City of Villains
Entwickler:
NCsoft
Publisher:
NCsoft
Genre:
Rezensionen
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
44,95 €
Systeme:
PC
Testsystem:
Pentium 4 3.2 GHz; 1024 DDR-Ram; GeForce 6800; Direkt X9.0c; DvD-Laufwerk
Anforderungen:
Pentium III 800MHz, 256 RAM, GeForce2, DVD Laufwerk
Inhalt:
Multi Massive Online Roleplaying Games, kurz MMORPG genannt, sind
spätestens seid World of Warcraft in aller Munde und haben den Nischenplatz im Gamesektor längst verlassen. Eines haben die meisten gemeinsam: In einer Fantasywelt bekämpfen sich Menschen, Elfen, Zwerge, Orks und allerhand andere Fabelwesen mit unterschiedlichsten scharfkantigen Waffen oder
magischen Utensilien. Nebenbei werden epische Waffen und Rüstungen gesammelt und viele Raubzüge in dunkle Höhlen unternommen. So verwundert es
erstmal das NCsoft, bekannt durch den Erfolg von Guild Wars, mit ihrem Werk City of Villains keines dieser Klischees bedient, ja nicht einmal ansatzweise erfüllt.
Meinung:
City of Villains (CoV) ist der Nachfolger von City of Heroes, das vor etwa einem Jahr im Händlerregal landete. Es ist allerdings kein Addon sondern ein
komplett eigenständiges Spiel, was allerdings stark mit City of Heros (CoH) verknüpft ist. Denn wo man in CoH als guter Superheld Paragon City von allem Übel befreit, tritt man in CoV als Superschurke auf. Superhelden und Schurken? Ja richtig, der Spieler verkörpert in CoV einen selbsterstellten Superbösewicht, inklusive Entführungen, Bankausrauben und dem Besiegen der unwürdigen „guten“ Superhelden. Wir, die Superschurken, streben nach der Weltherrschaft! Doch halt, fangen wir der Reihe nach an.
Klassen und Setwahl Die Charaktererstellung teilt sich grob in 3 Phasen: Klassen-, Primär und Sekundärsetwahl und Charaktergestaltung. Zuerst bestimmt man seine Klasse.
Zur Auswahl stehen höchst unterschiedlich zu spielende Schurken wie Stalker, Dominator, Berserker, Vernichter oder Mastermind. Zu jeder Klasse gibt es 5 primäre Kräftesets. Jedes dieser verfügt über einzigartige später durch Stufenpunkte freischaltbare Angriffstalente. Talente aus anderen Sets stehen einem nicht zur Verfügung. Ähnlich verhält es sich mit dem unterstützenden Sekundärset, was meist defensive Talente beinhaltet. So steht dem Spieler eine wahre Fülle an unterschiedlichen Skillungen zur Auswahl und man hat im wahrsten Sinne des Wortes, die Qual der Qahl. Das schöne dabei ist, das jede Skillung seine Vor- und Nachteile hat und zudem ein Verskillen eigentlich nicht möglich ist. Leider ist man bei Fragen zu den vielen Skillmöglichkeiten auf die Community angewiesen, denn das zwar schön gestaltete Handbuch, ist leider nicht zu gebrauchen.
Das Outfit World of Warcraft bietet wenig Freiraum im Aussehen und in der Anfangsskillung. Gut, dass es jetzt CoV gibt, denn das Spiel bietet wirklich unzählige Optionen für das Aussehen des Bösewicht. Da wären der Kopf, Torso und Beine, die jeweils in bis zu weiteren 4 Unterkategorien aufgeteilt sind. Jede Kategorie hat unzählige Design- und Größeneinstellungen sowie Farbmöglichkeiten. Wer wirklich alle Möglichkeiten sehen will, kann gut und gerne einen halben Tag damit verbringen. Man kann so mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es einen Charakter wohl nie zweimal geben wird!
