Castlevania - Dawn of Sorrow
Entwickler:
Konami
Publisher:
Konami
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,99 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Mit Dawn of Sorrow bringt Konami eine direkte Fortsetzung zum GBA-Knaller Aria of Sorrow, in dem abermals Soma Cruz die Hauptrolle übernimmt. Ob der Titel den Vorschusslorbeeren gerecht wird, die er mit dem Gamespy Best of E3-Award erhalten hat, wird nun überprüft.
Meinung:
Der junge Schüler Soma Cruz hat in Aria of Sorrow erfahren, dass er die Seele von Dracula geerbt hat und der neue dunkle Herrscher über das Schloss Castlevania werden soll. Dank seiner Freunde konnte er jedoch vor der dunklen Seite der Macht bewahrt werden. Doch ein verrückter Kult von Gottesanhängern, die der Meinung sind, einen Gott kann es nur geben, wenn es einen dunklen Gegenpart gibt, will Soma töten, um die Seele Draculas freizusetzen und einen neuen Behälter für sie zu finden. Das passt Soma natürlich nicht so recht in den Plan und er zieht los nach Castlevania, um den Kult aufzuhalten.
Seelensammler Wie auch schon in Aria of Sorrow beherrscht Soma die dunkle Gabe, die Seelen seiner Feinde aufzusaugen und ihre Fähigkeiten zu imitieren. Die normalen Feinde haben unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsraten, dass ihre Seelen freigesetzt werden, sodass man manchmal Stunden damit verbringt, eine Seele zu sammeln. Jedoch sind diese Seelen nicht für's Vorankommen von Nöten. Sie erleichtern einem lediglich den Weg. Die wichtigen Seelen erhält man durch die großzügig verteilten Bossgegner, mit deren Hilfe man neue Gebiete im Schloss erforschen kann. Wie bei den GBA-Castlevanias üblich, ist das Schloss ein einziges, großes Gebiet, in dem man viel hin- und zurücklaufen muss, um weiterzukommen. Mit Hilfe der Seelen kann Soma Eisblöcke zerstören, durch Spiegel laufen oder Doppelsprünge machen. Das Schloss selbst ist wieder einmal sehr groß ausgefallen und mit etlichen unterschiedlichen und bekannten Gebieten wie dem Garten, dem Uhrenturm oder den Kanälen ausgestattet.Rollenspiel Im Kampf erhält Soma Erfahrungspunkte, die regelmäßig in einem Stufenaufstieg enden. Die Charakterwerte werden dabei selbständig erhöht, jedoch kann man mit Hilfe der Ausrüstungsgegenstände Einfluss auf sie nehmen. Soma kann eine Waffe tragen, die aus verschiedenen Kategorien wie Schwertern, Lanzen, Schusswaffen oder Äxten kommen, eine Rüstung anziehen und sich ein Schmuckstück anlegen. Einige Waffen können mit Seelen fusioniert werden, um stärkere Versionen zu erschaffen. Das Hauptspiel wartet dabei traditionsgemäß mit verschiedenen Enden und weiteren Spielmodi auf. Hat man das Hauptspiel mit dem besten Ende durchgespielt, bekommt man nicht nur den Soundtest, sondern auch einen Boss Rush-Modus und den sogenannten Julius-Mode, in dem man mit dem belmontschen Peitschenschwinger persönlich noch einmal das ganze Schloss erforschen kann. Ihm zur Seite stehen als spielbare Charaktere außerdem noch die schnittige Yoko Belnades und Alucard, Draculas Sohn. 2 1/2 Dimensionen Grafisch sieht Dawn of Sorrow auf den ersten Blick aus, als würde es auch ohne Probleme auf einem GBA laufen, doch der Schein trügt. Während zwar die Charaktersprites und die normalen Hintergründe in traditionellem, aber wunderschön animierten 2D erscheinen, gibt es, sobald man aus den Hintergründen hinausblicken kann, noch weitere Schichten mit 3dimensionalen Landschaften und schicke Lichteffekte. Das Charakterdesign von Soma hat - im Vergleich zu Aria - eine kleine Frischzellenkur verpasst bekommen und sieht sehr gut aus. Passend dazu gibt es einen wahrhaft genialen Soundtrack, der mit stimmigen Hintergrundmusiken die Atmosphäre perfekt begleitet. Auch die Soundeffekte sind sehr gelungen und hin und wieder mit kleinen Sprachsamples angereichert. Versiegelungen Manche Hersteller sehen sich gezwungen, den Touchscreen des DS' auf irgendwelche sinnlosen Arten und Weisen zu verwenden und umständliche Steuerungen zu erzwingen. Dawn of Sorrow verzichtet weitgehend auf den Touchscreen und läßt sich traditionell mit dem Steuerkreuz und den Knöpfen bedienen, was auch wunderbar einfach funktioniert. Mit den Schultertasten kann Soma wie schon in Aria zur Seite ausweichen und besondere Seelenfähigkeiten einsetzen. Der Touchscreen kommt nur für 2 Aktionen zum Einsatz: zum Einen für die Fähigkeit, Eisblöcke zu zerstören. Diese werden entfernt, indem man sie direkt mit dem Touchpen anstubst. Das ist zwar auch ein wenig überflüssig, wird aber nur in 2 bis 3 Räumen des Schlosses benötigt. Der eigentliche Nutzen des Touchscreens liegt in den Siegeln. Im Laufe des Spiels findet Soma 5 unterschiedlich schwere Siegel, mit deren Hilfe man die Bosse verbannen muss. Hat man einem Boss alle Energie abgezogen, erscheint ein Siegel auf dem Bildschirm, das man nun mit der richtigen Strichfolge nachziehen muss. Schlägt der Versuch fehl, so bekommt der Boss einen Teil seiner Energie zurück und der Kampf geht in die nächste Runde. Klingt etwas gewöhnungsbedürftig, macht für angehende Vampirjäger aber eine Menge Spass und gibt einem das Gefühl, tatsächlich im Spiel etwas direkt zu bewirken.
Fazit:
Dawn of Sorrow sollte ein Pflichtkauf für jeden DS-Besitzer sein, der auch nur entfernt etwas mit Castlevania anfangen kann. Das große Schloss, die vielen Seelen, die schicke Grafik, der geniale Soundtrack, die interessante Story, die einfache Steuerung und die coolen Bosse, gepaart mit den Optionen auf den Boss Rush- und Julius-Mode ergeben eine Mischung, die einfach nur lange Zeit Spass macht. Kritikpunkte sind schwer auszumachen. Erwähnenswert wäre wohl nur, dass es manchmal etwas lange dauert, bestimmte Seelen zu bekommen. Ansonsten gilt: zugreifen!
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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