt es nicht, und die Soundeffekte sind sehr einfach gehalten. Im generell sehr unerfreulichen Kontext von Das Geheimnis der Geisterinsel hebt sich allerdings der Soundtrack fast schon positiv vom Rest ab: Zwar nervt hier auch das eine oder andere Musikstück, generell kann man der Untermalung aber attestieren, dass sie gut zum Setting passt und in gewisser Weise sogar leicht an die Hörspiel-Melodien erinnert.

Fazit:
manuel.jpg Vom Konzept her hätte Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel wirklich funktionieren können: Die Level sind im Grunde wie Rätsel aufgebaut, und die Detektiv-Minispiele sind zwar nicht herausfordernd, aber immerhin kurzzeitig amüsant. Leider wird die Grundidee durch diverse Lieblosigkeiten gründlich torpediert. Die Action-Einlagen mit den übertrieben aggressiven Feinden und die unpräzise Steuerung sorgen zusammen mit dem unfairen Speichersystem für Dauerfrust, und die Hintergrundstory setzt sich aus vielen an den Haaren herbeigezogenen Versatzstücken zusammen, die in Kombination vollends hanebüchen wirken. Selbst überzeugteste Drei ???-Fans werden hier kaum Spaß haben.

Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 4.625 Grafik: 4.25
Sound: 6.00
Steuerung: 3.50
Gameplay: 4.75
Wertung: 4.625
  • Detektiv-Minispiele
  • Meist erträgliche Musik
  • Speichern nur beim Levelstart
  • Unfaire Gegner
  • Hakelige Steuerung
  • Hässliche Grafik und Animationen
  • Kaum Drei-???-Flair

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Rezension vom: 03.01.2008
Kategorie: Handheld
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