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Driver: Parallel Lines

Entwickler: Ubisoft Reflections
Publisher: Atari

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 50 €

Systeme: PlayStation 2, Xbox

Inhalt:
Nach der mitunter recht harschen Kritik an Driv3r orakelte die Gerüchteküche bereits, dass die Serie wohl keine Fortsetzung mehr erfahren würde. Doch Publisher Atari ließ sich nicht aus der Bahn werfen und bringt jetzt mit Driver: Parallel Lines den vierten Teil der Serie in den Handel. Das Konzept bleibt gegenüber dem Vorgänger unverändert: Man darf in einer komplett nachgebildeten Stadt viel herumfahren sowie ab und zu mal aus dem Auto aussteigen und schießen - ein durchaus vertrautes Prinzip, das man ja auch aus diversen anderen Spielen schon gründlich kennt.

Meinung:
Gleich vorweg sei verraten, dass der Titel Driver: Parallel Lines sich auf die zweigeteilte Handlung bezieht, die im Jahre 1978 beginnt, in der zweiten Hälfte des Spiels aber ins Jahr 2006 springt. Held der Geschichte ist TK, ein (zumindest zu Beginn) junger Mann, dessen einziges Talent das Autofahren ist. Und so verdient er sich in New York als Fluchtfahrer sein Geld. Nach und nach gewinnt er in der Halbwelt-Hierarchie immer mehr an Bedeutung, doch wer ganz oben ist, kann auch sehr tief fallen - diese banale Weisheit deutet schon an, dass die Story des Spiels nicht unbedingt vor neuen Ideen strotzt. Aber immerhin sehen die kurzen Zwischensequenzen, in denen die Handlung vorangetrieben wird, technisch ziemlich gut aus.

Routinejobs
Die Missionen, die man im Spiel absolviert, basieren auf den üblichen Ideen, die man schon aus den bisherigen GTA-, True Crime- und natürlich auch Driver-Titeln kennt. Da müssen z.B. Schutzgelder kassiert oder befreundete Verbrecher vom Tatort abgeholt und sicher nach Hause gefahren werden. Oder man klaut ein Auto, lässt eine Bombe einbauen und jubelt es dem eigentlichen Besitzer wieder unter. Auch die Nebenmissionen, zu denen Flucht- und Taxifahrten, Auftrags-Autodiebstähle sowie Checkpoint- und Rundstreckenrennen gehören, kennt man schon zu Genüge. Einen Innovationspreis gewinnt Parallel Lines also nicht, aber immerhin sind die bewährten Ideen solide umgesetzt worden. Auch der Einsatz von Schusswaffen ist während der Aufträge gefragt, doch leider sind sowohl das automatische Zielen als auch das freie Anvisieren ein wenig fummelig ausgefallen - besonders wenn man gleichzeitig noch versucht, ein Auto zu steuern, das während der Rush Hour mit 150 Sachen durch Manhattan rast. Der Schwierigkeitsgrad der Einsätze ist angemessen hoch, und mit ein wenig Übung sind die Ziele durchaus erreichbar. Außerdem sind die meisten Missionen mit fair verteilten Checkpoints versehen, so dass man beim Scheitern nicht ganz von vorn beginnen muss.

Zero Tolerance
Solange die Ordnungshüter von den Verbrechen nichts mitbekommen, ist alles in Butter. Wer aber vor den Augen eines Schutzmanns kriminell wird, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass die Polizei auch gegen kleinere Fehltritte wie Geschwindigkeitsübertretungen mit großer Härte vorgeht: Die Cops rammen den Spieler gerne mit voller Wucht von der Straße und greifen erschreckend schnell zur Schusswaffe. Zum Glück lassen die Sheriffs sich recht leicht abhängen, indem man in Seitengassen flüchtet. Hier kommt dann das erfreulich differenzierte Fahndungssystem von Parallel Lines zum Tragen: Die Polizei sucht anfangs nur nach dem Fahrzeug, mit dem man das Verbrechen begangen hat. Kann man unbemerkt den Wagen wechseln, hat man die Verfolger ein für alle mal abgeschüttelt. Wird man allerdings beim Aussteigen beobachtet, kommt auch TKs Gesicht auf die Fahndungsliste. Ein "sauberes" Auto schützt in dieser Lage zwar ein wenig vor der Entdeckung, aber ab und zu schauen die Polizisten auch einmal nach, wer da hinter dem Lenkrad sitzt ...

