Call of Duty 3
Entwickler:
Treyarch
Publisher:
Activision
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
ca. 55 €
Systeme:
PlayStation 2, Wii, Xbox, Xbox 360
Inhalt:
Kawumm, da sind sie wieder. Die blöden Nazis haben zum weiß der Geier wievielten Male Frankreich erobert, das nun auf seine Rettung wartet. Das ist mal wieder eure Aufgabe. Als Soldat der Alliierten müsst ihr durch Frankreich watscheln und die Baguettes von den bösen Weißwürsten befreien. Wollen wir doch mal schauen, wie der Multiplattform-Titel Call of Duty 3 für Nintendos Wii umgesetzt wurde.
Meinung:
Zunächst gibt es einmal das obligatorische Tutorial, bei dem ihr die ersten Handgriffe lernt. Und „Handgriffe“ ist hier durchaus wörtlich zu verstehen. Ihr lauft hier nicht einfach nur dumm rum und zieht mit dem B-Knopf der Fernbedienung alles weg, was euch vor die Nase läuft. Hier ist richtige Muskelkraft gefordert. Nazis mit dem Gewehr verdreschen, Mienen platzieren, Auto fahren, rudern und vieles mehr verlangt Eurem Körper alles ab. Mit der Fernbedienung samt Nunchuck dürft ihr all diese Bewegungen fast genau so vollführen, wie es in der Realität der Fall sein sollte. Da Haltungsnoten im Krieg niemanden interessieren, langt es auch, wenn ihr das Ganze Pi mal Daumen erledigt, denn auf Präzision kommt es lediglich beim Zielen an.
Schwammkopf? Die Steuerung ist beim ersten Mal natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, geht aber nach einiger Zeit gut von der Hand. Das Zielen ist eigentlich kein Problem, manchmal reagiert die Steuerung allerdings etwas schwammig und übersteuert ein bisschen zu heftig. Gerade wenn es hektisch wird (und das wird es hier garantiert!!), ist das nicht unbedingt von Vorteil. Andererseits trägt das auch einiges zur Atmosphäre bei – welcher Hobbysoldat behält bei so krassen Gefechten schon den Überblick? Fair ist dabei, dass ihr nicht immer von Medipack zu Medipack hüpfen müsst, sondern euch einfach zurückziehen könnt, wenn ihr mal heftiger unter Beschuss steht. Euer Gesundheitszustand bessert sich dann von selbst wieder. Lästiges Balken-Management fällt also flach.
Nazis, Bomben und Baguette Was hier abgeht, ist echt nicht mehr schön (positiv zu verstehen). Wenn ihr meint, CoD 2 war krass, solltet ihr darüber noch mal gründlich nachdenken. Was der Dreier an Action bietet, haut einen einfach nur um. Die Steuerungsmöglichkeiten der Wii geben euch dabei das Gefühl, mitten im Schlachtengetümmel zu sein. Noch nie war man so nah am Spielgeschehen. Dafür sorgt vor allem der wuchtige Sound, der Kriegsfeeling der Extraklasse bietet. Sehr gut ist auch die Sprachausgabe, die dem ganzen Spektakel ein gewisses Filmflair verleiht.
Ruckler und Matsch Grafisch enttäuscht CoD 3 ein wenig. Die Soldatenmodelle sind zwar ziemlich cool und bieten tolle Details. Die Umwelt wirkt dagegen vollkommen matschig. Vor allem die Wassereffekte sind ziemlich mies. Die aus Wii Sports sind im Vergleich dazu zehnmal besser! Hinzu kommen teilweise verdammt derbe Ruckler, die den Spielspaß das ein oder andere Mal schon etwas trüben können. Insgesamt ist die Technik gut, aber noch ausbaufähig.
Xbox 360 Grafikpracht Während die Wii Fassung aufgrund seiner neuartigen Steuerung zu gefallen weiß, protzt die Xbox 360 mit hervorragender Grafik. Atemberaubende Lichteffekte, scharfe Texturen und detaillierte Figuren schaffen eine sehr dichte Atmosphäre, die das ausgenudelte WWII Szenario in neuem Licht erstrahlen lässt.
Mächtiges Online Geballere Auch beim Multiplayer haben sich die Entwickler nicht Lumpen lassen. Bis zu zwei Spieler dürfen sich an einer Konsole austoben, während bis zu 24 Spieler im System-Link oder per Xbox Live Schlachten zelebrieren. Auf neun verschiedenen Maps könnt Ihr es richtig krachen lassen. Wie bei Battlefield und Kollegen üblich dürft Ihr auch in Call of Duty Fahrzeuge benutzen. Dazu zählen unter anderem Panzer, Jeeps und Motorräder mit Beiwagen.
Im Gegensatz zum Vorgänger habt Ihr nun die Wahl zwischen sieben Klassen - darunter Schützen, Infanterie und Aufklärer -, die mit unterschiedlicher Bewaffnung und Stärken aufwarten.
Neben klassischen Modi, wie Death- und Teamdeathmatch sowie Capture the Flag wurden der Xbox 360 zwei neue Modi spendiert. Im Hauptquartier-Modus müsst Ihr ein HQ errichten und gegen den Feind verteidigen. Im Modus Krieg gibt es fünf Flaggenpunkte. Das Programm gibt jeweils einen Standort vor, der erobert werden soll. Der Flaggenpunkt wechselt sobald er von einem Team lange genug gehalten wurde. Sollte Euch also der Singleplayer irgendwann zu langweilig werden, sorgt der hervorragende Multipalyermodus für jede Menge Langzeitmotivation.
Fazit:
Grafik-Schwächen hin oder her – Call of Duty 3 ist der absolute Hammer. Ich habe noch nie zuvor ein so verdammt intensives Kriegsspiel gespielt. Auch wenn ihre Grafik im Vergleich zum Xbox 360-Pendant ein Witz ist, trumpft die Wii-Version mit unnachahmlich geilem Spielgefühl auf. Man ist eben mittendrin statt nur dabei. Sobald man einmal damit angefangen hat, will man einfach nicht mehr loslassen. Pflichtkauf für alle, die dürfen!
Fazit Xbox 360: Wer vom zweiten Weltkrieg immer noch nicht die Nase voll hat, macht mit
Call of Duty 3 nichts falsch. Die Grafik ist gehobenes NextGen Niveau,
der Sound eine wahre Pracht und der Multiplayer eine echte
Spaßgranate. Taktische Tiefe sucht man in CoD 3 zwar vergeblich aber das war auch noch nie das Markenzeichen der Serie. Wer straighte Actionkost mag, darf hier bedenkenlos zugreifen. (Thommi Digel)
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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