Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Micro Machines V4
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Micro Machines V4

Entwickler: Supersonic Software
Publisher: Codemasters

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 €

Systeme: DS, PC, PlayStation 2, PSP

Inhalt:
Die Micro Machines sind wieder unterwegs! Respektlos rasen sie über Billardtische und Segelyachten, durch Heimwerkerkeller und Kinderzimmer, an Lockenwicklern und Nudelhölzern vorbei. Schon vor mehr als zehn Jahren erfreuten die flotten Spielzeugautos die Herzen junger und jung gebliebener Videospieler. Und Micro Machines V4, die neueste Version der Rennflitzer im kleinen Maßstab, strebt mit seinen vielen Autos zum Sammeln und Tauschen offenbar tatsächlich Großes an. Allerdings bleibt die bange Frage: Ist die Zielgruppe vielleicht mittlerweile aus dem richtigen Alter für Spielzeuge herausgewachsen?

Meinung:
Das grundlegende Spielprinzip hat sich auch Micro Machines V4 nicht geändert: Noch immer gilt es, mit einem winzigen Spielzeugauto durch alltägliche Örtlichkeiten zu rasen, die notdürftig zu Rennstrecken für die Mini-Flitzer umfunktioniert wurden. Seine Konkurrenten besiegt man dabei, indem man sie entweder so weit abhängt, dass sie nicht mehr "im Bild" sind, oder aber indem man sie von Tischkanten, Badewannenrändern etc. hinabstößt. Diverse Waffen, die auf der Strecke herumliegen, erleichtern zusätzlich das "Ausbremsen" der Konkurrenz. Aus diesem Grundprinzip, das nur selten leicht variiert wird (z.B. bei Rennen ohne Waffen oder in Checkpoint-Wettbewerben), haben die Entwickler von Supersonic, die u.a. auch schon den Multiplayer-Funracer Mashed aus der Taufe gehoben haben, für Solospieler einen Karrieremodus zusammengezimmert, der in vier Schwierigkeitsklassen insgesamt 76 Einzelrennen anbietet.

Wegen der mangelnden Abwechslung kann das Durchspielen all dieser Herausforderungen auf Dauer ziemlich ermüdend werden, zumal die KI-Kontrahenten auch auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad sehr gut bis unfair fahren und es daher oft nicht von den eigenen Fähigkeiten abhängt, ob man den Sieg erringt. Die Rennen muss man dementsprechend zum Teil recht oft wiederholen. Trotzdem dürfte man schon nach einem intensiven Spiel-Wochenende alle Herausforderungen gewonnen haben - wenn man sich denn trotz der langen Ladezeiten dazu durchringen kann, überhaupt so viel Zeit mit dem Spiel zu verbringen

Mann gegen Mann gegen Mann gegen Mann
Viel besser eignet sich Micro Machines V4 für Duelle unter bis zu vier Freunden, die auch ohne aufwändige Zusatzhardware gleichzeitig an einer PS2 gegeneinander antreten können. Dafür teilen sich je zwei Spieler einen Controller - der eine bekommt das Steuerkreuz, der andere die Buttons, um den eigene Wagen zu lenken. Das sorgt dann auch zwangsläufig für viel Nähe, wenn man den Kollegen von der Piste schubst. Auch auf den sonst eher lästigen Splitscreen verzichtet Micro Machines V4, da Rennsiege ja dadurch zustande kommen, dass man seine Gegner aus dem Bildschirm wirft. Auf diese Weise macht das Spiel in der Gruppe deutlich mehr Spaß als im drögen Solo-Modus, zumal auch bereits verloren geglaubte Partien mit etwas Glück und Können oftmals wieder herumgerissen werden können.

Klein Turismo?
In Micro Machines V4 gibt es 750 verschiedene Fahrzeuge - das sind nominell sogar mehr als in Gran Turismo 4! Die Autos bekommt man nach dem Zufallsprinzip für Rennsiege in der Karriere zugelost, wobei jedem Modell ein eigener Seltenheitsgrad zugewiesen wurde. Das klingt nach enorm viel Langzeitmotivation für Sammler, zumal man doppelt erhaltene Wagen mit Freunden tauschen kann. Beim ersten prüfenden Blick in die Garage entpuppt sich die scheinbar so hohe Kfz-Anzahl jedoch als Augenwischerei:

Die Entwickler haben jede der fünf Farbvarianten eines Modells als eigenen Wagen gezählt, so dass am Ende eigentlich nur 150 verschiedene Wagen vorhanden sind. Wenn man dann zudem noch entdeckt, dass sich die einzelnen Typen innerhalb ihrer Klasse von Leistung und Fahrverhalten her nur wenig voneinander unterscheiden, reduziert sich der "effektive" Wert auf 25 verschiedene Autos. Bei jedem der Solo-Rennen ist außerdem vorgeschrieben, welche Wagenklasse verwendet werden muss, so dass sich die Fahrzeugauswahl hier auf rein ästhetischer Basis getroffen werden kann - was uns auch gleich zum nächsten Problem bringt ...

