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Boiling Point - Road to Hell

Entwickler: Deep Shadows
Publisher: Atari

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: PC

Testsystem: AMD Athlon XP 3200+, 512 MB RAM, Ati Radeon 9800 Pro, WIN XP

Anforderungen: 2,0 Ghz CPU, 512 MB RAM, 128MB 3D-Grafikkarte, ca. 4 GB freier Festplattenspeicher, WIN 2000/XP

Inhalt:
Euer Name lautet Saul Myers. Eigentlich wolltet ihr nur euren Urlaub in Paris genießen, als ihr plötzlich einen Anruf erhaltet. Eure Tochter, Lisa Myers, die als Redakteurin bei einer Lokalzeitung der südamerikanischen Stadt Realia arbeitet, wurde entführt. Man vermutet, dass der Grund der Entführung ein kürzlich erschienener kritischer Artikel ihrerseits über den berühmten Mafiaboss Don Pedro ist. Nun liegt es an euch, sie aus den Klauen der üblen Gangster zu retten. Wie gut, dass ihr ein ehemaliger Fremdenlegionär seid und somit über die nötige Erfahrung verfügt, die von Nöten sein wird, wenn ihr euch mit dem CIA, der Mafia, dem Militär, diversen Drogenbossen etc. anlegen müsst.

"Boiling Point" lautet der Titel dieses Shooters, der auf einem etwas "anderen" Spielprinzip basiert, als man es zunächst vermuten würde. Schaut man sich die Vorberichte und die Spielverpackung an, wird man zunächst an einen etwas billigen FarCry-Klon denken, schließlich ist Ballern im großflächigen Dschungelsetting nun wirklich nichts Neues. Doch weit gefehlt: Versucht man "Boiling Point" einem speziellen Genre zuzuordnen, so fällt dies recht schwer. Die wohl angemessenste Bezeichnung dürfte Rollenspiel-Shooter sein, doch dazu später mehr.

Meinung:
Bereits zu Beginn des Spiels wird man von der Größe der Welt ein wenig erschlagen. Satte 25km² stehen dem Spieler zu Verfügung, um sich auszutoben. Neben diversen Ortschaften und Lagern gibt es vor allem viele Feldwege und massig Dschungel, welcher allerlei Geheimnisse birgt.

Der gesamte Spielablauf ist nicht wirklich linear. Zwar gibt es natürlich bedingt durch die Story mit der entführten Tochter einen roten Faden, jedoch gibt es nebenher ganze Berge an Aufträgen, welche mit diesem Handlungsstrang nichts zu tun haben. Der Spieler hat die Möglichkeit, diverse Aufträge anzunehmen oder abzulehnen. Nimmt er sie an, werden sie in einer Art Questlog gespeichert. Erledigt der Spieler die Aufgaben korrekt, so wird er neben einer finanziellen Vergütung auch Ansehen bei den Auftraggebern erhalten. Da verschiedene Fraktionen jedoch im Krieg stehen, haben viele Aufträge den Sinn, einer anderen Fraktion zu schaden. Somit steigt zwar der Ruf bei den Auftraggebern, sinkt jedoch bei den Opfern. Der Ruf bei den Fraktionen wirkt sich direkt auf das Spielgeschehen aus. So wird man beispielsweise Spaß bekommen, wenn man einen schlechten Ruf beim Militär genießt und durch eine Straßensperre hindurch möchte. Hat man einen schlechten Ruf bei der Mafia, sollte man sich nicht wundern, wenn plötzlich am Straßenrand jemand das Maschinengewehr auspackt.

Für das eingenommene Geld kann der Spieler diverse Dinge wie beispielsweise Waffen, aber auch einfache Informationen kaufen. Auch kann der Spieler beispielsweise seine Attribute wie "Handelsgeschick" erhöhen oder gar einen Lehrer beauftragen, ihm den Umgang mit Booten oder Flugzeugen zu vermitteln, was die Benutzung derer voraussetzt.

Auf Realismus getrimmt!
Was beim Spielstart direkt ins Auge fällt, ist die Dynamik der gesamten Spielwelt. Die Jungs von Deep Shadows haben vor allem darauf geachtet, dass die Welt sehr authentisch wirkt. So wird man beim Besuch in Realia feststellen, dass viele Leute durch die Gegend wandern, die im übrigen alle in Gespräche verwickelt werden können um neue Informationen zu erhalten. Auf den Straßen fahren diverse Fahrzeuge, welche man sich, sofern man geschickt ist, aneignen und selber fahren kann.

Im ersten Moment mag man bei dieser Autogeschichte ein wenig an GTA denken, doch Boiling Point setzt in diesem Bezug die Priorität vor allem auf Realismus. So können Autos beispielsweise nur gefahren werden, wenn man den Schlüssel besitzt. Des weiteren verbrauchen sie Benzin, welches man gegen Bargeld an einer Tankstelle nachfüllen kann. Trägt der Spieler im Gefecht keine Kugelsichere Weste, so wird er, damit es realistischer wirkt, bereits nach wenigen Kugeln zu Boden gehen. Daher sollte man seine Handlungen in Boiling Point gut überdenken, denn die "Ich-baller-alles-nieder-Taktik" wird selten von Erfolg gekrönt sein. Nimmt man zu oft Drogen zu sich, kann man richtig abhängig werden, was sich durch fehlende Präzision beim Kampf bemerkbar macht. In einem solchen Fall muss man beim örtlichen Arzt eine Entzugstherapie machen.

Im Grunde klingt dies alles super interessant und läd gradezu ein, den Spieler an den Monitor zu fesseln. Jedoch hat das Spiel auch leider seine Schattenseiten, und diese sind wirklich gravierend!

