Drakengard 2
Entwickler:
Square Enix
Publisher:
Ubisoft
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44,99 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Der junge Nowe wird von Drachen aufgezogen und kann mit ihnen sprechen. Um auch in der Welt der Menschen überleben zu können, nimmt der Ritter Oror ihn unter seine Fittiche und bildet ihn zu einem Ritter des Siegels aus. Diese Ritter schützen die Schlüssel, mit denen das Land vor einem bösartigen Miasma geschützt werden soll. Eines Tages jedoch entdeckt Nowe die wahre Bedeutung der Schlüssel und setzt alles daran, sie zu zerstören.
Meinung:
Drakengard 2 ist ein reinrassiges Hack 'n' Slay-Spiel. Der Spieler läuft mit seiner Figur durch Horden von Gegnern und metzelt diese mit seinen Waffen nieder. Zu diesem Zweck kann man im Verlauf des Spiels (bei mehrmaligem Durchspielen) bis zu 68 Waffen finden, welche sich jeweils bis zu Level 4 aufwerten lassen. Durch das Aufleveln der Waffen werden neue Statuswerte und vernichtende Kombos freigesetzt. Die Dauer des Auflevelns hängt dabei komplett von der Waffe ab. Ein Katana beispielsweise braucht nur ein paar läppische Erfahrungspunkte, bis es Level 3 erreicht, wird dann aber stumpf und benötigt für den letzten Level eine unverhältnismäßig größere Menge. Dafür entfaltet es auf Level 4 dann aber auch seine wahre Macht.
Im Verlauf der Geschichte schliessen sich 3 weitere Gefährten dem Kampf an, wobei jeder seine eigene Waffenart hat. Der ungestüme Urick schwingt riesige Äxte, die Magierin Mana konzentriert sich auf Stäbe und die Kämpferin Eris benutzt lange Speere; Nowe selbst bevorzugt Schwerter. Auf dem Schlachtfeld selbst kann immer nur eine Figur sein, weshalb der Charakter wechselt, sobald man aus dem Waffenrad eine neue Waffe auswählt. Dieses Waffenrad darf man vor jeder Mission selbst bestücken und so entscheiden, welche Waffen und Gegenstände man mitnehmen möchte. Solange man noch auf Seiten der Siegelritter kämpft, werden die Items nach jeder Mission wieder aufgestockt. Das ändert sich allerdings ziemlich schnell, sodass man in Dörfern neue Tränke einkaufen muss. Nicht nur auf die Lebensenergie sollte man achten, auch Magie will eingesetzt werden. Diese ist in ihrer von der aktiven Waffe und in der Stärke von der aktiven Spielfigur abhängig. Nowe selbst ist kein guter Magier, weshalb seine effektivste Magie seine eigene Kampfkraft erhöht, doch Mana kann verheerende Energien freisetzen, ist dafür aber auch nicht die körperlich Stärkste.
Drachenhatz Nicht jeder Level wird zu Fuß ausgetragen. In regelmäßigen Abständen nimmt man auf dem Rücken von Nowes Drachenpaten Legna Platz und bekämpft Feine wie etwa Flugzeuge, Zeppeline oder auch Fledermäuse in der Luft. Legna selbst kann zwar auch seine Werte durch Stufenaufstiege verbessern, erhält neue Attacken aber jeweils nach Zerstörung der einzelnen Schlüssel. Dann hinterlassen die Feinde manchmal leuchtende Kugeln, die einen besonderen Angriff erlauben, sei es eine verstärkte Feuerkugel oder ein Ring aus Blitzen. Aber auch in vielen Bodenmissionen kann Nowe sich auf den Rücken von Legna schwingen und die meist schutzlosen Feinde von oben beharken. Nur vor Bogenschützen und Magiern sollte Legna sich in Acht nehmen.
Kameraschwenks Das große Problem des Spiels ist seine Kameraführung. Zum einen ist sie zu nah an der Spielfigur dran, zum anderen lässt sie sich nur schwer manuell steuern, was allerdings unabdingbar ist, da man im Kampfgetümmel sonst sehr schnell die Übersicht und damit das Leben verliert. Die Steuerung der Figuren selbst ist dagegen gut gelungen. Durch Druck auf die Schultertasten kann man zur Seite ausweichen und das Waffenrad aufrufen, leichte und schwere Schläge sowie Magie werden mit den Buttons ausgelöst und die Charaktere reagieren schnell auf die Kommandos.
Prioritäten Die Grafik sieht recht gut aus, vor allem die Hauptfiguren sind detailliert dargestellt. Auch die Effekte, seien es nun die magischen Attacken oder Legnas Feuerbälle sehen schön aus. Leider muss man dafür auf eine anständige Weitsicht verzichten. Gegner tauchen aus dem Nichts auf und vor allem auf Legna merkt man, wie kurz doch die sichtbare Strecke ausgefallen ist. Auch die Umgebungen wirken eher leer und trüb und sehen sich oft zu ähnlich. Bei der Lokalisierung hat man sich auf deutsche Bildschirmtexte beschränkt, was aber nicht weiter tragisch ist, da die englische Synchro sehr gut ausgefallen ist. Die Hintergrundmusiken erinnern ein wenig an den Herr der Ringe-Soundtrack, was der mittelalterlichen Welt aber keinesfalls schadet.
Fazit:
Freunde von Hack 'n' Slay-Spielen kommen hier gut auf ihre Kosten. Die Story ist relativ lang und interessant, es gibt viele Waffen und einige Gegenstände lassen sich erst bei mehrmaligem Durchspielen auf den höheren Schwierigkeitsgraden freischalten. Die Kamera ist ein wenig nervig, mit viel Geduld aber zu bewältigen. Viel Anspruch sollte man beim Gameplay allerdings nicht erwarten, es geht wirklich nur ums Metzeln. Grafisch könnte ein wenig mehr Weitsicht bestimmt nicht schaden, aber die Gegner mit Legnas Feueratem zu rösten macht dennoch ziemlich viel Spaß.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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