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Shattered Union

Entwickler: Take 2 Interactive
Publisher: Take 2 Interactive

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,99 €

Systeme: PC, Xbox

Inhalt:
Strategie-Spiele auf Konsolen sind Mangelware. Das mag daran liegen, dass sich solche Games am PC einfach besser spielen lassen. Trotzdem könnten es auf dem Konsolenmarkt schon ein paar Spiele mehr sein. Take 2 hat die Notlage erkannt und will mit Shattered Union frischen Wind durch das angestaubte Genre blasen, sowohl auf dem PC als auch auf der Xbox. Mal sehen, wie sich der Titel auf Microsofts Spielekasten so schlägt.

Meinung:
Dass es in Big Amiland drunter und drüber geht, wissen wir zur Genüge. Shattered Union treibt das ganze allerdings auf die Spitze. Nach einer manipulierten Präsidentschaftswahl gibt’s mächtig Zoff im Lande. Die Nation ist gespalten. Als dann auch noch ein nuklearer Sprengkopf in Washington D.C. hochgeht, ist endgültig Schluss mit lustig. Die United States sind nun nicht mehr länger eins, sondern zerfallen in sechs Fraktionen, von denen ihr eine übernehmt. Zusätzlich lässt sich auch die EU steuern, die ebenfalls mit mischt. Später kommen noch – wie könnte es anders sein – die Russen dazu. Euer Ziel ist klar: Feinde platt machen und die Vorherrschaft übernehmen.

Die Fraktionen unterscheiden sich in Sachen Kapital, Spezialfähigkeiten etc. Je nach dem, für welche Seite ihr euch entscheidet, müsst ihr an einer bestimmten Stelle mit der Eroberung anfangen. Erobert werden können immer nur benachbarte Gebiete. Nehmt ihr beispielsweise die EU, müsst ihr euch von Osten nach Westen durchkämpfen. Vor jedem Einsatz legt ihr fest, wie viele und vor allem welche Truppen ihr mit in die Schlacht nehmt. Zudem könnt ihr vor jeder neuen Schlacht neue Einheiten kaufen und beschädigte reparieren. Zudem bekommt ihr eure Reputation angezeigt. Rot bedeutet, dass ihr wie ein Berserker zuschlagt und ohne mit der Wimper zu zucken Kollateralschäden in Kauf nehmt, bei grün führt ihr einen „sauberen“ Krieg.

Runde Sache?
„Häh?! Wasn das?“ – So oder zumindest so ähnlich dürfte die erste Reaktion bei vielen ausfallen, wenn man zum ersten Mal das Schlachtfeld betritt. Man stellt sehr schnell fest, dass es sich hier um ein rundenbasierendes Strategie-Spiel handelt, dessen Steuerung denkbar einfach ausfällt. Leider bekommt man diese nur über Tutorial-Videos beigebracht. Zudem reagiert die Steuerung etwas träge. Die Anzeigen sind allerdings recht übersichtlich, sodass man sich nach ungefähr einer halben Stunde einigermaßen zurechtfindet.

Der anfängliche Optimismus verfliegt jedoch sehr schnell, denn man merkt sofort, dass es sich bei Shattered Union um nichts weiter handelt, als um ein auf seriös getrimmtes Advance Wars, mit dem einzigen Unterschied, dass man sich hier auf Hexfeldern statt auf Quadraten bewegt. Ansonsten funktioniert alles fast haargenau so, wie auf dem Handheld-Meisterwerk: Jede Einheit hat eine spezielle Reichweite, Stärken und Schwächen gegenüber bestimmten Einheiten, Feuerkraft usw. Ihr zieht eure Einheiten, greift an, dann ist der Gegner dran. Das läuft so lange, bis ihr den Feind vernichtet habt oder eure Truppen futsch sind. Während eines Spiels lassen sich keine weiteren Einheiten produzieren, was so manche Mission viel zu schnell enden lässt.

Auch offenbart das Spiel seine größte Schwäche im Gameplay von Anfang an: Luftkämpfe. Nähert ihr euch mit eurem Jet oder Bomber gegnerischen Panzern, die der Luftabwehr fähig sind, überlebt euer Fliegerchen die Begegnung in den seltensten Fällen. Macht ihr das gleiche aber mit einem Hubschrauber, passiert nichts. Im Gegenteil, wenn ihr angreift, siehts für die Panzer ganz schlecht aus, was irgendwie hirnlos ist. Überhaupt kommen die Hubschrauber als übermächtige Supergefährte daher, die so gut wie unaufhaltsam sind. SU kann also auch in Sachen Realismus nicht punkten.

Langweilig
So hat man nach spätestens drei Spielen schon gar keine Lust mehr, weiterzumachen. Das liegt nicht nur an dem stumpfsinnig abgekupferten Gameplay, sondern auch an der schlicht und einfach miesen Präsentation. Die Karten sind kaum animiert, die Landschaften wirken unspektakulär langweilig und die Einheiten, die sich viel zu ähnlich sehen, kommen ohne überzeugende Details daher. Die Animationen, Gefechte und Explosionen hauen niemanden vom Hocker und wirken ebenso einfallslos wie der Rest des Spiels. Es wurde nicht nur geklaut, nein, es wurde auch noch schlecht geklaut. Wenn man schon den Anspruch hegt, aufs Gameplay zu setzen, dann sollte man die Grafik doch nicht gleich völlig unter den Tisch fallen lassen! Aber genau das ist hier passiert. Auch den Sound kann man in die Tonne treten. Zwar passt die militärische Musik recht gut, klingt aber zu monoton aus den Lautsprechern. Die Effekte sind bestenfalls Durchschnitt. Gut sind Sprachausgabe und Synchro, aber das ist noch das einzig positive.

Fazit:
alex.jpg Wer einmal Advance Wars gespielt hat, wird sich über die Anschaffung von Shattered Union ärgern. Ideenlos und plump wurde ein Kult-Game hier verwurstet. Selbst wenn man zuvor noch nicht in den Genuss dieses Klassikers gekommen ist, wird man von SU nicht gerade begeistert sein. Die Missionen verlaufen immer nach dem gleichen Schema, sodass kaum Abwechslung aufkommt. Wer spektakuläre Kämpfe erwartet, wird bitter enttäuscht. Die Präsentation ist so schwach, dass sie teilweise an alte PSX-Zeiten erinnert. Dieses Game kommt einfach ein paar Jährchen zu spät. Mit so etwas überzeugt man heute niemanden mehr.

Die Lobesshymnen von PC Powerplay („mein Strategie-Spiel des Jahres“ oder Gamestar („Geheimtipp“) kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Für den PC mag das Game OK sein, aber für die XBox ist es ein glatter Reinfall. Holt euch lieber Battalion Wars für den Gamecube oder zockt das gute alte Advance Wars auf dem GBA. Von SU lasst ihr am besten gleich ganz die Finger weg, denn es ist, so hart es auch klingen mag, rausgeschmissenes Geld.

Shattered Union - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Alexander Voirin

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.25 Grafik: 4.00
Sound: 6.00
Steuerung: 7.50
Gameplay: 3.50
Wertung: 5.25
  • Gute Sprachausgabe
  • Alles nur geklaut
  • Üble Grafik
  • Unspektakulärer Sound
  • Langweiliges Gameplay
  • Träge Steuerung

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Rezension vom: 20.11.2005
Kategorie: Strategie
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