Die dümmste KI der Welt
Wenn es etwas gibt, was in Boiling Point wirklich schief gelaufen ist, dann ist es die Implementierung einer vernünftigen KI. Denn das Verhalten der NPCs ist manchmal so bescheuert, dass man gut lachen könnte, würde es nicht die gesamte Atmosphäre herunterziehen.

So ist es beispielsweise keine Seltenheit, dass die Autos einfache NPC-Fußgänger überfahren. Von Verkehrsregeln haben die Autofahrer auch nie was gehört, so dass es an Kreuzungen regelmäßig Unfälle gibt, wenn 2 Autos gleichzeitig angefahren kommen. Wird eine Kreuzung von irgendwelchen Gegenständen blockiert, so fangen die Autos plötzlich an im Kreis zu drehen.

Aber auch im Kampf sind die Computergegner oft grottenschlecht. So ist es beispielsweise während der Rezensionsarbeiten passiert, dass ein Mafiatyp sein Auto verließ, nachdem es angeschossen wurde. Er hockte sich hinter das Auto und wollte auf den Spieler schießen. Da störte es den Computergegner aber scheinbar kaum, dass sein Auto zwischen ihm und dem Spieler stand, so dass er fortwährend auf sein Auto einschoss, bis dieses plötzlich explodierte und ihn selber tötete.

Fahrzeugsteuerung aus dem Mittelalter
Was weiterhin kritisiert werden muss, ist die grausige Fahrzeugsteuerung. Während meiner Rezensionsarbeiten habe ich schon viele Spiele gespielt, aber Boiling Point hat die mit Abstand grausigste Steuerung in dieser Hinsicht: Das Auto reagiert auf die Tastenanschläge so dermaßen träge, dass eine saubere Autofahrt nahezu unmöglich erscheint und der Spieler in jeder zweiten Kurve vom Weg abkommt und einen Baum rammt. Dass so etwas heutztage nun wirklich nicht mehr sein muss, dürfte klar sein.

Schlechte Sprachausgabe & massig Bugs
Was ebenfalls negativ ins Auge fiel, ist die grausige Sprachausgabe. Die meisten Dialoge wurden von derart demotiviert klingenden Sprechern in einem solch monotonen Ton gesprochen, dass sie auf den Spieler sehr einschläfernd wirken. Des Weiteren wurden sie in einer solch niedrigen Lautstärke implementiert, dass man sie teilweise kaum verstehen kann. Rechnet man nun noch den Bug hinzu, durch den die Sprachausgabe manchmal mittem im Satz abgehackt wird, so wird man zu der Erkenntnis kommen, dass man diese lieber komplett abstellt und die deutschen Untertitel liest.

Was Bugs angeht, so sieht es bei "Boiling Point" nicht gerade rosig aus. Nach dem Öffnen verschwindende Türen, Beleuchtungsfehler, fehlplatzierte Texturen, defekte NPCs, Komplettausfall des Sounds und häufige Komplettabstürze sind nur einige der vielen Schikanen, auf die sich der Spieler von Boiling Point einstellen muss. Zwar hat man bereits einen großen Patch herausgebracht, doch auch dieser konnte nur einige der vielen Bugs beheben.

Performance?
Was bei "Boiling Point" auffiel, war die sehr schlechte Spielperformance. Obwohl der Testrechner für heutige Verhältnisse noch fit ist und selbst Grafikknaller wie Doom 3 oder Half-Life 2 in guter Qualität flüssig packt, hatte er bei Boiling Point starke Probleme. Trotz niedriger Detailstufe war ein flüssiges Spielen mit 512MB RAM nahezu unmöglich. Selbst nach dem Aufrüsten auf 1024MB meldete Windows noch immer, dass der Speicher langsam knapp wird.

Betrachtet man das Spiel von der optischen Seite, fragt man sich jedoch, warum das Spiel so viele Systemressourcen verbaucht. Denn eine besonders tolle Grafik liefert Boiling Point nicht, ganz im Gegenteil: Die Licht und Schatteneffekt sehen für heutige Verhältnisse eher mager aus, das gesamte Mapping ist recht detailarm, die Texturen sind eher langweilig und selbst die Animationen der Charaktere wirken sehr grobmotorisch und unbeholfen. Dennoch besitzt das Spiel sehr lange Ladezeiten, in denen es den kompletten RAM mit Daten vollschaufelt, mit welchen auch immer.

Fazit:
Gesamt gesehen kann Boiling Point leider nicht überzeugen. Zwar ist die Idee eines Shooters mit Rollenspielelementen und die enorme Handlungsfreiheit sehr schön, jedoch hapert es an der Umsetzung. Durch die enormen Performanceengpässe, die Massen an Bugs und die zahlreichen Abstürze ist das einzige, was wirklich den Boiling Point erreicht, der Spieler selbst.
Beim Spielen dieses Titels hat man einfach an zu vielen Stellen den Eindruck, dass das Spiel noch gar nicht fertig ist, da es solche massiven Fehler in einer Release-Version normal nicht geben darf.

Boiling Point - Road to Hell - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Andreas Hübner

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.5625 Grafik: 6.50
Sound: 4.25
Steuerung: 4.50
Gameplay: 7.00
Wertung: 5.5625
  • Handlungsfreiheit
  • innovatives Konzept
  • sehr viele Bugs
  • dumme KI
  • schlechte Performance
  • schlechte Synchronisation
  • grausige Steuerung

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Rezension vom: 11.06.2005
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 3.36 (14 Stimmen)
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