Wage dich in diesem High-Speed-Wettbewerb die steilsten Hügel der Welt herunter - vom felsigen Gelände von Machu Picchu bis zu den Straßen von San Francisco und anderen einzigartigen Locations, inklusive Hongkong, Edinburgh und Rio de Janeiro. Hinterlasse eine dicke Staubwolke, während du in die Tiefe stürzt, und spüre, wie dir das Adrenalin ins Blut schießt. Erkämpfe dir um jeden Preis den ersten Platz. Rase überfüllte, interaktive Straßen hinunter, mache halsbrecherische Hochgeschwindigkeitstricks und bekämpfe in lebendigen, bevölkerten Umgebungen deine Gegner.

Meinung:
Die "Tony Hawk"-Reihe ist mittlerweile aus der Riege der Sportspiele nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass auch Nintendos Wii schon gleich zu Anfang einen passenden Titel spendiert bekommen hat. Das Gameplay bzw. die Steuerung ist - wie bei den meisten anderen Wii Titeln - nicht von anderen Konsolen bekannt.

Alles neu macht der Hawk...
Das Spiel dürfte für viele der altgedienten Tony-Hawk-Fans einige Überraschungen bieten - ob es sich dabei um positive handelt, muss jeder wohl für sich selbst entscheiden. Erstmals liegt der Fokus des Games nicht auf der Anwendung vieler Tricks, sondern darin, mit möglichst viel Speed alle möglichen abschüssigen Gegenden herunterzubrettern. Bei "Downhill Jam" ist der Name auf jeden Fall Programm. Ebenfalls auffällig ist, dass man diesmal lediglich Tony Hawk als "echten" Skater auswählen kann, bei den anderen Figuren handelt es sich mehr oder weniger um Racing-Stereotypes, wie wir sie beispielsweise aus dem Film "The Fast and the Furious" kennen. Man muss also mit Prolls, Sportskanonen, Bitches, Blödis etc. klarkommen, die einem zu Anfang der Rennen in kleinen Videoclips (die sich leider nicht überspringen lassen) vorgestellt werden.

Das Spielprinzip selbst bietet leider wenig Abwechslung, allerdings kann das Game zumindest mit ein paar mehr oder weniger kurzweiligen Spielmodi aufwarten, die alle gegen die Uhr stattfinden. Neben den klassischen Downhill-Rennen werden 1-gegen-1-Matches, Trickparcours sowie Slaloms (bei denen man sich nach Durchfahrt leuchtender Tore Extrazeit erspielen kann) angeboten, die alle mit sehr gelungener Hintergrundmusik aus dem Metal-Bereich unterlegt sind.

Die Locations werden nach und nach freigeschaltet. Je mehr Punkte man (durch Tricks etc.) gesammelt hat, desto mehr gibt's von der Downhill-Welt gezeigt. Als Sieger bekommt man ab und zu auch neues Equipment oder Bonus-Strecken geschenkt.

Wii steuert man bloß?
Vor dem ersten Rennen bekommt man die wichtigsten Steuerungspunkte anhand eines Tutorials erklärt, das teilweise etwas übersichtlicher hätte sein können, ansonsten seinen Zweck aber erfüllt.
Die Wiimote wird bei "Tony Hawk" übrigens quer genommen, durch Neigung nach links und rechts legt man seine Spielfigur in die entsprechende Kurvenlage. Die Nummerntasten (1 und 2) sorgen für Sprünge und Tricks, in Verbindung mit dem Steuerkreuz lassen sich zusätzlich andere Spieler oder Fußgänger angreifen.

Eigentlich ist diese Methode der Steuerung nett gelöst worden, allerdings reagieren die Spieler meist übertrieben stark und fliegen somit, wenn man nicht aufpasst, im Laufe eines Kurses gerne mal aus der Bahn.

Nach einem Crash kommt man durch Schütteln der Fernbedienung wieder auf die Beine, was auf Dauer etwas nervig werden kann. Leider kommt es oft zu Zusammenstößen mit anderen Figuren oder Objekten, da die Strecken größtenteils sehr unübersichtlich und wenig logisch aufgebaut sind. Zumindest eine Anzeige, ob man in falscher Richtung fährt oder nicht mehr auf dem Kurs ist, wäre nett gewesen, denn durch die vielen Seitengassen kann man sich schnell verfransen. Das ist vor allem bei Slalom-Rennen ärgerlich, da man dort auf die Tore angewiesen ist, die einem zusätzliche Zeit einbringen.

Mehr als einer, aber nicht online...
In der Multiplayer-Variante können bis zu vier Spielern an einer Wii-Konsole per Splitscreen gegeneinander antreten. Eine Online-Challenge gibt es leider - trotz der Tatsache, dass Wii mit W-LAN ausgestattet ist - nicht. In diesem Punkt hat die DS-Adaption, die die Nintendo-Wi-Fi-Connection benutzt, die Nase vorn.

Optisch ist "Downhill Jam" nicht wirklich eine Offenbarung. Das Bild ist oft sehr matschig und verpixelt. Etwas Abhilfe dürfte da die Verwendung eines guten Videokabels (RGB oder Component) schaffen, alles rausreißen lässt sich aber auch dadurch nicht. Was jedoch gelungen ist, ist die Mix aus realistischer Darstelllung und Comic-Look, die dem Ganzen etwas Abwechslung verschafft.

Fazit:
Fans der "Tony Hawk"-Reihe werden vermutlich etwas enttäuscht sein, da "Downhill Jam" auf schnelle Abfahrten und weniger auf trickreiche Absolvierung der Kurse ausgelegt ist. Das Spiel ist Rennspiel-Mittelmaß, da gibt es für Wii demnächst sicherlich noch bessere Games. Vor allem die Wiimote-Steuerung dürfte etwas intuitiver von der Hand gehen, da man schon bei minimalen Unsicherheiten aus der Bahn fliegt. Fans des Sports sollten trotzdem zugreifen, alle anderen Probe spielen.