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Empire Earth III

Entwickler: Mad Doc Software
Publisher: Vivendi Games

Genre: Strategie
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit

Anforderungen: 1,7 GHz, 512 MB RAM, 128 MB Grafikkarte

Inhalt:
Vor sechs Jahren erschien „Empire Earth“ und musste sich im Vergleich zu den Strategiekonkurrenten keineswegs schämen. Inzwischen hat der Entwickler gewechselt und im Zuge dessen sich leider auch ein Großteil des Spaßfaktors verabschiedet. Warum der dritte Teil nicht mehr empfehlenswert ist, könnt Ihr hier lesen.

Meinung:
Um zunächst nur ein paar Fakten zu nennen: „Empire Earth“ bot vor sechs Jahren 15 Zeitalter, 21 Zivilisationen und bis zu 1200 Einheiten auf einer Karte. Entwickler des ersten Teils war Stainless Steel Studios. Ende April 2005 erschien dann „Empire Earth II“ vom Entwickler Mad Doc Software und nur noch 14 Zivilisationen waren vertreten.

Nun ist der dritte Teil, ebenfalls von Mad Doc Software entwickelt, erschienen und ich war sehr enttäuscht, als ich nur noch drei Fraktionen vorfand: Westen, Naher Osten und Ferner Osten. Auch Epochen sind nur noch ganze Fünf vorhanden: Antike, Mittelalter, Kolonialzeit, Moderne und Zukunft. An Gebäuden gibt es nur das Stadtzentrum, die Häuser, ein Lagerhaus, den Markt, Mauern, ein Monument sowie auf militärischer Seite Kaserne, Fabrik, Dock, Flughafen, Türme, Festungen und – ja, das war es eigentlich auch schon. Der Nahe Osten hat zwar Krankenhäuser, dafür gibt es nur noch wenige Einheitentypen. Immerhin erstrahlt das Spiel im ungewohnten Comiclook – vermutlich, weil die Grafikenginge von „Empire Earth“ für den dritten Teil dann doch veraltet gewesen wäre.

Die Geschichte der Menschheit
Auf der Packung prangt in großen Lettern: „In Kooperation mit wissen.de. Mehr Informationen zur Geschichte der Menschheit unter wissen.de/empireearth“. Zwar bietet die Seite gründlichere Hintergrundinformationen zur Menschheitsgeschichte, aber „Empire Earth III“ lässt diese 3000 vor Christus beginnen. Das ist keineswegs „vom Anbeginn der Zivilisation bis in eine hochtechnisierte Zukunft“, wie der Kooperationspartner verlauten lässt. So darf im Spiel die makedonische Kavallerie Seite an Seite mit Berserkern und Langschwerkämpfern wüten – der Westen eben.

Auf zur Weltherrschaft
Statt einer Kampagne oder sogar dreien gibt es nur den Weltherrschaftsmodus. Dabei werden wie im Brettspiel „Risiko“ Armeen auf der Erdkugel verschoben. Bei Feindkontakt kann dann in den Strategieteil gewechselt werden. Wer gar nicht kämpfen möchte, darf die Auseinandersetzung gegen die anderen beiden KI-Mitstreiter auch automatisch berechnen lassen.
Als Alternative zum Weltherrschaftsmodus, der im Grunde eine Ansammlung aus sehr vielen Zufallskarten ist, bietet „Empire Earth 3“ nur noch Scharmützel, also im Grunde das selbe Prinzip.

Der Weltherrschaftsmodus zeigt sehr schnell, dass die ausgelieferte Version leider sehr viele Fehler beinhaltet. So landen die eigenen Truppen bei Kampfbeginn unter Umständen im bereits voll ausgebauten Lager des Feindes. Missionsziele können nicht beendet werden, weil es aufgrund von programminternen Fehlern einfach nicht geht. Und auch die Wegfindung ist teilweise grauenhaft: So braucht ein Fischerboot schon mal einige Minuten, bis es eher zufällig den Heimathafen erreicht.

