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Sniper Elite

Entwickler: Rebellion
Publisher: Atari

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 €

Systeme: PC, PlayStation 2, Xbox

Inhalt:
Schon seit Herbst letzten Jahres dürfen Besitzer von PC und Xbox durchs zerbombte Berlin kriechen, jetzt sind auch die PS2-Eigner dran: In Sniper Elite übernimmt der Spieler die Rolle eines amerikanischen OSS-Agenten mit Ausbildung zum Scharfschützen, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in der Reichshauptstadt verhindern muss, dass die Russen sich das deutsche Atombombenprogramm unter den Nagel reißen. Dabei ist Heimlichkeit oberstes Gebot, denn mit größeren Gegnermassen oder gar Panzern sollte man sich als Heckenschütze naturgemäß nur nach guter Vorbereitung anlegen.

Meinung:
Die oben skizzierte Story von Sniper Elite wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam, ist aber - abgesehen von dem Umstand, dass man als Amerikaner eine deutsche Uniform trägt und damit gegen die Genfer Konventionen verstößt - letzten Endes recht einleuchtend und wird in den einzelnen Missionen solide und überzeugend vorangetrieben: Man muss z.B. deutsche Wissenschaftler befreien, die vom russischen Geheimdienst gefangen genommen wurden, oder aber es soll ein Nazi-Offizier, der zu den Sowjets überlaufen will, ausgeschaltet werden. Bei den mitunter recht langen Einsätzen ändern sich zwischendurch auch schon einmal die Ziele. So kann es beispielsweise sein, dass ein befreundeter Widerstandskämpfer seinen geplanten Fluchtversuch vorziehen muss, weil der Spieler zu auffällig agiert und die Feinde so in Alarmbereitschaft versetzt hat.

Mit Geduld und Spucke
Große Bedeutung kommt der richtigen Fortwbewegungsweise zu: Neben dem komplett aufrechten Rennen ist auch geducktes Laufen möglich. Leider ist bei diesen schnelleren Bewegungsformen die Steuerung etwas schwammig, aber da man diese flotten Laufmodi ohnehin nur sehr selten sicher nutzen kann, fällt das kaum ins Gewicht. Viel wichtiger ist der Kriechgang, den man in der Praxis fast ausschließlich einsetzt. Im Liegen wird man zwar nicht so leicht gesehen und gehört, dafür geht die Fortbewegung aber natürlich auch sehr langsam vonstatten - das streckt die ohnehin recht langen Missionen, die häufig länger als eine Stunde dauern, noch mal ein wenig. Unter diesem Gesichtspunkt freut man sich fast schon, dass die Einsatzgebiete nicht besonders groß sind, denn sonst würde man noch viel länger brauchen, um vom einen Ende der Karte zum anderen zu robben. Insgesamt schlägt angesichts der Dauer der Einsätze die anfangs durchaus vorhandene Spannung leider irgendwann in eine gewisse Ermüdung um. Außerdem ist viel "Versuch und Irrtum" angesagt - bis man herausgefunden hat, welcher der theoretisch möglichen Lösungsweg der sicherste ist, stirbt man so manchen Bildschirmtod. Zum Glück ist das Speichern jederzeit möglich. Um den Schwierigkeitsgrad hoch zu erhalten, steht pro Mission allerdings nur eine begrenzte Anzahl von Speichervorgängen zur Verfügung, die man dementsprechend überlegt einsetzen sollte.

Ballistik
Der Kern von Sniper Elite ist - wie der Name schon andeutet - das Schießen auf große Distanz. In diesen Punkt des Spiels haben die Entwickler viel Zeit und Mühe investiert: Wie es sich für einen Scharfschützen gehört, kann der Held den Atem anhalten, um seine Waffe zu stabilisieren. Und nicht nur der Wind, sondern auch die Schwerkraft beeinflussen die Flugbahn der Projektile nachhaltig. Wer sich mit den komplizierten Berechnungen der äußeren Bedingungen nicht aufhalten will, kann diese Features aber auch abschalten. Außerdem sind viele andere Aspekte wie der Explosionsradius von Granaten und die Empfindlichkeit der Steuerung justierbar, so dass jeder Spieler die Bedingungen - und damit auch den Schwierigkeitsgrad - nach seinen Wünschen beeinflussen kann. So richtig leicht wird das Spiel aber dank der fast schon zu klugen Gegner nie.

