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Shinobido: Weg des Ninja

Entwickler: Acquire
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PlayStation 2

Inhalt:
Shinobido: Weg des Ninja versetzt den Spieler einmal mehr ins frühneuzeitliche Japan: Hauptfigur Goh wacht an einem Flussufer auf - und erinnert sich an nichts mehr. Immerhin erfährt er von einer mysteriösen Informationsquelle, dass er unter dem Beinamen "die Krähe" als Ninja tätig war und ihm jemand sein Gedächtnis entzogen hat, um es in einen "Seelenstein" zu bannen. Leider ist dieser Seelenstein in acht Teile zerbrochen, die dann im ganzen Reich Utakata verstreut wurden. Goh muss diese Bruchstücke wiederbeschaffen, um seine Erinnerungen zurückzuerlangen. Doch dazu braucht er Informationen - und die bekommt er am besten von den drei größten Machthabern der Region. Allerdings sind die beiden Provinzfürsten Ichijo und Akame sowie die Religionsführerin Sadame untereinander bis aufs Blut verfeindet. Der Ninja muss also viel Fingerspitzengefühl beweisen, um die politische Balance aufrechtzuerhalten.

Meinung:
Im Gegenzug für die dringend benötigten Informationen über den Verbleib der Seelensteinsplitter muss Goh für die drei Clan-Oberhäupter diverse Aufträge erledigen. Der Haken an der Sache: Wenn er z.B. für Ichijo wichtige Geheimdokumente aus Akames Besitz stehlen soll, wird ersterer ihn zwar in Zukunft umso bereitwilliger unterstützen - der ursprüngliche Eigner der Papiere ist ob dieses Übergriffs aber natürlich reichlich verstimmt und gibt Goh nur noch ungern neue Jobs. Dass bei den Geschädigten Zweifel an der Loyalität Gohs aufkommen, lässt sich allerdings verhindern, wenn man bei seinem Einsatz unbemerkt vorgeht (oder zumindest alle Augenzeugen "ruhigstellt"). Immerhin haben Erfolg und Misserfolg in den Einsätzen auch konkrete Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf: Wenn der Shinobi beispielsweise Reis aus Sadames Vorräten stiehlt, werden ihre Truppen Hunger leiden, was die Soldaten wiederum deutlich schwächer kämpfen lässt.

Erst aufräumen, dann liefern
Die Aufträge selbst sind theoretisch übrigens recht vielfältig: Aufklärungseinsätze, Auftragsmorde, Raubzüge, Botengänge, Sabotage, Leibwächtermissionen, Kidnappings, Pilzesammeln und noch einiges mehr stehen auf der nächtlichen Tagesordnung. In der Praxis ähneln die Einsätze sich allerdings ein wenig, da es meist sinnvoll ist, erst einmal das Gebiet zu erkunden und heimlich so viele Wachposten wie möglich aus dem Weg zu räumen, bevor man dann das Zielobjekt aufsucht und es einsammelt, abliefert oder umbringt. Nur die Missionen, in denen Personen oder Gegenstände beschützt werden müssen, weichen von diesem Handlungsschema ab. Bei der Durchführung seiner Infiltrationsmissionen helfen Goh nicht nur seine Ausrüstung wie Shuriken, Enterhaken, Krähenfüße und Rauchbomben, sondern vor allem seine Fertigkeiten als Shinobi: Er kann ziemlich gut springen, schnell sprinten, an Wänden entlanglaufen und vor allem schleichen und sich an Mauern pressen, um sich unbemerkt einem Feind zu nähern. Sobald er in Schlagdistanz ist, ertönt ein Signal - dann kann Goh den Gegner mit einem einzigen lautlosen Hieb töten.

