Super Mario Galaxy
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44,95 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Muss man Mario, den Super-Klempner, wirklich noch vorstellen?
Eigentlich nicht, denn er ist die wohl bekannteste Videospielfigur
überhaupt. Er sieht zwar nicht aus wie ein Held: Schnautzbart, ziemlich
klein, Kugelbauch und relativ wortkarg, trotzdem ist der flotte
Italiener unwahrscheinlich erfolgreich. Was mal wieder beweist, dass
auch die inneren Werte zählen. Lange hat die Videospielgemeinde
auf Super Mario Galaxy warten müssen. Der mit reichlich Vorschusslorbeeren bedachte Jump&Run Titel soll nun endlich zeigen,
wie viel Power in der Wii steckt und nebenbei neue Maßstäbe
in Sachen Gameplay setzen.
Meinung:
Zu Beginn unseres kleinen Epos befinden wir uns im festlich geschmückten Pilzreich. Wir wechseln ein paar Worte mit den Bewohnern und freuen uns an der schönen Umgebung. Doch plötzlich verdunkelt ein Geschwader Flugschiffe den Himmel, Kanonenschläge zerreißen die Stille. Die friedliche Stadt wird bombadiert, Türme stürzen ein und Toads werden in Kristalle eingesperrt oder liegen am Boden. Die Flugkörper nehmen Kurs auf das Schloss. Natürlich stürzen wir entsetzt zum Wohnsitz der Prinzessin. Dort erscheint eine fliegende Untertasse und - oh Überraschung! - Marios Erzfeind Bowser befindet sich an Bord. Das riesige Raumschiff reißt sich den schicken Palast unter den Nagel und befördert ihn ins All. Doch Mario hat es noch an Bord der fliegenden Festung geschafft. Ehe wir uns darüber freuen können, befördert uns Bowsers Handlanger Kamek mit einer gekonnten Zauberattacke in die unendlichen Weiten des Alls.
Aus alt mach neu? Das Grundprinzip der Mario Spiele hat sich über die Jahre nur wenig verändert. Es gibt ein Grundthema bzw. eine Aufgabe, die unserem Handwerker gestellt wird und die muss er in verschiedenen Missionen bewältigen. Auch in Super Mario Galaxy bekommt der forsche Klempner Sterne für jede erfüllte Aufgabe. Je mehr er davon besitzt, um so mehr Welten werden zugänglich. Insgesamt darf man 120 Sterne erspielen. Einige davon - wie aus den Klassikern bekannt - bekommt ihr nur, wenn ihr Zusatzaufgaben löst oder Bonuslevel bewältigt habt. In Super Mario Galaxy gibt es jede Menge zu entdecken, was die
Langzeitmotivation enorm in die Höhe treibt. Auch der Spielverlauf ist
nicht so linear wie in den Vorgängern und es
gibt viele verschiedene Möglichkeiten und Wege, um das ersehnte Ziel zu erreichen.
Anfangs sind die Aufträge noch überschaubar und recht einfach gestrickt, was zur Eingewöhnung dient. Danach muss der Spieler all sein Können aufbieten. Am Ende jeder Welt wartet ein Zwischengegner und der Endgegner ist, wie könnte es anders sein, Bowser. Auch die Bosskämpfe werden im Verlauf des Spiels immer anspruchsvoller. Anfänger werden ihre liebe Mühe haben und ordentlich Geduld und Zeit opfern müssen, um den Abspann zu bestaunen.
Erkundungstour durchs Weltall Nintendo hat sich für die Entwicklung "Super Mario Galaxy" ausreichend
Zeit gelassen. Diese Tatsache sieht man ab der ersten Minute. Ein wirklicher Leckerbissen sind die verschiedenen Welten, die der Spieler frei erkunden kann. Dabei sind keine Grenzen gesetzt, sodass sie auch komplett umrundet werden können. Das führt dazu, dass Mario gern mal kopfüber unter einem Planeten hängt oder Merkwürdigkeiten mit der Schwerkraft erlebt, die nicht überall gleich ist. Viele Spielelemente kennt man als Mario-Fan schon (z.B. den Dreifachsprung
oder die Stampfattacke). Eine Anzeige mit drei Abschnitten symbolisiert
die Kraftleiste, welche man durch das Sammeln von Münzen wieder
auffüllen kann. Auch zerstörbare bzw. unzerstörbare Blöcke sind uns
schon in Super Mario Bros. (NES) begegnet, sodass man sich von Anfang an
heimisch fühlt.
