Psychonauts
Entwickler:
THQ
Publisher:
THQ
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, Xbox
Testsystem:
AMD 64 3400+, 2048MB DDR RAM, ATI Radeon X600XT, Windows XP
Anforderungen:
WIndows98SE/ 2000/XP, 1GHz, 256MB RAM64MB Grafikkarte, DVD-Laufwerk
Inhalt:
Es hat eine Weile gedauert, doch jetzt ist es endlich soweit: Tim Schafers Psychonauts ist da. Hier schlüpft ihr in die Rolle des kleinen Raz, der in ein Feriencamp, das in Wirklichkeit ein Ausbildungslager für Psychonauten (Geheimagenten, die anderen Leuten im Hirn rumwuseln) ist, hineinplatzt und letztendlich aufgenommen wird. In dieser illustren Runde erklärt euch der rüde Coach Oleander, dass die wahren Kriege im Hirn stattfinden. Klingt abgedreht? Willkommen bei Psychonauts…
Meinung:
Raz bewegt sich in zwei Welten. In der realen Welt und in
den Psychen der abgedrehten Existenzen, denen er begegnet. Im Laufe des Spiels
müsst ihr seine Fähigkeiten verbessern und ihm dabei helfen, die Hirne seiner
Kameraden, die offensichtlich „gestohlen“ wurden, wieder zu finden. Ihr stoßt
dabei in Träume und Gedanken anderer vor, entdeckt böse Dämonen und so manche
Peinlichkeiten. Zu Beginn steigt ihr noch in einigermaßen normale Hirne, gegen
Ende wird es dann aber besonders knifflig, da ihr es mit geistesgestörten
Psychopaten zu tun bekommt. Die abgedrehten Areale sind sehr unterschiedlich
und abwechslungsreich, formen aber dennoch ein einheitliches Spiel, was Schafer
seinerzeit mit Grim Fandango ebenfalls gelang.
Gameplay vs.
Leveldesign Vom spielerischen Aspekt hat das Game nicht mehr zu
bieten als sammeln, rennen, mit wahnwitzigen Attacken Eichhörnchen zerplatzen
lassen und Rätsel lösen, was zwar ganz unterhaltsam ist, aber nicht den Reiz
des Spiels ausmacht. Oft benötigt ihr bestimmte Gegenstände, um weiter zu
kommen, müsst diese aber erst suchen, kaufen oder sie euch erarbeiten, was ziemlich nervig ist. Außerdem ist das Game trotz einiger Nebenquests zum
Aufwerten der Fähigkeiten doch irgendwie recht linear geraten. Der eigentliche
Reiz des Spiels liegt am Weiterkommen, am Vordringen in neue wirre Levels mit noch
krankhafteren Psychosen, was dank schwarzem Humor ziemlich viel Spaß macht.
Wenn man sich den Aufbau von Psychonauts anschaut, beginnt man ernsthaft, sich zu
fragen, wie krank Menschen eigentlich sein können...Fummelei Gebt mir einen Controller, verdammt! Das Game mit Tastatur
und Maus zu spielen, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern eine
regelrechte Tortur. Tastengefummel und fehlende Präzision sind einfach nur
nervig. Da haben die Konsolenversionen (Xbox und PS2) einen klaren Vorteil.
Hässlich wird’s, wenn ihr dank dieser grandiosen Steuerung nach ca. 20
Millionen gescheiterten Versuchen keinen Bock
mehr habt, einen Endgegner zu besiegen. Das zieht den Spielspaß leider derbe runter. Kunterbunt Viele, viele grelle und bunte Farben. Nicht mehr und nicht
weniger. Die eckige Grafik ist dem Stil des Spiels angepasst, reißt aber nicht wirklich vom Hocker. Manchmal wirkt sie ein wenig lieblos hingeklatscht. Hinzu kommen noch einige unschöne Clipping Fehler. Neben dem Leveldesign wirken sich lediglich die hübschen Charaktere positiv auf die Wertung aus. Alles in allem sieht das doch recht altbacken aus. Auf den Konsolen mag so was noch gut ankommen, aber auf dem PC? Man spricht Deutsch Punkten kann das Spiel wiederum beim Sound. Psychonauts ist
komplett lokalisiert und bietet eine hübsche Sprachausgabe, die einen Hauch von
Movie-Flair versprüht. Auch über die übrigen Effekte kann man nicht wirklich
meckern. Was uns hier geboten wird, ist alles in allem gut.
Fazit:
Dieses Spiel gehört in eine Konsole und nicht auf den PC!
Die Grafik bietet für heutige Verhältnisse etwas zu wenig. Der Stil ist genial,
aber es fehlen eben die Feinheiten. Die Steuerung ist eine einzige Katastrophe,
eine Spaßbremse der übelsten Sorte, da sie einem leider sehr oft den letzten
Fitzel Motivation raubt und an den Rand des Wahnsinns treibt, was zwar zum
Inhalt des Spiels passt, aber doch irgendwie nicht Sinn der Sache zu sein
scheint. Oder doch?
Wie dem auch sei: diese geballte Ansammlung von wirren
Psychosen sollte man sich lieber auf der Xbox oder der PS2 reinziehen. Es sei
denn, man hat zufällig ein Gamepad und ist Jump ’n’ Run bzw. Tim
Schafer-Fan.
| |
Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
|