Wer Formationen liebt, wird EE3 nicht sonderlich mögen, denn es gibt nur sehr wenig davon und die funktionieren nur nach Lust und Laune des Programms. Verschiedene Angriffs- und Verhaltensarten der Einheiten sind miserabel und müssen strategisch leider ausgeschaltet werden. Auch der Patch bringt keine Besserung sondern eher noch mehr Frust. Die alten Spielstände können nicht mehr geladen werden, einige Fehler sind gleich zu Beginn noch immer vorhanden und ein paar Neue hinzugekommen.

Frustration pur
Wo ist die Einheitenvielfalt geblieben? Ich suchte sie im „Scharmützel“, wo man auf einer einzigen, frei wählbaren Karte gegen beliebig viele KI-Herrscher kämpfen darf. Wenn ich die Zoomfunktion bemühe und mir die Einheiten aus der Nähe anschaue, offenbaren sich viele Details. Doch wehe ich möchte etwas rauszoomen, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Hauptgebäude, Stall, Kaserne und schon ist der halbe Bildschirm belegt bei einer Auflösung von 1680 zu 1050 Punkten. Bei Armeen sieht es kaum anders aus. Mehr als 50 Einheiten im Auge zu behalten, wird besonders dann problematisch, wenn der Kampf beginnt.

Ein steiniger Weg
Zu einer Rezension gehört natürlich auch, alle Fraktionen zu spielen. Da die Auswahl ohnehin gering ist, nehme ich mir den Nahen Osten vor. Konnten nur Baumeister Gebäude für den Westen und fast alle Infanterieeinheiten für den Fernen Osten errichten, fahren die Gebäude des Nahen Ostens als Karren aus dem Stadtzentrum. Anschließend können die Gebäude entpackt und die meisten sogar später wieder eingepackt werden. Dadurch wird man sehr flexibel, doch es offenbart sich ein riesiger Fehler:

Da das Schlachtfeld in Zonen eingeteilt ist, kann ich nur in einer Zone bauen, wenn ich diese auch besitze. Der Nahe Osten hingegen kann überall bauen. So lassen sich schwere Festungen einfach mitten in die gegnerische Basis setzen, was in der Regel schon reicht, die Schlacht für sich zu entscheiden. Dafür kann der Nahe Osten keine Mauern bauen – aber wer braucht die schon?
Entsprechend der eigenartigen Komik des Spiels verfügt der Nahe Osten über Kamelkämpfer, verschiedene Streitwagenarten und Attentäter. Diese Attentäter können sowohl als Diplomaten, getarnte Späher oder auch als Bombenleger eingesetzt werden. Ausprobieren kann ich die Bombenleger allerdings nicht, denn das Spiel hat sich beim Aufstieg in das dritte Zeitalter wieder verabschiedet.

Verschiedene Schwierigkeitsgrade
Es gibt leider nur wenig Positives in EE3. Was mir gefällt, sind die brav in einem Verzeichnis als OGG-Dateien hinterlegten Sound- und Musikdateien. Auch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade bieten Herausforderungen und die Einstellungen lassen kaum Wünsche offen.
Leider können diese wenigen erfreulichen Ausnahmen nicht über die vielen Schwächen des Spiels hinwegtäuschen.

Fazit:
ralph.jpg Abspecken bis zur Magersucht – bei mir löst „Empire Earth III“ eher einen Fluchteffekt aus. Sämtliche Strategieelemente, die die Reihe bislang prägten, wurden vereinfacht oder gleich entfernt. Das Spiel ist trotz Patch eher in einer Betaphase und wer historischen Hintergrund sucht, wird von Mad Doc Softwares Geschichtsverwurstung abgestoßen. Was übrig bleibt, ist ein jämmerliches Ergebnis im Comiclook, das mit seinem ganz eigenen „Humor“ dafür sorgt, dass das Spiel nach einer kurzen, aber intensiven Frustrationsphase in der Ecke landet.

Empire Earth III - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Ralph Traber

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 4.6875 Grafik: 5.00
Sound: 6.50
Steuerung: 5.00
Gameplay: 2.25
Wertung: 4.6875
  • Diplomatiemodus
  • Verschiedene Schwierigkeitsgrade
  • Comiclook und eigenartiger Humor
  • Formationen
  • Zu viele Fehler
  • Nur drei Fraktionen, keine Kampagne
  • Wegfindung

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Rezension vom: 20.11.2007
Kategorie: Strategie
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