Stelle dich ...
... nur den Kämpfen, die du auch gewinnen kannst - diese alte Ninja-Weisheit sollte man in Shinobido stets beherzigen. Wenn das Anschleichen misslingt, muss "die Krähe" sich den Wachtruppen im offenen Kampf stellen, was deutlich mühsamer und gefährlicher ist, zumal die herbeigerufene Verstärkung schnell zu einer zahlenmäßigen Übermacht des Feindes führt, der nur schwer beizukommen ist. In diesem Situationen hilft oft nur noch die vorläufige Flucht. Goh sollte sich dann ein gutes Versteck suchen, bis die Gegner seine Fährte verloren haben. Kleine Anzeigen am Bildschirmrand geben dem Spieler jederzeit einen Überblick über den aktuellen Alarmstatus der Wachen. Die werden übrigens von einer recht ordentlichen KI kontrolliert: Auf der Suche nach Goh sehen die Gegner auch einmal in verdächtigen Ecken nach, und sie lernen auch, sich der Vorgehensweise des Attentäters anzupassen - wenn der Spieler häufig Giftköder auslegt, haben die Soldaten im nächsten Einsatz vermutlich ein Gegenmittel dabei. Vom Ninja hinterlassene Leichen räumen sie allerdings hin und wieder artig selbst weg, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Chemielabor und Sandkasten
Hilfsmittel wie Heiltränke, K.O.-Bomben, vergiftete Sushi-Happen und niedliche Aufzieh-Küken, die den Feind ablenken, kann Goh beim Händler bestellen. Die Waren werden dann prompt per Brieftaube in seine Waldhütte geliefert. Als Ninja kann Goh sich allerdings auch auf seine Alchemie-Kenntnisse verlassen. Aus den Pilzen und Kräutern, die der Schattenkrieger während seiner Missionen einsammelt, kann er sich diverse Heil- und Stärkungsmittel zusammenmischen. Das ganze System ist allerdings ziemlich komplex, und das Zusammenbrauen wirklich guter Tränke ist recht mühselig - wer keine Lust auf Experimente hat, bleibt da besser bei den teuren Mittelchen aus der bewährten Brieftauben-Apotheke. Spieler, die hingegen vom Basteln gar nicht genug bekommen, werden sich freuen, dass Shinobido auch einen vollwertigen Level-Editor enthält. Dessen Bedienung ist recht einfach, und auch Patrouillenrouten der Feinde und Missionsziele lassen sich mit nur wenigen Befehlen festlegen. Die Ergebnisse wirken zwar mitunter etwas künstlich und kantig, aber mit etwas Mühe und Übung kann man trotzdem innerhalb einer runden halben Stunde halbwegs brauchbare, wenn auch eher kleine Spielabschnitte entstehen lassen. Die Eigenbau-Level lassen sich auf der MemoryCard speichern oder auf die PSP übertragen, um dort im Schwesterspiel Shinobido: Geschichten des Ninja verwendet zu werden.

Nachts sind alle Ninjas grau
In den technischen Disziplinen steht Shinobido nur mittelmäßig da: Die Grafik ist ziemlich einfach gehalten, was Polygonmodelle und Texturen angeht. Vor allem die Umgebungen in dem guten Dutzend von Schauplätzen, an denen die Missionen stattfinden, sehen ein wenig kantig und trist aus. Aber auch die Standardgegner wirken grafisch etwas schlicht, da sie nicht viele Details vorweisen können. Die Kamera lässt sich relativ frei drehen, verhält sich aber in engen Bereichen und in Kämpfen zuweilen recht störrisch, so dass ab und zu der Überblick ein wenig verloren geht. Beim Sound dominiert ebenfalls der Durchschnitt: Die Musik kommt traditionell-japanisch daher, weist aber leichte moderne Jazz-Einsprengsel auf. Die Kampfgeräusche sind ebenfalls im Großen und Ganzen stimmig, allerdings haben die Gegner nur wenige verschiedene Geräusche parat. Bei der Sprachausgabe kann immerhin zwischen Englisch und Japanisch gewählt werden; die Bildschirmtexte sind gut eingedeutscht worden.

Fazit:
manuel.jpg Man spürt ein wenig, dass Shinobido: Weg des Ninja von Leuten stammt, die auch für die ersten beiden Tenchu-Titel verantwortlich waren: Das Spiel setzt vor allem auf altbewährte Ninja-Schleich-Tugenden; bahnbrechend neue Ideen fügt es dem Genre kaum hinzu. Trotzdem ist der Titel - vor allem dadurch, dass man seine Auftraggeber geschickt gegeneinander ausspielen muss - durchaus unterhaltsam und vermittelt mit seiner soliden Spielmechanik konsequent die Atmosphäre der Heimlichkeit. Wer sich also auch abseits der Hightech-Spionageabenteuer von Sam Fisher, Snake und Co. für verstohlene Schleicheinsätze interessiert, ist trotz der nicht ganz so strahlenden Präsentation mit Shinobido ganz gut bedient. Spieler, die sich lieber mit Gebrüll in den Kampf stürzen, sind mit dem Titel allerdings an der komplett falschen Adresse, denn der Konfrontationskurs führt hier unweigerlich zur Niederlage.


Shinobido: Weg des Ninja - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 7.50
Sound: 7.75
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.25
Wertung: 7.75
  • Dichte Schleich-Atmosphäre
  • Missionen haben Einfluss auf die Macht der Auftraggeber
  • Gute Gegner-KI
  • Zugänglicher Level-Editor
  • Störrische Kamera
  • Aufträge auf Dauer ein wenig eintönig
  • Etwas triste Präsentation

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Rezension vom: 01.10.2006
Kategorie: Action
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