Klötze auf Rädern
Selbst wenn die Fahrzeugvielfalt tatsächlich so groß gewesen wäre, wie der Text auf der Packung es verspricht, so wäre die Freude daran trotzdem nicht allzu groß, denn die kleinen Autos sehen allesamt schlichtweg hässlich aus. Sie sind klobig und ausgesprochen detailarm geraten, und von wenigen Ausnahmen abgesehen lassen sich unter den verschiedenen Modellen einer Klasse nur marginale optische Unterschiede ausmachen.

Das bremst die Sammelwut, die das Spiel hervorrufen will, zusätzlich noch einmal gehörig ein. Immerhin sehen die Rennstrecken technisch ganz ordentlich aus und weisen den gleichen verspielten Charme auf, der die Serie schon immer auszeichnete: Da werden Spielkarten und Bürostühle zu Sprungschanzen, das Kabel eines Haartrockners dient als Streckenbegrenzung, und in der Metzgerei führt die Strecke an Blutwürsten und Nackensteaks vorbei. Gelegentlich wirken die Streckenobjekte auch auf den Rennverlauf ein, wie z.B. im Hühnerstall, wo das pickende Geflügel die Mikro-Autos mit Getreidekörnern zu verwechseln scheint.

Über Filz und Blech
Bei derartig vielfältigen Strecken sind natürlich auch die Bodenverhältnisse äußerst wechselhaft. Das wirkt sich auch auf die Fahrt der Micro Machines aus: Auf lockerer Erde oder glattem Plastik steuern sie sich deutlich weniger kontrolliert als auf dem Filzbelag eines Billardtisches. Insgesamt ist das Fahrverhalten erwartungsgemäß sehr arcadelastig und betont sowohl das Über- als auch das Untersteuern stark. Die "normale" Bremse braucht man trotzdem nicht, denn meist genügt es, vor mittleren Kurven kurz vom Gas zu gehen. In besonders scharfen Biegungen kommt dann gleich die Handbremse zum Einsatz, mit der man flott um die Ecke schliddern kann. Auch im Soundbereich herrscht übrigens die Einfachheit vor: Die Geräusche der Motoren und Waffen klingen dünn (es sind ja auch nur Spielzeugautos ...), und die nichtssagende Musik ist zum Glück nur in den Menüs zu hören.

Fazit:
manuel.jpgMicro Machines V4 wärmt das altbekannte Prinzip der Spielzeugautos noch einmal auf, ohne ihm wirklich neue Aspekte hinzufügen zu können. Dass die vollmundig beworbene und theoretisch zweifellos reizvolle Idee mit dem Sammeln und Tauschen der Fahrzeuge letztendlich daran scheitert, dass man die hässlichen, langweiligen Autos eigentlich gar nicht haben will, ist dabei besonders bedauerlich. Besonders Solo-Spieler werden also eher enttäuscht sein. Wer regelmäßig Freunde zu Besuch hat, die allesamt auf die Mikroflitzer abfahren, findet aber vielleicht Gefallen daran, zwischendurch mal drei oder vier Runden durchs virtuelle Kinderzimmer zu drehen - in geselliger Runde lassen sich die unverschämt langen Ladezeiten zwischen den Rennen auch am besten überbrücken.

Micro Machines V4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.8125 Grafik: 6.00
Sound: 4.50
Steuerung: 6.50
Gameplay: 6.25
Wertung: 5.8125
  • Spaßige Multiplayer-Duelle
  • Nettes Streckendesign
  • Langweiliger Solo-Anteil
  • Große Auto-Vielfalt ist nur vorgetäuscht
  • Hässliche Fahrzeuge
  • Lange Ladezeiten

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 13.08.2006
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Civilization IV: Warlords
Die nächste Rezension »»
Formel Eins 06
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.33 (3 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6