Questen Es gibt mehrere Möglichkeiten, um in CoV seine Erfahrungspunkte zu verdienen. Die gängigste Methode, um an Missionen zu gelangen, ist der Kontaktman. Hat man bei diesem durch einige erfolgreich absolvierte Missionen, seinen Ruf gesteigert, ist es sogar möglich den Kontaktman anzurufen. Äußerts praktisch, denn so lassen sich Missionen aus jedem Winkel von Rogue-Island aufnehmen und auch wieder abgeben.
Eine weitere Möglichkeit, an neuen Herrausforderungen zu gelangen, ist die örtliche Zeitung. Hier sind immer eine Mehrzahl von kleineren Jobs zu erledigen, die in kurzer Zeit viel Erfahrung abwerfen. Letzte und dritte Möglichkeit ist das Radio. Anhand von versteckten Botschaften der Radiosender, lassen sich auch über das Radio Missionen finden.
Die Quests sind fast immer instanziert, das heißt für den Spieler oder Spielgruppe wird eine Art Minidungeon erschaffen, in dem das Spielgeschehen abläuft. Die Quests selbst sind recht eintönig: Superhelden eleminieren, jemanden entführen oder ein bestimmtes Item von jemanden stehlen. Größstes Manko: Man muss immer alle Schergen in der entsprechenden Instanz beseitigen, auch wenn die Mission nur ein bestimmtes Item oder den Tod eines Bosses verlangt. Dies streckt die Missionen unnötig und verhindert taktisches Vorgehen, da man eh immer alles besiegen muss. Hier wäre wirklich mehr drin gewesen, zumal fast alle Quests in sich stimmige und interessante Stories aufweisen.
Level Up
Bei erfolgreichem Sammeln von Erfahrungspunkten erreicht man eine neue Stufe. Auf dieser kann man eine Fertigkeit aus dem Primär oder Sekundärset erlernen und ab dem schnell erreichten Level 6 sogar einzigartige Poolkräfte erlernen. Dies sind meist zusätzliche Angriffstalente, gespickt mit einer neuen Fortbewegungsart wie Fliegen, Riesensprung oder Supersprint. Ein großer Nachteil von City of Villains und für mich in keiner Weise nachvollziehbar, ist das Fehlen von Werten bei den Talenten und dem Superschurken selbst. Attribute wie Stärke, Ausdauer oder ähnliches gibt es erst gar nicht. Bei Stufenaufstieg werden die imaginären Werte nur automatisch angehoben, aber um wieviel nun meine Gesundheit, Energie oder mein zugefügter Schaden wächst, ist nicht sichtbar und somit nicht nachvollziehbar. Phrasen wie „Mittlerer Schaden“und „hohe Energiekosten“ bringen den Spieler nicht wirklich weiter und mit solchen Worthülsen lässt es sich schlecht planen.
Grafik
Die Grafik von CoV braucht einiges an Hardwareressourcen, denn das Spiel ist grafisch für ein MMORPG wirklich schön geworden. Extreme
Weitsicht, gute Texturen und schön in Szene gesetzte Spezialeffekte der Talente runden das Gesamtpaket ab. Auch ist die Stimmung der Rogue –
Islands atmosphärisch gut eingefangen. Leider sucht man die große landschaftliche
Abwechslung eines WoW vergeblich. Die Mindest-Systemvorraussetzungen laut Hersteller sind für dieses Spiel viel zu niedrig gewählt! So ist das Game zwar spielbar, der Spaß wird bei dieser extrem abgespeckten Grafik aber auf der Strecke bleiben.
Fazit:
Manche werden sagen, dass City of Villains zu wenig Abwechslung bietet, die verschiedenen Zonen zu ähnlich aussehen und das einfach der Reiz des Sammelns nach neuen, besseren Items fehlt. Kritikpunkte, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Andererseits genieße ich das Gefühl, dass mir niemand etwas „weglootet“, ich nicht stundenlang nach Items immer wieder die gleichen Instanzen erkunden muss und mit meinem wirklich einzigartigen, geil aussehenden Superschurken die Welt erobern kann. Wer sich für Superhelden und deren Comics interessiert oder die Nase von Fantasywelten voll hat, dem lege ich City of Villains ans Herz.
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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