Helldorado
Entwickler:
Spellbound Entertainment
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD 64 3400+, 2048MB DDR RAM, ATI Radeon X600XT, Windows XP2 GHz
Anforderungen:
2GHz CPU, 512 MB RAM, 3D-Karte, 4GB Festplattenspeicher
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1883. Es könnte so ruhig laufen für John Cooper, den Helden der Desperados-Reihe. Doch sein Kumpel Doc McCoy wird von einer mysteriösen Witwe vergiftet und siecht vor sich hin. Die Witwe kann Docs Leben retten, wofür Cooper allerdings im Gegenzug einige brisante (und nebenbei ziemlich illegale) Aufträge erledigen muss. Aber zusammen mit seiner Rasselbande dürfte das doch kein Problem sein, oder?
Meinung:
Peng, da isser wieder: John Cooper, der kultige Cowboy aus Desperados. Spellbound spendiert ihm sei mittlerweile drittes Abenteuer, diesmal allerdings unter einem neuen Label mit dem Namen Helldorado. Name und Publisher haben sich zwar geändert, das altbewährte Spielprinzip jedoch nicht. Und das ist gut so!
Commandos im Wilden Westen Wie üblich müsst ihr mit euren sechs Helden taktische Meisterleistungen vollbringen und im Stile von Commandos Gegnerscharen mit allerlei fiesen Hinterhältigkeiten in die ewigen Jagdgründe schicken. Das alles erfordert viel Planung und strategisches Geschick. Einfach drauf los ballern bringt hier gar nichts, da die Gegner zahlenmäßig überlegen und standardmäßig überaus intelligent sind. Bevor ihr zuschlagt, müsst ihr euer Team ausrüsten, eure Aktionen behutsam planen und dann auf den richtigen Zeitpunkt warten. Die Herangehensweise ist dabei ziemlich variabel, wodurch Knobler voll auf ihre Kosten kommen.
Gut gewürztes Gameplay In Helldorado kommen zahlreiche neue Features hinzu, die das ohnehin schon coole Gameplay ordentlich aufpeppen. Die übersichtlichen Quickactions, mit denen ihr vorher festlegen könnt, welcher Charakter wann welche Aktion durchführt, wurden etwas vielfältiger gestaltet und bieten jetzt mehr Optionen. Sehr lustig und überaus effektiv sind die neuen Combos, mit denen ihr allerlei nur denkbare Moves hinlegen könnt. So raufen sich einige eurer Bandenmitglieder kurzzeitig zu einem tödlichen Gespann zusammen und hauen gemeinsam feindliches Gesocks weg. Das Handling ist dabei überhaupt nicht schwer. Generell gewinnt man den Eindruck, dass bei Helldorado alles sehr einfach und sehr übersichtlich ist. Eine bessere Steuerung ist für ein solches Spiel kaum denkbar.
Fiese Banditos Wie bereits erwähnt, ist die KI erstaunlich gut geraten. Fast schon zu gut. Schon bei kleinster Unachtsamkeit gibt es für unsere Helden gleich ordentlich aufs Fresschen, da die Gegner vor nichts und niemandem Halt machen. Das ist für Fans der Reihe zwar schön, weil fordernd. Für Anfänger könnte sich das aber durchaus zum Problem gestalten. Witzigerweise haben die Entwickler unterschiedliche KI-Profile integriert, sodass eure Gegner unterschiedliche Vorlieben haben und dementsprechend auch auf unterschiedliche Weise geködert werden können.
Sandwüste? Grafisch ist Helldorado ein echter Leckerbissen. Die Entwickler haben gekonnt die schönen Seiten der an sich recht trostlosen Wüstenwelt in Szene gesetzt. Viele Details und nette Effekte vermitteln echtes Wild-West-Feeling. Auch die Bewegungen der Figuren sind gut gelungen. Wenn man mal von matschigen Texturen absieht, bekommt man hier wirklich gute Kost geboten. Sehr stark ist das Zoomen in die Schulterperspektive der Helden. So ist man hautnah am Geschehen beteiligt und klebt nicht in einer starren Iso-Perspektive fest. Soundtechnisch weiß Helldorado ebenfalls zu überzeugen. Die Effekte sind gut, die stimmige Musik sorgt für zusätzliche Western-Atmosphäre.
Fazit:
Wenn ich mal ganz, ganz ehrlich bin, hat mich seit Commandos eigentlich
kein Taktik-Spiel mehr so vom Hocker gerissen wie Helldorado.
Spielerisch begeistert der Titel von der ersten Minute an. Das Spiel
ist leicht zugänglich und bereitet dank der vielen Möglichkeiten
kleinen Tüftlern großen Spaß. Einziger Haken hierbei ist der recht hohe
Schwierigkeitsgrad, der durch die starke KI bedingt ist. Technisch
ebenfalls ein sauberes Spiel, kann man diesen Western-Hit nur jedem
wärmstens empfehlen.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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