Neuro Hunter
Entwickler:
Deep Silver
Publisher:
Koch Media
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
PC
Testsystem:
3,0 GHz, 1024 MB RAM, 256 MB Grafikkarte
Anforderungen:
1,0 GHz, 256 MB RAM, 64 MB Grafikkarte
Inhalt:
Neuro Hunter versucht in die Fußstapfen von Deus Ex zu steigen und ein First Person-Rollenspiel mit Actioneinlagen zu werden. Ob die Story hält, was sie verspricht und ob der Rest des Gameplays ebenfalls anknüpfen kann, wollen wir nun etwas näher betrachten.
Meinung:
In Neuro Hunter übernimmt der Spieler die Rolle eines Computerspezialisten, der sich für die Corporation auf einen geheimen, aber hoch dotierten Auftrag einlässt. Ärgerlicherweise nimmt dieses Unterfangen kein gutes Ende und nach einer Explosion wacht man im Untergrund wieder auf. Ein erstes Gespräch mit einem freundlichen Bewohner führt zu dem Schluss, dass es schwer wird, hier jemals wieder herauszukommen. Und so macht man sich auf den Weg an die Oberfläche und auf die Suche nach den wahren Hintergründen und einer Person namens Hacker.RPG Im Grundsatz gelingt Neuro Hunter die Annäherung an Deus Ex sehr gut. Nach erfolgreichem Beenden von Aufgaben und in den leider unumgänglichen Kämpfen sammelt man Erfahrungspunkte, die irgendwann in einem Levelanstieg enden. Hierfür bekommt man ein sogenanntes Neuroaxon, mit dem man eines von 7 Attributen aufwerten kann, unter denen sich beispielsweise Konstitution oder Computerwissen befinden. Mit Implantaten kann man die Attribute ebenfalls erhöhen, allerdings muss man diese in Kisten finden oder für teure Credits kaufen. Waffen hingegen kann man sich zur Not auch selbst zusammenbasteln, wenn man die nötigen Einzelteile findet und genug Punkte im entsprechenden Skill hat. Sich Munition herzustellen ist auch recht praktisch, da diese sehr spärlich gesäht ist. Aber nicht nur in der Realität wird gekämpft. Für Abwechslung sorgen die Cyberbattles, die meistens beim Knacken von Türcodes eintreten. Hier bekommt man je nach Skill eine bestimmte Menge an Figuren, die man durch taktisches Ziehen auf einem Feld bewegt, Wachtürme zerlegt und Schlösser öffnen läßt. Container sind meistens durch einen Code gesichert, den man durch bloßes Herumprobieren herauskriegen muss, was auf die Dauer sehr nervig wird. Prinzipiell lebt Neuro Hunter von seiner dichten Storyline und dem Charaktersystem, das auch zu mehrmaligem Spielen einlädt, da die verschiedenen Probleme auf unterschiedliche Arten gelöst werden können. PvE Nervig werden Kämpfe auch, sobald man in den Nahkampf wechseln muss, weil man keine Munition mehr hat. Die Gegner sind vor allem im Anfangsgebiet für jeden, der kein Profi ist, viel zu stark, da man durch hektisches Hin- und Herlaufen dem Feind ausweichen muss, während man ihn treffen will. Die ungenaue Kollisionsabfrage vereitelt dieses Vorhaben meistens und die Tatsache, dass der Spieler oft an unebenen Texturen hängen bleibt, hilft auch nicht sonderlich. Die äußerst hakelige Steuerung gibt einem dann noch den Rest, da die Mausempfindlichkeit sehr hoch eingestellt ist und man sie nicht individuell anpassen kann. VGA Was man jedoch an grafischer Präsentation geboten bekommt, ist nicht mehr feierlich. Vor allem das Anfangsgebiet mit seinen leeren Minengängen und den Gegnern, die nicht besser als ein grober Pixelklumpen aussehen, laden kaum zum Weiterspielen ein. Die Texturen sind verwaschen und schicke Effekte sucht man eigentlich vergeblich. Immerhin sehen die NPCs unverhältnismäßig gut aus, was die Wertung auch nicht mehr drastisch anhebt. Dazu gesellt sich der Sound, der mit dumpfen Soundeffekten und langweiliger Hintergrundkulisse wenig zu überzeugen weiß. Die deutsche Synchronisation schneidet besser als erwartet ab, da die Sprecher motiviert klingen und ihre Texte gut vortragen.
Fazit:
Die Story und das Gameplay ziehen den Karren noch einmal aus dem gröbsten Schmutz. Die technische Präsentation - sei es auf Seiten der Grafik, des Sounds oder der Steuerung - weist so große Mängel auf, dass an eine gute Wertung eigentlich nicht zu denken ist. Dennoch macht das Spiel Spaß und das zählt im Endeffekt etwas mehr.
|