Viewtiful Joe - Double Trouble
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
35 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Viewtiful Joe ist zurück und gibt sich dieses Mal auf dem Nintendo DS die Ehre. Zwar muss er sich nun in der realen Welt prügeln, allerdings leiden seine Fähigkeiten nicht unter dieser Einschränkung. Genauer gesagt, hat er sich ein weitaus größeres Repertoire angeeignet.
Meinung:
Joe und seine Freundin Silvia werden zufällig Zeugen eines üblen Raubüberfalls. Joes Schwester Jasmine dreht nämlich zusammen mit Captain Blue einen neuen Film namens Captain Blue 2005, der von ein paar Halunken entwendet wird. Um dieses zukünftige Meisterwerk zu retten, spricht Joe die magischen Worte (Henshin A-Go-Go, Baby!) und wird abermals zu Viewtiful Joe. Dank einer ausgefeilten Kameratechnik kann er seine Kräfte nun auch in der realen Welt einsetzen. Unterstützt wird Joe von Silvia und Jasmine, die für witzigen Gesprächsstoff sorgen und auch dieses Mal ist das Spiel voller Anspielungen auf bekannte Filme.
Scratch'n'Sniff Eingeteilt ist die Geschichte wieder in einzelne Level, in denen man Items sammeln, Rätsel lösen und Gegner vermöbeln kann. Für's Vermöbeln hat Joe wieder seinen Spezialbalken, der die Dauer von Spezialattacken anzeigt. Von den alten Attacken ist eigentlich nur die Slow-Motion geblieben, Mach Speed ist komplett verschwunden. Dafür gibt es ein paar neue Kräfte, die Joe im Kampf zur Seite stehen sollen: Joe kann jetzt über den Bildschirm "kratzen", was bewirkt, dass Gegenstände vom Himmel fallen, er kann Gegner mit einem direkten Druck auf sie Betäuben oder Panzerungen lösen und auch den Bildschirm teilen. Dieses letzte Feature kommt auch bei vielen Rätseln zum Einsatz. Wenn man beispielsweise den Bildschirm teilt, während eine Wasserleitung im Hintergrund ist, wird diese ebenfalls zertrennt und das Wasser sprudelt hervor. Damit kann man nun Brände löschen oder Feinde ausrutschen lassen. Zur Manipulation von Schaltern, Knöpfen und Gegnern kann man den oberen Bildschirm auf den Touchscreen herunterziehen, was eine Nahansicht des Geschehens zur Folge hat.
Filmeffekte Für ein relativ frühes DS-Spiel sieht Double Trouble ziemlich gut aus. Der Viewtiful Joe-Stil aus den Gamecube-Titeln ist gut übernommen worden, auch wenn er natürlich nicht ganz so glatt rüberkommt, wie bei der Heim-Konsole. Die Hintergründe sind allerdings schön detailliert in 3D gehalten, während Joe quasi auf einer 2dimensionalen Schiene davor herumläuft. Die Gegnervielfalt hält sich allerdings ein wenig in Grenzen, dafür wurde viel Wert auf interessante Bosse gelegt. Im Bereich Sound pendelt sich die Qualität auf ein solides Mittelmaß ein. Die Dialoge sind alle nur in Textform vorhanden, allerdings wurden einige Soundeffekte aus den Vorgängern übernommen, wie Joes markante Verwandlungsformeln. Die Hintergrundmusik klingt ganz gut, allerdings fängt sie bei jedem Szenenwechsel wieder von vorne an, was manchmal etwas störend wirkt.
Zuviel Auswahl Es gibt viele nette Ideen, vor allem mit den neuen Kräften, jedoch gibt es ein Problem: es gibt zuviele Funktionen. Als Normalmensch mit 2 Händen steht man vor dem Problem, dass man nicht auf allen Baustellen gleichzeitig sein kann. Das größte Problem besteht darin, dass man auf dem Touchscreen sehr präzise sein muss, um die Fähigkeiten einzusetzen. Um einen Gegner mit Scratch umzuhauen, muss man öfters direkt über ihn kratzen und einen genauen Punkt treffen. Mit dem Finger ist man hier zu ungenau, weshalb man den Stylus benötigen würde. Ein Wechsel zwischen der normalen Kontrolle und dem Stylus dauert aber länger, als es eine Standard-Kampfsituation zulässt. Dadurch verlässt man sich meistens lieber auf die Slow-Motion, die man lediglich mit L aktiviert und dann fröhlich darauflos prügeln kann, wodurch man aber natürlich viele neue Möglichkeiten verpasst.
Replay Wie auch in den Vorgängern besteht die Wiederspielbarkeit hauptsächlich in den höheren Schwierigkeitsgraden. Leider gibt es dieses Mal keine versteckten Charaktere oder vergleichbares als Belohnung, wodurch man es nur der Vollständigkeit halber erneut durchspielen wird. Zudem ist die Story auch ziemlich kurz. Wer die anderen Viewtiful Joe-Titel als kurz empfand, wird traurig sein zu hören, dass Double Trouble noch ein gutes Stück kürzer ist.
Fazit:
Viewtiful Joe: Double Trouble bietet ein paar nette neue Ideen, die allerdings nur mangelhaft umgesetzt wurden. Vor allem durch die umständliche Steuerung verlieren die neuen Fähigkeiten an Reiz und die Story ist relativ schnell durchgespielt. Da freischaltbare Extras fehlen, ist die Wiederspielbarkeit ziemlich gering. Da das recht kurze Vergnügen aber durch die witzigen Dialoge und Anspielungen tatsächlich ein Vergnügen ist, kann man es sich als Budget-Titel ruhig zulegen oder es zumindest aus der Videothek ausleihen.
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