Stronghold Legends
Entwickler:
Firefly Studios
Publisher:
2K Games
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC
Testsystem:
AMD Athlon 64 3500+, 1024 MB DDR RAM, GeForce 6600 GT, Windows XP
Anforderungen:
1.6 GHz, 512 MB RAM, DVD, 64 MB Grafikkarte mit T&L, 2,5 GB HD
Inhalt:
Letztes Jahr bekam das fast schon kultige Strategiespiel Stronghold einen Nachfolger spendiert, der in allen Belangen enttäuschte. Mit dem neuesten Teil, Stronghold Legends, soll nun alles viel, viel besser werden. Ob das den Entwicklern von Firefly gelungen ist? Diese Erkenntnis werdet ihr nur erlangen, wenn ihr weiter lest…
Meinung:
Der Vorgänger nervte durch unübersichtliches Aufbauen und Ressourcen-Management. Es gab einfach viel zu viele Rohstoffe und Ausbau-Optionen. Zudem enttäuschte Stronghold 2 mit ganz schwacher Spieltiefe. Mit Stronghold Legends sollte der radikale Umschwung kommen, weg vom aufbaubetonten Spiel, hin zum Kampf und Spieltiefe. Dass dabei aber nicht alles mit rechten Dingen zugeht, erlebt man schon nach dem ersten Start des Spiels.
Miezekatze? Nee, nich ganz. Aber immerhin schmückt ein dicker, fetter (und zugegeben hässlicher), aber gut animierter Drache, der ganz bestimmt nur spielen will, den Startbildschirm (der irgendwie verdammt lange auf sich warten lässt, dank langer Ladezeiten). Das zeigt euch schon, wo es in diesem Spiel lang geht, nämlich in eine Welt von Drachen, Werwölfen, Zauberern und Vampiren. Wie der Titel schon suggeriert, erlebt ihr hier nicht reale Abenteuer, sondern die legendären Geschichten von Dracula, Siegfried und Merlin. Das alles wird auch noch sehr humorvoll vermittelt und ist durchaus in der Lage, das Interesse des Spielers zu wecken…
Hihihi – Nostalgie ... zumindest so lange, bis man die ersten fünf Minuten hinter sich hat. Leider ist von dem eingangs erwähnten Umschwung verdammt wenig zu sehen, denn wenn man ein Spiel startet, stellt man fest, dass sich, abgesehen vom märchenmäßig angehauchten Ambiente, rein gar nichts geändert hat. Man ist immer noch pausenlos damit beschäftigt, seine Burg auszubauen, Rohstoffe zu sammeln und Feindeshorden abzuwehren, was angesichts der mangelnden Übersicht zuvor eine Menge Einarbeitungszeit erfordert, denn es wird oft sehr hektisch, wenn eure prächtigen Mauern mal ebenso von irgendwelchen Monstern eingerissen werden. Insgesamt nichts Neuesaußer vielleicht ein bisschen mehr Kampf als vorher. Innovation? Könnt ihr vergessen! Vieles ist einfach lieblos aus dem völlig verkorksten zweiten Teil übernommen worden. Das einzig wirklich Neue sind die drei Völker mit ihren Spezialeinheiten, die hier und da ein wenig Zauber drauf haben. Toll. Im Kampf gibt es wieder keine richtige Spieltiefe. Eure Einheiten kloppen sich einfach ganz unspektakulär, haben dabei einige Aussetzer und kriegen dementsprechend ziemlich oft auf die Fresse. Richtiges Kampffeeling will einfach nicht aufkommen.
Asbach oder was?! Das mag mitunter an der sehr angestaubten Optik liegen, die trotz ihrer unspannenden Erscheinung kräftig an den Ressourcen zieht. Auf dem Testsystem liefen beispielsweise ein Empire At War oder ein Schlacht um Mittelerde II auf den höchsten Einstellungen flüssig und boten dabei eine viel bessere Grafik. Hier ruckelte es stellenweise ziemlich derbe, und zwar ohne dass überhaupt irgendwelche Action stattfindet. In Stronghold Legends wirkt vieles auch rein optisch einfach so vom Vorgänger übernommen. Ob Gebäude, Einheiten oder Umwelt. Zu detaillos und billig. Die Knuffelmännchen, die irgendwie blöd animiert sind, hinterlassen keine Spuren, die Umwelt wirkt wie tot, das Wasser sieht viel zu künstlich und einfallslos animiert aus. Sorry Jungs (und Mädels), aber damit begeistert man heutzutage kein Schwein mehr. Auch keinen Werwolf. ’Nen Drachen schon gar nicht.
In Sachen Sound gibt es da schon erfreulicheres zu berichten, der ist nämlich streckenweise ganz gut. Tolle Effekte kommen hier zwar weniger häufig vor, aber dafür passt die Musik einigermaßen gut zum Spiel und die Sprachausgabe ist auch ganz nett.
Fazit:
Also begeistert hat mich dieses Spiel nicht. Warum? Weil es absolut
nichts Neues bietet. Grafik und Gameplay scheinen echt aus den düsteren
Zeiten zu stammen, um die sich Stronghold Legends dreht. Statt
den Umschwung zu wagen, wurde im Prinzip fast alles aus dem grottigen
Vorgänger übernommen und in einen anderen Kontext verfrachtet.
Wenigstens optisch hätte man das Spiel doch aufbohren können. Wer
Grafikpower im Stile von EAW oder SuM 2 gewohnt ist,
wird hier bitter enttäuscht. Die Idee mit den Sagen reißt die Karre da
nicht wirklich aus dem Dreck. Das einzig spektakuläre am Spiel ist der
Drache im Menü. Und der will nur spielen…
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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