Neben den obligatorischen Münzen sollte der Spieler unbedingt Sternensplitter mitnehmen. Diese Kostbarkeiten fallen vom Himmel, sind in Büschen oder auch an versteckten Orten zu finden. Ab 50 Stück bekommt Ihr ein Extraleben. Damit der pummelige Klempner auf der Suche nach den Edelsteinen keinen Schwächeanfall erleidet, dürft Ihr ihm mit der Wiimote unter die Arme greifen. Sobald ihr mit dem Cursor die Kostbarkeiten berührt, wandern sie in Euren "Geldbeutel".
Die Sternensplitter erfüllen aber noch einen anderen Zweck. Per Wiimote können sie auf Gegner geschleudert werden, sodass jene kurzzeitig betäubt sind. Außerdem tauchen immer wieder rosa Sterne auf (Gourmet-Lumas), die mit Splittern gefüttert werden wollen. Haben die Sterne keinen Hunger mehr, verwandeln sie sich in neue Welten und geben Bonuslevel preis.
Bonbon-Optik Die Grafik ist hübsch und stimmig geworden. Alles wirkt wie aus einem Guss. Wunderschöne Wassereffekte, Spiegelungen auf Planeten, vorbeiziehende Kometen und tolle Kampfszenen zeigen, was in der kleinen Konsole steckt. Die Animationen der vielen unterschiedlichen Bewohner des Mario Universums sind mehr als gelungen und wunderbar flüssig. Vor allem Mario in Verkleidung einer Biene treibt den Knuddelfaktor in ungeahnte Höhen, einfach nur herrlich. Auch der Weitblick ins All ist beeindruckend und die Optik der einzelnen Planeten wurde hervorragend designet. Keiner ist wie der andere und mit vielen Überraschungen bestückt.
Ich hab dich im Griff! Die Steuerung des Italieners ist einfach und rasch erlernt. Mit dem Nunchuk dirigiert man Mario, wohin man ihn haben will, die Wiimote kümmert sich um alle anderen Aktionen wie zum Beispiel das Springen. Ein kräftiger "Schüttler" der Fernbedienung und Mario wirbelt seine iGegner ins nächste schwarze Loch. Natürlich dürft Ihr eure Widersacher auch mit Marios legendärem Hintern platt machen. Dazu springt ihr in die Höhe, drückt auf den "Z" - Knopf und einen Augenblick später gibt es Apfelmus zum Nachtisch.
Die Kamera lässt sich übrigens stufenweise drehen. Entweder man bewegt sie in die gewünschte Perspektive oder positioniert sie duch Drücken des "C" direkt hinter den Superitaliener.
Das Spiel mit Freunden Damit man nicht alleine vor dem Fernseher
versauern muss, hat Nintendo einen "kleinen" Multiplayermodus
eingebaut, von dem man allerdings nicht allzuviel erwarten sollte. Ein
Spieler steuert Mario, der zweite sammelt Sternenstaub und schleudert
diesen auf Gegner oder lässt die Zeit still stehen. Habt ihr Mario zu früh
auf eine bewegliche Plattform springen lassen? Kein Problem, wenn der
zweite Spieler auf Mario zeigt, wird die Zeit eingefroren und man kann
gemütlich warten bis die Platte wieder unter dem Klempner ist. Wer den
Zweispielermodus optimieren möchte, wechselt sich einfach ab, so darf
jeder mal den kleinen Handwerker steuern.
Fazit:
Super Mario Galaxy
ist ein wunderbar buntes und fantasiereiches Abenteuer. Die Kameraführung sowie die Grafik lassen kaum Wünsche offen. Die Charaktere sind ebenso wie die verschiedenen Welten liebevoll gestaltet. Neu ist der Orchester-Sound im Hintergrund, der aber glänzend zum Spiel passt. Der neue Mario liefert für viele Stunden glänzende Unterhaltung und ist ein mächtiger Spaß für die ganze Familie. Wer noch kein passendes Weihnachtsgeschenk hat, sollte unbedingt zugreifen.
Wer hätte gedacht, dass man Mario 64 noch toppen könnte. Nach dem soliden aber wenig innovativen Mario Sunshine auf dem Cube, liefert Nintendo eine echte Spielspaßrakete ab, die das Zeug zum Klassiker hat. Super Mario Galaxy wird den Verkauf der kleinen Wii nochmal ordentlich in die Höhe treiben und das mit Recht, denn allein das Leveldesign gehört zum besten, was jemals für eine Konsole erschienen ist. Der Jump&Run Kracher verfügt über enormes Suchtpotential und bietet Unterhaltung für viele Stunden. Singles haben endlich wieder eine Daseinberechtigung und wer Frau, Freundin oder Kinder hat, sollte sich schon mal über das neue Scheidungsrecht Gedanken machen oder sie zumindest mit dem Multiplayer bekannt machen.
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Autor der Besprechung:
Sabine Hut
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