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Prison Tycoon

Entwickler: ValuSoft
Publisher: Frogster Interactive Pictures

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 19,90 €

Systeme: PC

Testsystem: 2,4 GHz, 1024 MB RAM, 128 MB Grafikkarte

Anforderungen: 700 MHz, 256 MB RAM, 32 MB Grafikkarte

Inhalt:
Wirtschaftssimulationen gab es schon viele, doch ein Gefängnis wurde noch nie privatisiert. In Prison Tycoon ist es nun soweit. Werden Sie Gefängnisdirektor und managen Sie sich vom niedrigen Sicherheitslevel bis zum Hochsicherheitstrakt – oder bis zur höchsten Frustrationsstufe.

Meinung:

Es gab schon sehr viele Spiele mit „Tycoon“ im Namen und die meisten habe ich bereits gespielt. Ich muss allerdings zugeben, dass mich keines bislang so sprachlos werden ließ, wie Prison Tycoon.
Als Direktor eines privatisierten Gefängnisses zu arbeiten, ist natürlich spannend. Es gibt viele Aufgaben zu erledigen. Häuser, Zäune, Sicherheitssysteme, Zellentrakt – all das muss ja schließlich gebaut werden. Und Personal sollte man natürlich einstellen. Jeder Arbeitnehmer bekommt seinen Aufgabenbereich, doch zuvor muss die Qualifikation überprüft und auf die Häftlinge abgestimmt werden und… Stop! Das sind vielleicht zu hohe Erwartungen an Prison Tycoon…

Der Sprung ins kalte Wasser
Das sehr einfach gestaltete Menü des Spiels zeigt mit „Freies Spiel“ oder „Mission“ die einzigen Spielmodi. Kein Tutorial? Dann eben zu den Missionen. 14 Missionen gibt es insgesamt und ich war nicht nur leicht überrascht, dass alle von Anfang an anwählbar sind, doch inzwischen ist mir klar geworden, dass man nach der ersten Mission schon keine Lust mehr hat, weiterzuspielen.

Die erste Mission bietet ein kleines Gefängnis. Schön überschaubar, dachte ich… Laut Anleitung kann man mit der mittleren Maustaste den Blickwinkel steuern. Doch meine Maus, mit der ich sonst bislang nie Probleme hatte, unterstützt offenbar Prison Tycoon nicht, da die mittlere Maustaste nicht reagiert. Aber es gibt ja auch eine Tastatursteuerung. Prison Tycoon bewies mir allerdings, dass auch das kleinste Gelände eines kleinen Gefängnisses unüberschaubar wird, wenn die Steuerung so schlecht ist wie in diesem Spiel. Mit der Kombination aus Maus und Tastatur bekommt man nur schwer in den Blick, was man sehen möchte. Die Kamera ruckelt, wie sie gerade möchte, bleibt stehen, wann das Programm es möchte und ist so unhandlich, dass ich mich nur zähneknirschend an den Ausbau meines ersten Gefängnisses gemacht habe.

Gefängnisbau
Das Baumenü hat sehr große, sinnlose Rahmen und selbst bei einer Auflösung von 1280*1024 nimmt es dadurch überdimensional viel Platz auf dem Bildschirm ein. Weiteres Problem ist, dass immer nur ein einziges Gebäude angezeigt wird. Und da die Ausführung der nächsten Sicherheitsstufe, von denen es drei gibt, direkt dahinter ist, klickt man sich wohl oder übel durch die sehr wenigen Gebäudetypen pro Menü durch. Denn viele Gebäude kennen die Gefängnisse in Prison Tycoon nicht. Innerhalb der Gebäude können je nach Gebäudetyp Einrichtungen gebaut werden. So sollen es angeblich über 100 Gebäude und Objekte im Spiel sein, doch da es von fast jeder Sorte drei Ausführungen gibt, scheinen es wesentlich weniger zu sein.

Den genauen Stellplatz für Gebäude zu finden, ist sehr abenteuerlich. Aber nicht aus taktischen Gründen sondern wegen der haarigen Steuerung. Kann man an einer Stelle nicht bauen, reicht manchmal ein Verschieben der Maus. Das Gebäude bewegt sich zwar dadurch nicht, aber plötzlich darf es gebaut werden, denn das grobkörnige Raster gibt netterweise doch noch seine Genehmigung. Überall müssen die Zugänge erreichbar sein, doch die Anzeigekontrolle dafür ist katastrophal. So schlecht wie in Prison Tycoon wurde nicht einmal 1994 in Bullfrogs Simulation „Theme Park“ gebaut.