Der Feind schläft nicht
Die Gegner-KI ist wirklich gut auf Zack: Die Feinde suchen bei Beschuss schnell und geschickt Deckung und stürmen mit cleveren Ablenkungs- und Umrundungstaktiken das Scharfschützen-Versteck, sobald man die eigene Position einmal preisgegeben hat. Daher sollte man immer auf der Hut sein und den eigenen Standort häufig wechseln. Feindliche Soldaten hinterlassen beim Ableben Maschinenpistolen und -gewehre, die man sich aneignen kann - es darf allerdings nur eine dieser Bleispritzen mitgeführt werden, so dass man sich für das Modell entscheiden sollte, für das die meiste Munition vorhanden ist. Meist ist es aber ohnehin die beste Wahl, auf lange Distanz das treue Präzisionsgewehr einzusetzen, denn im Schnellfeuerwaffen-Nahkampf zieht man bei größeren Gegnergruppen schnell den Kürzeren, zumal die Handhabung etwas träge ist und das Waffenwechseln - realistischerweise - ziemlich lange dauert. Eine schallgedämpfte Pistole, diverse Granaten sowie Sprengstoffe, die sich per Timer oder durch Beschuss zünden lassen, runden das Arsenal der Ein-Mann-Armee ab.

In Stahlgewittern
Sniper Elite kann vorwiegend recht ordentliche Texturen aufweisen, die aber gerade bei starken Zoomstufen im Zielfernrohr ab und an etwas matschig wirken. In den Straßen des zerbombten Berlins, das man an einigen Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor wiedererkennt, liegen viel Müll und Geröll herum, was im Großen und Ganzen durchaus überzeugend wirkt. Allerdings wiederholen sich einige Elemente (LKW-Wracks, Barrikaden, einige Hauseingänge) etwas zu oft. Kopfschüsse wurden übrigens ausgesprochen deutlich umgesetzt - da spritzt nicht nur reichlich Blut, sondern man erkennt auch davonfliegende Schädelfragmente. Deshalb ist es kein Wunder, dass Sniper Elite keine Jugendfreigabe erhalten hat. Musik hört man nur sehr selten, aber dafür erklingen fast permanent Geschützdonner, Schüsse und Schreie im Hintergrund, die viel Schlachtfeld-Atmosphäre erzeugen. Dabei ist der Sound auch spielerisch sehr wichtig: Weil das Scharfschützengewehr ziemlich laut ist, ist es in einigen Missionen ratsam, die Schüsse zeitlich mit dem Lärm der Artillerie abzustimmen, so dass die Feinde nicht auf die Anwesenheit eines Heckenschützen aufmerksam gemacht werden.

Fazit:
manuel_100x126.jpg Der Zweite Weltkrieg musste in den letzten Jahren wahrlich oft als Szenario für Spiele herhalten. Sniper Elite ist zwar ebenfalls in dieser Ära angesiedelt, hebt sich aber mit seiner konsequenten Fokussierung auf halbwegs realistisch umgesetztes Langstreckenschießen wohltuend von den zahllosen anderen Weltkriegs-Shootern ab. Es mag makaber klingen, aber es ist enorm befriedigend, wenn ein Kopfschuss auf lange Distanz nach all den mühsamen Berechnungen tatsächlich ins Ziel geht. Schießwütige Action-Fans werden sich mit dem Spiel zwar vermutlich schwerstens langweilen, aber Spieler mit ausreichend Geduld, die ihr Vorgehen gern sorgfältig planen, können mit Sniper Elite dank der langen Kampagne viel Freude haben.

Sniper Elite - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.6875 Grafik: 7.75
Sound: 8.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.6875
  • Dichte Atmosphäre
  • Viel Realismus mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten
  • Umfangreiche Kampagne
  • Clevere KI-Gegner
  • Recht hoher Schwierigkeitsgrad
  • Einsätze dauern etwas zu lang
  • Für ungeduldige Actionfans kaum geeignet
  • Schwammige Steuerung beim Rennen

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Rezension vom: 30.04.2006
Kategorie: Action
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