Dead or Alive Xtreme 2
Entwickler:
Team Ninja
Publisher:
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
69.99 €
Systeme:
Xbox 360
Inhalt:
Seien wir doch mal ehrlich: Bei Dead or Alive denken die wenigsten noch an das Prügelspiel. Viel mehr hüpfen bildhübsche Mädels vor dem geistigen Auge herum und räkeln sich dort – natürlich knapp bekleidet – in sehr ansprechenden Posen. Ja, wir sind Schweine geworden. Grund dafür ist DoA-Entwickler Temco, der vor einiger Zeit ein Spin-off herausbrachte, das zwar offiziell Volleyball zelebrieren sollte, in Wirklichkeit aber zur virtuellen Peep-Show mutierte. Nun gibt es für die nächste Generation den zweiten Teil, der nur noch den verkürzten Titel DoA Xtreme 2 trägt. Das hat auch seinen guten Grund, wie ihr im weiteren Verlauf der Review erfahren werdet.
Meinung:
Nach dem (zugegeben) ziemlich coolen Intro, das euch die Kinnlade runterklappen lässt, folgt die erste Ernüchterung. Storytechnisch hat sich rein gar nichts geändert. Ihr übernehmt die „Rolle“ von Kasumi, Hitomi, Helena & Co. und lasst es euch auf der altbekannten Ferieninsel so richtig gut gehen.
Quid novi? Diesmal dürft ihr nicht nur Volleyball spielen oder Poolhopping betreiben. Ihr könnt auch Jetski fahren, die Wasserrutsche runtersausen, eine Art Baywatch-Contest bestreiten oder im Po-Gepöbel zeigen, was der Knackarsch eurer Protagonistin drauf hat. Hier müsst ihr mit geschickten Bewegungen eure Gegnerin, mit der ihr Po an Po steht, ins Wasser zu schubsen, was nicht nur toll aussieht, sondern auch tierisch Spaß macht. Abends könnt ihr dann noch ins Kasino und euren Tagesverdienst auf den Kopf hauen.
Wirklich viel Neues gibt es also nicht. Ziel ist es immer noch, möglichst viel Kohle zu machen, um sich die größtmögliche Menge an Bikinis, Sonnenbrillen und sonstigem Schnickschnack zu kaufen sowie Freundschaften mit den anderen Mädels zu schließen. Natürlich ist die Auswahl dieses Mal etwas größer. Die Bikini-Vielfalt lässt einen schon staunen. Aber es stellt sich die Frage, warum, wieso und weshalb das alles. Wer hier mit dem Verlangen nach Spieltiefe herangeht, wird bitter enttäuscht. Die Spielchen sind zwar anfangs ganz lustig, verlieren aber schnell an Begeisterung. Zum einen gibt es zu wenige Aktivitäten, zum anderen gibt es innerhalb der Aktivitäten null Abwechslung.
Für Machos Einzig und allein für Playboys, Freunde des weiblichen Geschlechts und fanatische Anhänger von 3D-Modellen im Hentai-Look bietet das Spiel etwas, und davon eigentlich ganz schön viel. Die Mädels sind noch knapper bekleidet als im ersten Teil und geben euch vielfach die Gelegenheit, sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu fotografieren. Dabei geizen sie nicht mit sexy Posen. Es sieht schon scharf aus, wenn die saftigen Früchtchen im tropischen Ambiente zu hüpfen anfangen. Das Feature der hüpfenden Frontrundungen wurde nochmals optimiert und bietet noch mehr (übertriebenen?) Realismus. Frisst der vergötternswerte Hintern einer Akteurin beim Volleyball das Bikini-Unterteil, wird es eben wieder herausgezogen. Diese und weitere Kleinigkeiten tun ihr übriges zur Thematik.
Wenn man die Materie mag, sind Sabberattacken also garantiert. Blöd ist nur, dass die Kamerasteuerung ziemlich schwer von der Hand geht und die Zeitfenster, in denen ihr fotografieren könnt, ziemlich kurz sind. Auch ist es ärgerlich, dass wegen jedem Mist ein Ladebildschirm auftaucht. Wenn ihr dann doch mal ein hübsches Foto gemacht habt, werdet ihr mit scharfen (ui, doppeldeutig…) Bildern belohnt, die sich echt sehen lassen können.
Quantensprung? Wer allerdings eine grafische Offenbarung erwartet, fällt damit, um es mal in aller Deutlichkeit zu sagen, bitterbös auf die Nase. Die Fotoqualität hat ungefähr das Niveau der Bilder aus DoA 4, Verbesserung gleich null. Generell ist die Grafik nicht so toll ausgefallen wie erwartet. Sicherlich, die Lichteffekte, das Wasser und die (gescripteten) Animationen der Schneckchen sind hervorragend.
Die Umgebung wirkt viel zu künstlich und starr. Auch die Modelle hätten etwas sorgfältiger designed werden können. Nicht nur, dass es nicht mal ansatzweise so was wie Hautmaserungen oder ähnlich gibt, schlimmer noch: die Clipping-Fehler aus DoA 4 wurden 1:1 übernommen. Will heißen, die Haare sehen immer noch schlecht aus und wehen durch den Körper hindurch. Der erhoffte Quantensprung im Vergleich zum ersten Teil ist somit leider ausgeblieben.
Dancing Queen Vollkommen überzeugen kann dagegen der Sound. Die Sprachausgabe ist erstklassig, die Geräuschkulisse ansprechend. Vor allem der Soundtrack passt wunderbar zum Spiel bzw. zum tropischen Flair der Insel. Leichte Mainstream-Kost schmeckt hier einfach am besten.
Fazit:
An diesem Spiel scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite ist es vollkommen sinnlos, auf der anderen Seite eine absolute Offenbarung. Für mich ist es ein bisschen was von beidem. Die Motivation nähert sich doch eher tieferen Sphären, wenn man sich nicht für die Thematik begeistern kann. Wer DoA schon immer toll fand, wird auch mit Xtreme 2 viel Spaß haben. Der Rest investiert sein Geld lieber in Gina Wild Filme oder die Freundin.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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