Rayman DS
Publisher:
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
34,99 €
Systeme:
DS
Inhalt:
In „Rayman DS“, einem reinrassigen 3D-Jump’n’Run, darf Rayman, der smarte Held aus der Feder von Michel Ancel (Beyond Good & Evil, King Kong), nun auch auf Nintendos innovativem Handheld seine bonbonbunte Welt vor den fiesen Piraten retten. Die machen es ihm aber nicht einfach und so muss Rayman klettern, springen, kämpfen und schwimmen was das Zeug hält, bis er dem Piraten-Terror ein Ende gemacht hat.
Meinung:
In 45 abwechslungsreich gestalteten Levels balgt sich Rayman mit den Piraten und versucht, seine Freunde zu befreien. Dabei kommen ihm seine außerordentlichen Fähigkeiten zugute. Beispielsweise kann er seine Faust auf entfernt stehende Gegner schleudern oder ähnlich einem Helikopter nach einem Sprung oder Fall langsam zu Boden gleiten, was präzise Landungen ermöglicht. Das ist auch nötig, denn die Levels bergen von Lavaströmen bis hin zu Wasserfällen eine Menge Gefahren. Dazu haben die Piraten die gesamte Gegend mit geheimnisvollen Maschinen und eisernen Barrieren gepflastert. Also müssen einige Schalter aktiviert werden, um den Weg freizumachen. Manchmal darf Rayman auch rabiat werden und mit Schießpulver gefüllte Fässer um sich werfen. Doch auch die Piraten fahren des öfteren schwere Geschütze auf. Insgesamt wird das Gameplay nie eintönig oder langweilig. Immer ist was los, mal kommt’s auf’s Köpfchen, mal auf Geschicklichkeit.
Auch wenn Rayman mit den Piraten eigentlich schon genug zu tun hat, darf er nicht vergessen, die überall verteilten Lums einzusammeln. Lums sind Energiesplitter, die Rayman mit Lebensenergie, Wissen oder unter Wasser mit Sauerstoff versorgen. Je nach Zweck sind die Lums verschieden eingefärbt. Die normalen Lums sind gelb. Von ihnen benötigt Rayman immer eine bestimmte Anzahl, um in neue Welten aufbrechen zu können. Kommt Rayman mal nicht weiter, kann er einen „Stein der Gedanken“ aufsuchen. Diese Steine ermöglichen den Kontakt zu Murfy, einem netten Kerlchen, das Rayman Tips gibt.
Touch this!
Auf dem Touchscreen werden unter anderem die Anzahl der gesammelten Lums, Raymans Lebensenergie und sein verbleibender Atem unter Wasser dargestellt. Alternativ kann Rayman auch über den Touchscreen gesteuert werden, indem man den Touchpen einfach in die gewünschte Richtung bewegt. Davon kann aber nur abgeraten werden. Die Steuerung per Steuerkreuz ist schon hakelig genug, die Steuerung per Touchscreen ist noch unkomfortabler. Es wäre besser gewesen, auf dem unteren Bildschirm eine Karte des Levels anzuzeigen. Doch die gibt’s leider nicht. Dafür kann man sich in der Ich-Perspektive umsehen, wenn man den X-Knopf gedrückt hält und den Touchpen über den Touchscreen bewegt.
Keine Lust?
Technisch gehört „Rayman DS“ nicht zu den stärksten Spielen für Nintendos neues Handheld. Die Grafik ist viel zu grob und einige Male kam es während des Tests zu Fehlern. So kann es passieren, dass Rayman schon mal durch Wände hüpft, worauf sich der Bildschirm blau färbt und einfach gar nichts mehr geht. Das ist ziemlich schwach und macht den Eindruck, dass man sich bei der Umsetzung für den DS nicht besonders viel Mühe gab. Hauptsache zum Verkaufsstart der Hardware ist das Spiel in den Läden...
Die Musik dudelt so vor sich hin und wird mit der Zeit etwas langweilig, nervt jedoch nicht. Die Stimmen sind ganz gut gelungen, sorgen jedoch auch nicht für Begeisterung.
Eine echte Schwachstelle ist das Speichersystem. Gespeichert werden darf nämlich erst nach Beendigung eines Levels, was für ein Handheld-Spiel total unsinnig ist. Das Besondere an einem Handheld ist ja schließlich die Möglichkeit, auch unterwegs seinem Hobby frönen zu können. Da hat man nicht immer soviel Zeit, um ein Level komplett durchzuzocken. Zumal der Schwierigkeitsgrad von Level zu Level verschieden ist und einige Abschnitte ziemlich schwer sind. Wirkt nicht besonders gut durchdacht.
Fazit:
Grafisch hätte man schon ein wenig mehr machen können. Alles wirkt etwas grob und ungeschliffen, was den Eindruck einer lieblosen Portierung verstärkt. Wenn man sich schon nicht die Mühe macht, ein neues Spiel zu entwickeln, sondern einfach den N64-Rayman auf das DS hievt, hätte man wenigstens etwas mehr Feintuning betreiben können. So ist schon die Steuerung nicht das Gelbe vom Ei und auch die einfallslose Nutzung des Touchscreens als reiner Anzeigebildschirm für Statistiken und Energiebalken zeugt nicht von großer Leidenschaft. So ist es einzig dem gelungen Leveldesign, den knuddeligen Figuren und schrägen Gegnern sowie dem liebenswerten Rayman zu verdanken, dass „Rayman DS“ für Freunde des Genres doch noch zu einer spannenden und spaßigen Angelegenheit wurde. Mit etwas mehr Hingabe hätte Rayman sogar leicht der Hüpfkönig auf dem DS werden können. So muss er sich Latzhosenträger Mario geschlagen geben.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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