Frei parken
Ausgangspunkt der Streifzüge durch die Stadt sind die Werkstätten von TKs Kumpel Ray, zwischen denen man jederzeit hin- und herspringen kann. Hier werden auch die geklauten Autos untergebracht - von jedem Modell lässt sich ein Exemplar speichern, das in den Garagen jederzeit kostenlos abgerufen werden kann. Das macht deshalb Sinn, weil man in Parallel Lines eine Menge Geld in die Autos investiert, um ihre Leistung und ihre Optik ein wenig aufzupolieren. Und wenn man mal eins der kostbaren eigenen Autos abstellen muss oder es gar durch Totalschaden ganz einbüßt, schleppt der freundliche Ray das Wrack wieder zurück in seine Werkstatt - für die Reparaturkosten muss man jedoch selbst aufkommen. Insgesamt weisen die gut 70 verschiedenen Pkws und Nutzfahrzeuge ein sehr brauchbares Fahrverhalten auf, das sich von Modell zu Modell deutlich unterscheidet. Die ebenfalls im Spiel enthaltenen Motorräder hätten aber agiler sein müssen - der Wendekreis der kleinen Maschinen erinnert eher an den eines 40-Tonners.

Im Stau
In grafischer Hinsicht kann Parallel Lines überzeugen: Sowohl die Autos als auch die Straßenzüge des von Coney Island bis Englewood, von der Bronx bis Jersey City komplett nachgebildeten New Yorks sind gut gelungen. Das liegt nicht zuletzt auch an den gelungenen Reflexionen und Lichteffekten, die vor allem bei den Tag- und Nachtwechseln zum Einsatz kommen. Außerdem fällt die gute und fast pop-up-freie Fernsicht auf, was bei Spielen dieser Art wahrlich nicht selbstverständlich ist. Auch die Framerate sackt nur sehr selten ein wenig ein, obwohl auf den Straßen viel Müll herumliegt und in New York sehr dichter Verkehr herrscht. Doch so realistisch dieses hohe Verkehrsaufkommen auch sein mag: In Verbindung mit den z.T. sehr weiten Anfahrtswegen und den strengen Ordnungshütern, die das Einhalten der StVO ratsam machen, kann die Reise zu den Einsatzorten mitunter zur gut 15 Minuten dauernden Geduldsprobe werden, wenn man nicht mit wütender Polizeieskorte und völlig verbeultem Auto in den nächsten Auftrag starten will.

Funky
Im Jahre 1978 wummert neben einigen bekannten Hits von David Bowie, Blondie und Iggy Pop bevorzugt Funk aus den Autoradios. Hier haben die Entwickler bei der Auswahl der Titel hervorragenden Geschmack bewiesen und eine Playlist zusammengestellt, die für viel Atmosphäre sorgt. Mit dem Zeitsprung in der Handlung ändert sich auch der Soundtrack des Spiels: In der Gegenwart dominiert eine Auswahl aus HipHop und NuMetal, die auch Fans dieser Musikgattungen nicht recht begeistern dürfte. Immerhin überzeugen aber in beiden Spielphasen die Motorensounds der Fahrzeuge, die zudem angenehm vielfältig ausgefallen sind. Das Spiel wurde von Publisher Atari komplett deutsch synchronisiert; allerdings passen nicht alle Sprecher gut zu ihren Rollen. Auch die Übersetzung der Menütexte strotzt vor Fehlern und irritierenden Ungenauigkeiten. Anglophile Spieler sollten daher beim Spielstart lieber die wesentlich stimmigere englische Sprachfassung wählen, die auch die besseren Sprecher aufweist.

Fazit:
manuel_100x126.jpg Nachdem Driv3r bei dem Versuch, die spielerische Vielfalt von GTA III und seinen Nachfolgern (die es wiederum ohne die ersten beiden Driver-Spiele in dieser Form womöglich nicht gegeben hätte) zu kopieren, nur wenig Erfolg hatte, haben die Entwickler von Reflections mit dem vierten Teil der Serie zum Glück eine wesentlich bessere Arbeit abgeliefert. Parallel Lines steht zwar immer noch im Schatten der übermächtigen Serie aus dem Hause Rockstar, macht aber auch nichts wirklich Gravierendes falsch. Wer sich mit einer weitgehend humorfreien und etwas realistischer wirkenden Variante des GTA-Prinzips anfreunden kann, bekommt mit Driver: Parallel Lines ein mehr als solides Spiel, das zudem mit hübscher Grafik und einem differenzierten Fahndungsmodell aufwartet.

Driver: Parallel Lines - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 8.25
Sound: 8.00
Steuerung: 7.50
Gameplay: 7.75
Wertung: 7.875
  • Spielerische Freiheit
  • Differenziertes Fahndungssystem
  • Gelungene Grafik
  • Guter 1978er-Soundtrack
  • Sinnvolle Garagen-Funktion
  • Dichter Verkehr und weite Wege
  • Fummeliges Zielen und Schießen
  • Etwas abgenutztes Missionsdesign
  • Uninspirierte Story
  • Schwache deutsche Übersetzung

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Rezension vom: 11.04.2006
Kategorie: Action
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