Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Der Weiße Hai - Das Spiel
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.442 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Der Weiße Hai - Das Spiel

Entwickler: Appaloosa Interactive
Publisher: Majesco Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,99 €

Systeme: PC, PlayStation 2

Inhalt:
Mit seinem 1975 entstandenen Film „Der Weiße Hai“ (Jaws) sorgte Regisseur Steven Spielberg nicht nur für abgekaute Fingernägel und leere Badestrände, sondern legte auch den Grundstein für das von Kritikern häufig verpönte Sommer-Blockbuster-Kino. Die spannende Geschichte über drei grundverschiedene Männer, die den beinahe aussichtslosen Kampf gegen einen gewaltigen weißen Hai aufnehmen, der in den Gewässern rund um das Ferienparadies Amity Island auf Beutezug geht und die Zahl der Badegäste drastisch reduziert, lockte Scharen von Menschen in die Kinos und war der Anfang einer beispiellos erfolgreichen Regisseurskarriere. Im gleichnamigen Spiel übernehmt ihr allerdings nicht die Rolle von Chief Brody, Kapitän Quint oder dem Meeresbiologen Matt Hooper, sondern schlüpft in die Rolle des räuberischen Hais höchstpersönlich.

Meinung:
Die Handlung des Spiels ist 30 Jahre nach den Vorfällen des ersten Films angesiedelt. Amity Island ist eine wirtschaftlich aufstrebende Insel geworden und das neue Bündnis zwischen Bürgermeister Vaughn und dem Geschäftsführer des Industriekonzerns Environplus soll noch für eine zusätzliche Steigerung der Erfolgskurve sorgen. Auf die Warnungen des Meeresbiologen Michael Brody hört selbstverständlich niemand und während der Bürgermeister die weiteren Baupläne von Environplus genehmigt und sich auf die Feierlichkeiten anlässlich des Nationalfeiertags vorbereitet, färbt sich das Meer rund um die Insel wieder einmal blutrot.

Hai Life
Nach einem Tutorial, das euch mit der grundlegenden Steuerung des Hais vertraut macht, beginnt das Spiel für euch zunächst in Gefangenschaft. Bei den ersten Attacken wird euer blutrünstiges Alter Ego nämlich prompt geschnappt und kurzerhand in den Marinepark von Amity Island verfrachtet. Erst nach einer spektakulären Ausbruchsaktion dürft ihr euch frei in den Gewässern um die Badeinsel bewegen.

Damit ihr euch in dem recht großen Gebiet nicht verfranst, steht euch neben einer Karte mit allen relevanten Anlaufpunkten auch ein Radar zur Verfügung, auf welchem ihr mit einem Blick Feinde, interessante Objekte oder nahe gelegene Auftragsorte erfasst. Außerdem tummeln sich noch zwei Leisten auf dem Bildschirm, die die Lebensenergie und den Hunger eures Hais anzeigen. Um letzteren zu stillen, könnt ihr euch entweder an den zahlreichen Meeresbewohnern gütlich tun oder gleich zum Angriff auf ahnungslose Badegäste blasen.

Das Spiel teilt sich grob in zwei Arten von Aufträgen auf: Die Story-Missionen umfassen insgesamt elf Kapitel und sind unerlässlich für den Fortlauf der Handlung, während die zusätzlichen Herausforderungen kein unbedingtes Muss sind, deren Erledigung aber mit nützlichen Extrapunkten belohnt wird. Mit den nach Abschluss einer Mission eingeheimsten Punkten könnt ihr nämlich eines der fünf Hai-Attribute wie Gesundheit, Hunger, Tempo, Genauigkeit oder Kraft aufstufen, um euren Flossenträger so noch widerstandsfähiger und gefährlicher zu machen und neue Angriffsmanöver zu erlernen.

In den verschiedenen Story-Missionen seid ihr in erster Linie mit dem Stiften von Chaos und Zerstörung beschäftigt. Mal müsst ihr euch gegen ganze Fischfangflotten zur Wehr setzen, dann wieder Fabriken, Bohrinseln und andere Einrichtungen plätten oder gegen Killerwale und Riesenkraken zu Felde ziehen. Auch Geschicklichkeitseinlagen wie das Durchschwimmen eines Wasserminenfeldes gehören zu den Aufgaben eines echten Hais, wenn man den Entwicklern von Appaloosa Interactive trauen darf. Häufig ist erst einmal ausführliches Ausprobieren und Rätselraten angesagt, denn außer einer schwammigen Zielbeschreibung werden euch keine weiteren Hinweise zum Knacken eines Levels mit auf den Weg gegeben. Lediglich in der vor der Mission gezeigten Levelübersicht sind manchmal Tipps zur Lösung zu entdecken.

Noch viel schräger geht es dann bei den zusätzlichen Herausforderungen zu, die jeweils in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu meistern sind. Hier dürft ihr zum Beispiel einen Walkadaver gegen andere hungrige Fische verteidigen, eine Katamaranregatta empfindlich stören, Bungeespringer beim Eintauchen ins Wasser abfangen, Helikopter vom Himmel holen oder Baywatch-Lebensretter beim Training angreifen und selbst zum hoffnungslosen Notfall machen. Das klingt zwar alles recht abwechslungsreich und macht anfangs auch durchaus Spaß, aber nach einiger Zeit macht sich das ewig gleiche Spielprinzip doch negativ bemerkbar und eine gepflegte Langeweile macht sich breit.

