Harry Potter und der Feuerkelch
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, PSP, Xbox
Inhalt:
Seit Harry Potter nicht nur mit seinen Büchern die Welt umrundet, sondern auch mit Kinofilmen die Kassen klingeln lässt, wird jeder Teil für die aktuellen Konsolen versoftet. Zum Feuerkelch gibt es daher natürlich ebenfalls ein Spiel, in dem man durch Hogwarts streift.
Meinung:
Der Feuerkelch ist ein Relikt, das entscheidet, welche Schüler der 3 antretenden Schulen beim Trimagischen Turnier seine Penne vertreten darf. Durch bösen Zauber wird als vierter Teilnehmer auch Harry Potter ausgewählt, obwohl dieser weder seinen Namen in den Kelch gegeben noch das nötige Mindestalter erreicht hat. Im Spiel durchläuft man nun in Missionen sowohl die Handlung des Films als auch einige frei erfundene Kapitel, die zumeist dazu dienen, einen neuen Zauberspruch zu lernen oder einen trimagischen Schild zu erhalten. Von diesen Schilden wird eine bestimmte Anzahl benötigt, um neue Level freizuschalten und in der Story voranzukommen. Ein freies Herumlaufen in Hogwarts fehlt in diesem Teil leider, da man immer in Dumbledores Arbeitszimmer anfängt und sich aus einem Menue den nächsten Level aussucht. Es folgt die Auswahl des Spielcharakters, wobei man zwischen Harry, Ron und Hermione wählen kann. Mit bis zu 2 Freunden darf man durch die Level ziehen. Spielt man allein, werden die anderen Charaktere vom Computer übernommen, der seine Sache ganz anständig macht.Dreifaltigkeit Wer in vorhergehenden Leveln bereits fleissig Berti Botts Bohnen gesammelt hat, darf diese im Laden gegen Sammelkarten tauschen, mit denen man die Charakterwerte erhöhen kann. Jeder Charakter hat sein eigenes Sammelkartenbuch und muss mit seinen eigenen Bohnen bezahlen, weshalb es sich empfiehlt, hin und wieder auch die Figur zu wechseln. Vor jedem Level kann man 3 Karten aussuchen, die den Charakter aufwerten, sofern man genügend besitzt. Die Level selbst folgen meistens einem geraden Weg, auf dem man immer wieder auf Gegner trifft. Diese wollen mit unterschiedlichen Zaubersprüchen, die auf die verschiedenen Buttons aufgeteilt sind, bekämpft werden.
Der Spezialzauber wird zum Glück immer automatisch passend ausgewählt, sodass man von nervigem Menuegesuche verschont bleibt. Für Kombinationszauber, die man zusammen mit den anderen Figuren ausführt, gibt es Extrapunkte, die sich am Ende des Levels in einer Stufenerhöhung niederschlagen können. Auch kleinere Rätsel wollen mit solchen Kombizaubern gelöst werden,wobei man beispielsweise einen Felsen verschieben muss, indem alle 3 Charaktere den Wingadium Leviosa-Zauber darauf anwenden. Abwechslung von diesen "Standard-Leveln" bieten die trimagischen Aufgaben, bei denen man beispielsweise auf dem Besen vor einem ungarischen Hornschwanz-Drachen flüchten muss. Zwischen den einzelnen Abschnitten wird die Story in Form von kurzen Clips erzählt, die allerdings so kurz sind, dass Spieler, die weder Buch noch Film kennen, nicht wirklich folgen können. Unpräzise Das Spiel scheitert hauptsächlich an der Steuerung. Die Figuren bewegen sich sehr hakelig und vor allem das Anvisieren der Gegner ist oftmals eine Tortur, vor allem wenn anwählbare Objekte wie Steine in der Nähe sind. Oft feuert man einen Fluch auf einen Stein ab, obwohl man eigentlich einen Feuersalamander treffen wollte, welcher dann natürlich sofort zum Gegenangrifft übergeht. Hier ist auch ein wenig ärgerlich, dass die Gegner im Singleplayer immer auf den Spieler losgehen und selten auf eine der anderen Figuren. Auf der PSP kommt noch dazu, dass der Analogstick für die Steuerung der Kids nicht wirklich zu gebrauchen ist. Ständig hängt man an irgendeiner Ecke fest, weil eine Drehung nicht vollkommen vorgenommen wurde. Die präziseren Analogsticks der Heimkonsolen lassen hier wenigstens eine genauere Kontrolle zu. Fehlende Weitsicht Die Grafik hat sich im Vergleich zum Vorgänger zwar verbessert, haut mich aber trotzdem nicht vom Hocker. Die Figuren bewegen sich ein wenig holzig und die Gegnervielfalt könnte größer sein. Selten hat man einen vernünftigen Überblick. Die Kamera lässt sich schwer steuern und dadurch sieht man kaum die Geschehnisse um den Spieler herum. Vor allem auf der PSP hat man oft das Gefühl, dass zuviel auf dem Bildschirm geschieht, weil man zu nah am Geschehen ist. Sprachauswahl Ein etwas trauriges Thema ist die Auswahl der Sprache. In der EU-Fassung kann man zwar aus ganzen 5 Sprachen wählen, bekommt aber keine Möglichkeit, hier auf Englisch zu schalten. So muss man mit seiner Muttersprache zufrieden geben, die vor allem in der Synchronisation ihre Schwächen hat. Die Sprüche, die von den Charakteren immer mal wieder eingeworfen werden, sind oftmals so lächerlich, dass man sich fragt, ob da jemand wirklich ernsthaft lokalisiert hat. Wenn Ron mitten im Kampf anfängt, über seine Vorliebe zu Bohnen zu reden, stimmt irgendwas nicht. Dafür ist die Hintergrundmusik von einem Orchester schön eingespielt worden und klingt passend zum Spiel.
Fazit:
Gut gelungen ist die Versoftung des vierten Potter-Abenteuers leider nicht. Die hakelige Steuerung, die nervige Kamera und die geradlinigen Level rauben einem oft den letzten Nerv. Zusammen mit der gewöhnungsbedürftigen Lokalisierung und der schwächelnden Grafik ist dieser Teil wohl nur noch absoluten Potter-Fans zu empfehlen.
| |
Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
|