Get the Party started
Wer einen älteren Teil der "Mario Party"-Reihe kennt, weiß auch um das Spielprinzip: Einem klassischen Brettspiel folgend, würfelt jeder Mitspieler und zieht danach die entsprechende Anzahl von Zügen über die Spielewelt und muss möglichst viele Sterne einsammeln, um der "Superstar" und somit Sieger zu werden. Die Bretter selbst sind dabei eher uninteressant, außer vielen Münzsammel- und Münzverlier-Feldern gibt es ein paar vereinzelte Ereignisfelder und das war's dann auch schon. Zur Abwechslung trägt aber die hübsche Gestaltung der einzelnen Welten bei. Auf dem Weg zu Bowsers Schloss kommt man an so bunten Orten wie Wigglers grüner Gartenlaube, Toadettes Musikzimmer, Kameks Bibliothek und einem versteinerten Donkey Kong vorbei.

Mini-Spiele mit Mini-Mario
Zwar sind die Spielbretter ganz nett gestaltet, besonders spaßig wäre das alleinige Umherziehen darauf aber nicht. Klar, der Schwerpunkt von "Mario Party DS" liegt natürlich wieder beim Party-Faktor - den Minigames, die es nach jeder Spielrunde zu absolvieren gibt. Dabei handelt es sich entweder Einer-gegen-Drei-, Zwei-gegen-Zwei- oder Jeder-gegen-Jeden-Matches. Über 100 neue Spiele haben sich die Entwickler für die Pocket-Version ausgedacht und erfreulicherweise eine hervorragend auf die Möglichkeiten des DS abgestimmte Mischung gefunden.

Vor jedem Spiel wird angezeigt, ob dieses per Touchpen, Steuerkreuz, Buttons oder Mikrofon bedienbar ist und euch eine Trainingsmöglichkeit angeboten, damit ihr nicht direkt ins kalte Wasser springen müsst. Wenngleich auch einige weniger gelungene Games dabei sind, der größte Teil macht jedoch einen hervorragenden Eindruck und jede Menge Spaß. Beispielsweise müssen Mario & Co. über einen Parcour aus Kerzen springen, was nur gelingt, wenn diese vorher per Mikrofon ausgepustet wurden. Münzen dürfen durch Tippen auf den Touchscreen aufgefangen, Mechaniken durch schnelles Drücken von A- und B-Knopf bedient werden.

DS-Power
Beim Controlling wurden sämtliche Möglichkeiten des DS voll ausgeschöpft. Sowohl Touchscreen, Steuerkreuz als auch Mikrofon kommen zum Einsatz. Die Steuerung der einzelnen Minigames ist sinnvoll auf die jeweilige Situation angepasst, die Spielbrett-Sequenzen kann man wahlweise per Touchscreen oder Analog-Buttons bedienen.

Wer die Wahl hat...
Zu Spielbeginn werden einem gleich mehrere Möglichkeiten geboten, in die Party einzusteigen. Neben dem Abenteuer-Modus, bei dem man die Bretter nacheinander durcharbeitet und dabei der Bowser-Story folgt, gibt es die Option, schnell ein einzelnes Spiel zu absolvieren oder nur eine Minispielrunde einzulegen. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, mit der "Abenteuer"-Variante zu beginnen, da man in den anderen Bereichen nur auf Bretter und Spiele zugreifen kann, die man bereits freigeschaltet hat.

Knallbunte Bonbonwelt
"Mario Party DS" präsentiert uns eine hübsche, bunte Optik, die an gute alte N64-Zeiten erinnert. Das Menü ist stimmungsvoll und die Spielgrafik überzeugt. Hier gibt es kaum Spielraum für Verbesserungen.

Futter für die Ohren
Der Sound zeigt sich in typischer Party-Manier. Im Vergleich zu den Vorgängern hat sich hier nicht viel getan. Die Musik dudelt nett im Hintergrund, ohne allzu nervig zu werden. Etwas auf den Wecker fallen einem nur irgendwann die ewig gleichen Sprachsamples der Spielfiguren, allen voran "I'm the Superstar!".

Einsam oder gemeinsam?
Der Multiplayer-Modus ist der größte Kritikpunkt des Spiels, denn leider hat man unverständlicherweise keine Anbindung an Nintendos WiFi-Connection angebaut. Bei einem "Party"-Titel, der auf dem Prinzip eines Brettspiels aufbaut, ist das schon ein böses Manko. Zwar kann man über die Download-Funktion gegen bis zu drei Mitspieler antreten, ohne eine weitere DS-Karte kaufen zu müssen. Allerdings sind erfahrungsgemäß fast nie geeignete DS-Besitzer in der Nähe, wenn man mal Lust auf ein schnelles Spielchen hat. Von daher wäre ein Online-Modus bei diesem Titel eigentlich ein Muss gewesen.

Fazit:
"Mario Party DS" zeigt sich als würdiger Pocket-Ableger der beliebten Reihe und präsentiert eine gelungene Mischung aus Minispielen, die hervorragend auf die verschiedenen technischen Möglichkeiten des DS abgestimmt sind. Das Spiel verfügt über eine tolle Grafik und auch der Sound ist nicht allzu nervig geraten. Allerdings ist es äußerst schade, dass es keinen Online-Modus gibt. Denn während man bei den "großen" Versionen der Party ohne Probleme ein paar Mitspieler vor den Fernseher setzen kann, muss man für die Taschenausgabe erst mal jemanden auftreiben, der ebenfalls einen DS besitzt.

In der Praxis zeigt sich das oft als große Herausforderung. Durch dieses Manko gibt es einen ganzen Punkt Abzug in der Gameplay-Note. Wer genug Freunde hat, die über einen DS verfügen, darf ohne zu zögern zugreifen. Spieler, bei denen das nicht der Fall ist, sollten sich den Kauf jedoch gut überlegen - denn echte Party-Stimmung kommt kaum auf, wenn man immer nur mit der bzw. gegen die CPU spielen kann.