Hai on Emotion
Das freie Durchstreifen des Meeres lässt euch reichlich Spielraum zum Ausleben sadistischer Triebe. Wer es besonders blutig mag, der kann seine Opfer nicht nur fressen sondern regelrecht zerreißen. Dies geht sogar so weit, dass sich einzelne Körperpartien der menschlichen Opfer direkt anvisieren und verstümmeln lassen und das Wasser nach einer ausgiebigen Attacke von herumtreibenden Gliedmaßen und halbierten Schwimmern nur so wimmelt. Angesichts der schreienden und reichlich roten Lebenssaft verspritzenden Körper ist verständlich, warum das Spiel das Siegel „Keine Jugendfreigabe“ verpasst bekommen hat.

Ein zuschaltbarer Haivisor sorgt zusätzlich für Übersicht unter Wasser und wird teilweise sogar zum Weiterkommen dringend benötigt, um von verletzten Tauchern hinterlassene Blutspuren sichtbar zu machen.

Hai Tech?
Grafisch präsentiert sich der Titel eher zwiespältig. Einerseits ist die Unterwasserwelt ansprechend (wenn auch nicht sonderlich aufwändig) gestaltet und das Setting von Amity Island sorgt für eine feine Sommeratmosphäre, in der man gerne mit dem gefräßigen Meeresräuber auf Beutetour geht. Andererseits ringen gröbere Grafikfehler dem Spieler aber auch immer wieder ein Schmunzeln ab. So verschwinden bei einer Mission schon einmal gerne die Bohrinseln im Datennirwana, nicht aber die Besatzung der Ölplattform, so dass diese in der Luft zu gehen scheint. Auch die Zwischensequenzen wirken eher schnell zusammengeschustert und enttäuschen mit unscharfen, grobpixeligen Texturen und hässlich gestalteten Menschen, die größtenteils eher wie deformierte Karikaturen aussehen.

Der Sound kann da schon mehr überzeugen, denn durch die Verwendung der Originalfilmmusik von John Williams kommt beim Spieler gleich die richtige Hai-Stimmung auf. Der restliche Soundtrack passt sich dem Geschehen auf dem Bildschirm gut an und sorgt in dramatischen Momenten auch für die entsprechenden Klänge. Die Sprecher machen ihren Job zum großen Teil recht gut, allerdings ist die Sprachausgabe komplett in Englisch gehalten. Deutsche Untertitel sorgen aber auch bei Fremdsprachmuffeln für den nötigen Durchblick.

Bei der Kameraführung sieht es da leider etwas düsterer aus. Es wird euch öfter passieren, dass ihr mit einem Mal nicht mehr eure Feinde oder Opfer im Visier habt und dann umständlich die Kamera nachjustieren müsst. Auch die Steuerung sorgt nicht gerade für Freudensprünge und bietet leider nicht immer die optimale Kontrolle über euren Hai. Speziell in Situationen die eine feinfühlige Steuerung erfordern kann das für Frust sorgen. Die Durchquerung eines Minenfeldes erwies sich hier beispielsweise als enorm nervige Angelegenheit.

Gespeichert werden kann nach jeder Story-Mission oder an einigen im Meer versenkten Ankern. Da das Gebiet rund um die Insel recht groß geraten ist, wurde es in einzelne Abschnitte unterteilt, die jedes Mal erst geladen werden müssen. Diese Prozedur erwartet euch auch bei jeder Hauptmission des Spiels. Damit die Wartezeit nicht zu lang wird, haben die Entwickler dem Titel netterweise reichlich Infos zum Kinofilm spendiert, die während des Nachladens eingeblendet werden.

Fazit:
sven.jpgAuch wenn die Idee, den Spieler in die Rolle des Hais und nicht seiner Häscher schlüpfen zu lassen, sehr interessant klingt, so erweist sich die Ausführung doch leider nicht als das Gelbe vom Ei. Technische und spielerische Mängel trüben die anfängliche Freude am Jagen doch beträchtlich und dadurch verschenkt das Spiel viel von seinem vorhandenen Potenzial. Auch der auf Dauer eher eintönige Spielablauf trägt dazu bei, dass sich Der Weiße Hai eher für den kleinen Appetit zwischendurch eignet und nicht allzu lange Gast in eurer Konsole sein wird. Nur Hartgesottene, die unbedingt einmal als Hai Badegäste erschrecken und verzehren möchten, riskieren hier einen Blick, alle anderen schnappen sich lieber den ungleich spannenderen Film auf DVD.

Der Weiße Hai - Das Spiel - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Sven Last

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.0625 Grafik: 6.75
Sound: 7.00
Steuerung: 5.00
Gameplay: 5.50
Wertung: 6.0625
  • Nette Atmosphäre
  • Original Filmmusik
  • Technische Schwächen
  • Steuerungsprobleme
  • Auf Dauer dröges Spielprinzip

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 25.11.2006
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Anno 1701
Die nächste Rezension »»
Canis Canem Edit
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.64 (28 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6