Der Avatar
Eine Story ist kaum vorhanden. Ihr landet auf Poketopia, einer Insel, auf der verschiedene Collosseen stehen, in denen Pokémonkämpfe ausgetragen werden. Ihr wählt euch einen Charakter als Avatar aus, der euch in den Kämpfen vertritt. Zur Auswahl stehen dazu 3 Jungs und 3 Mädels, die mit allerhand Accessoires ausgestattet werden können. Diese Accessoires müssen allerdings teuer im Shop gekauft werden für Punkte, die ihr für die Kämpfe erhaltet.

Kämpfe, Kämpfe und noch mehr Kämpfe
In den verschiedenen Collosseen, sprich Hintergründe, finden die Turniere statt. Zwei sind am Anfang verfügbar, alle anderen werden mit der Zeit freigeschaltet. Jedes Turnier hat verschiedene Regeln, nach denen gekämpft wird. So dürft ihr in manchen Kämpfen nur 3 eurer 6 Teampokémon antreten lassen oder eure Helden nicht gegen andere Mons austauschen. Ein Turnier hat in der Regel fünf reguläre Runden, ein Halbfinale und ein Finale, in dem ihr gegen den Collosseumsmeister antretet. Manche Turniere könnt ihr auch mit eurem Individualpass bestreiten, andere nur mit Leihpässen.

PokéVisum
Um auf Pokétopia kämpfen zu dürfen, braucht ihr einen Kampfpass. Wer über eine Pokémon DS-Version verfügt, darf sich einen Individualpass erstellen und seine eigenen Pokémon darauf laden. Die weniger Glücklichen müssen sich mit einem Leihpass begnügen, auf dem eine zufällige Zusammenstellung von Pokémon enthalten ist. Den Individualpass gilt es auch noch persönlich zu gestalten, wobei die Auswahlmöglichkeiten ebenfalls mit den absolvierten Kämpfen und den gekauften Items aus dem Shop steigen.

Pikachu? Bisasam?
Natürlich kann man jedes Pokémon wiedererkennen und deutlich voneinander unterscheiden, aber man fragt sich doch ziemlich schnell, wieso sie so polygonarm daher kommen. Die Umgebungen in den Arenen, die Spielercharaktere und vor allem die Angriffseffekte sehen allesamt super aus, nur die Pokémon wirken als wären sie dem N64 entsprungen. Ein wenig mehr Texturen hätten schon Wunder bewirkt. Traurig, dass die Entwickler es immer noch nicht geschafft haben, richtige Interaktionen zwischen den Pokémon in Kämpfen zu zeigen. Auf der einen Seite wird eine Attacke ausgeführt und auf der anderen wird jemand davon getroffen. Direkten Kontakt gibt es in den seltensten Fällen.

Stadionsprecher
Jeder Kampf wird von einem Moderator kommentiert. Die deutsche Synchronisation ist dabei sehr gut gelungen, auch wenn der Moderator hin und wieder gerne etwas schwungvoller klingen könnte. Mit der Zeit wiederholen die Sprüche sich allerdings ziemlich oft. Dafür sind alle aus den Spielen bekannten Pokémongeräusche enthalten und die Kämpfe werden gut mit Musik unterlegt. Ein kleines Highlight sind auch die kurzen "Sterbeanimationen" der meisten Mons, die teilweise sehr ulkig ausfallen.

Und jetzt?
Schnell wird klar, dass es neben den endlosen Kämpfen nichts auf der Insel zu erledigen gibt. Eine Story wie bei Pokémon Collosseum auf dem Gamecube fehlt vollkommen. Das ist auch der Grund, warum niemand mit diesem Titel zum Pokémon-Fan werden wird. Man muss bereits viel Spass am Kämpfen haben, ansonsten langweilt Battle Revolution sehr schnell.

Fordere sie alle heraus
Mit dem DS konnten wir online tauschen, jetzt darf endlich auch online gekämpft werden. Rechtzeitig nimmt Nintendo ein wenig Abstand vom Freundescode-System. So dürft ihr gegen zufällige Gegner antreten und mit ihnen Freundespässe austauschen, die ihr dann selbst im Spiel benutzen könnt. Habt ihr eure Freunde in eine Liste eintragen, wird euch angezeigt, wer von ihnen gerade online ist und für eine Partie zur Verfügung steht. In Onlinekämpfen stehen wie auch in den Turnieren etliche Optionen zur Modifikation zur Verfügung, sodass alle Mons beispielsweise auf Level 50 gestellt werden, um Chancengleichheit zu schaffen.

Zeig's allen
Gesteuert wird natürlich mit der Wiimote. Es gibt 3 verschiedene Modi, wobei sich die ersten beiden nur aufgrund der vertauschten A- und B-Knöpfen unterscheiden. Hier wird der Cursor mittels Sensor auf dem Bildschirm gesteuert. Wem das auf die Dauer zu anstrengend ist, kann die Wiimote auch auf die Seite legen und sie wie ein Gamepad halten. Dann steuert ihr mit dem Steuerkreuz durch die Menüs und bestätigt eure Auswahl mit den 1- und 2-Knöpfen.

Fazit:
Eine Wertung für Pokémon Battle Revolution zu finden, ist schwer. Es ist eindeutig ein Zielgruppenspiel. Wer noch kein Pokémonfan ist, wird es mit diesem Spiel bestimmt nicht werden. Dafür fehlt einfach die Abwechslung, da es einzig und allein ums Kämpfen geht. Auch Spieler, die nicht über eine DS-Version verfügen, wird der Titel kaum motivieren, da die Leihpässe weit von einem optimalen Team entfernt sind. Fans, die nicht abwarten können, ihr aktuelles Team in den Kampf um die Weltspitze zu schicken, liegen bei Battle Revolution hingegen goldrichtig. Die Onlinefunktion allein rechtfertigt den Kauf für jeden Pokémonfan.