Management
Jede halbwegs zeitgemäße Simulation mit Personalmanagement lässt einen sein Personal selbst einstellen und ihm Aufgaben zuteilen. In Prison Tycoon wird automatisch mit einem Gebäude oder einer Einrichtung gleich das Personal eingestellt und die Aufgaben verteilt. Zu jeder Person gibt es Daten, doch wirklich nötig sind diese nicht. Wozu auch – Prison Tycoon macht nicht nur alles selbst, sondern auch noch so, dass es für den Spieler nicht einsehbar ist.
Verlegen kann man Insassen, Wärter und Psychiater – aber Sinn macht das meistens nicht. Ob ein großes Gefängnis oder vier kleine auf dem Gelände von einem großen ist eigentlich egal. Gefordert wird man als Spieler dabei eher durch die miserable Steuerung.
Da manche Häftlinge Banden angehören, bleibt die Trennung dieser Gefangenen somit das einzige Management. Eine übersichtliche Tabelle aller Häftlinge gibt es aber nicht, weshalb jeder Häftling einzeln kontrolliert werden muss. Gut, dass dies auch im Pausemodus gemacht werden kann. Sonst könnte noch jemand gefordert werden…

Das Budget
Immerhin gibt es ein Budget, in dem u.a. die Einnahmen der Fabrikeinheiten, Ausgaben, Löhne und weitere Unterkategorien aufgelistet werden. Doch aufgeschlüsselt werden diese nicht. Welches Fabrikmodul nun wie effizient produziert, hat in Prison Tycoon nicht zu interessieren. Managen kann man dort ohnehin nichts. Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben sind wichtig. Und wenn die Wartungskosten etwas hoch sein sollten: Einfach die entsprechende Einrichtung bauen und schon werden die Wartungskosten verringert. Diese gibt es in drei verschiedenen Größen für ein Verwaltungsgebäude, das es auch in drei verschiedenen Größen gibt. Wäre es nur im echten Leben auch so einfach...

Grafik und Sound
Wurde ein Gebäude gebaut, muss man die Kamera drehen, um zu sehen, was dahinter passiert. Bei der misslungenen Spielsteuerung jedes Mal eine Frustration mehr und die Aussicht ist alles andere als schön und sehenswert. Die Kamera lässt sich nur auf dem kleinen Areal des Gefängnisses bewegen, doch weiter scrollen möchte man eigentlich auch nicht. Die Umgebung wirkt so leblos und lieblos, dass sie schon beinahe abschreckt. Da möchte wohl nicht einmal ein Häftling der Todeszelle freiwillig aus dem Gefängnis heraus, denn unter den Plastikbäumen des nahen Waldes gibt es mit Sicherheit nichts Essbares. Die Personen laufen im Spiel einfach durch sich hindurch, aber sie sind wenigstens animiert. Deren Animationen, übrigens die mehr oder weniger einzigen Animationen überhaupt, sind so hölzern, dass Theme Park von 1994 ein ästhetischer Hochgenuss gewesen ist - in 2D-Grobpixel-Grafik natürlich. Die Soundeffekte sind Wiederholungen von nur sehr wenigen und dafür umso kürzeren Wav-Dateien.



Fazit:
Prison Tycoon hatte laut diverser Meldungen Probleme, einen deutschen Publisher zu finden. Schade, dass sich Frogster dieses Produktes angenommen hat. Es wäre besser gewesen, wenn diese Zumutung nie in Händlerregale gekommen wäre, denn Motivation jeglicher Art wird durch dieses Spiel zunichte gemacht. Prison Tycoon ist selbst für eine Low-Budget-Produktion eine Schande und eine unverschämte Zumutung für jeden Endverbraucher.

Prison Tycoon - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Ralph Traber

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 0.875 Grafik: 0.75
Sound: 1.00
Steuerung: 1.00
Gameplay: 0.75
Wertung: 0.875
  • Problemlose Installation
  • Langweiliger Sound
  • Schlechte Grafik
  • Miserable Steuerung
  • Hoher Frustrationsfaktor nach kurzer Zeit

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Rezension vom: 23.02.2006
Kategorie: Strategie
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Bewertung: 4.67 (39 Stimmen)
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