Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Die Siedler 5 - Das Erbe der Könige
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Die Siedler 5 - Das Erbe der Könige

Entwickler: Blue Byte
Publisher: Ubisoft

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45 €

Systeme: PC

Testsystem: AMD Athlon XP 3200+, 512 MB RAM, Ati Radeon 9800 Pro, WIN XP

Anforderungen: 1,0 Ghz CPU, 256 MB RAM, 32MB 3D-Grafikkarte, ca. 1,2 GB freier Festplattenspeicher, WIN 98 SE/ME/2000/XP

Inhalt:
Ob man es glaubt oder nicht, es ist wieder so weit! Die vermutlich bekannteste deutsche Spielserie geht nun in die fünfte Runde. "Die Siedler - Das Erbe der Könige" lautet der Titel des neuesten Teils, mit dem der Hersteller Bluebyte die Siedler-Freaks erneut an den Monitor fesseln will. Nach dem eher schwachen vierten Teil will man nun erneut Anlauf nehmen und aus vergangenen Fehlern lernen. Kein Wunder also, dass man neben einer schicken eigens für das Spiel entwickelten 3D-Engine auch das nach Meinung von Bluebyte angestaubte Gameplay komplett überarbeitet hat. Was dabei rausgekommen ist, dürfte so manchen Siedler-Freak überaschen, denn viele Kernelemente der Vorgänger wurden derart modifiziert, dass man es auf Anhieb kaum als Nachfolger der Spielserie erkennen würde.

Das Spiel präsentiert sich wie gewohnt mit einer storybasierten Kampagne (16 Missionen), sowie der Funktion des "Freien Spiels". Innerhalb der Kampagne bildet eine Geschichte rund um Dario, den Sohn des verstorbenen Königs, welcher das Land vor den Horden des schwarzen Ritters verteidigen muss, die Storyline. Hier gibt jede Mission ein exaktes Ziel vor, welches zu erreichen nötig ist, um in der Kampagne fortzufahren. Im freien Spiel hingegen kann der Spieler wie es der Name schon sagt frei entscheiden, wie er spielt, und aus einem großen Arsenal an Karten eine beliebige aussuchen. Die "freien Karten" können auch wie üblich mit mehreren Spielern gespielt werden, wahlweise übers Internet oder über das LAN. Es können bis zu 6 Spieler gleichzeitig an einer Partie teilnehmen.

Meinung:
Zu Beginn des Spiels findet man als Kenner der Spielserie ein vertrautes Bild vor: Man sieht sein Haupthaus inmitten einer idyllischen Landschaft, die von Rohstoffen nahezu übersättigt zu sein scheint und nur darauf wartet erschlossen zu werden. "Ok, dann bauen wir mal die Holzproduktion auf" denkt sich der eingefleischte Siedler-Zocker. "Aber wo ist die Holzfällerhütte hin?" - Diese gibt es nicht mehr, stattdessen muss der Spieler lediglich gegen Bargeld einige Leibeigene kaufen, welche sich anschließend um das Unterholz kümmern. Transportiert werden muss ebenfalls nichts mehr, lediglichlich eine Zahl über dem Kopf des arbeitetenden Leibeigenen gibt an, wie der Holzbestand im Lager steigt. "Gut, schauen wir uns mal die Lagerbestände an... ähm, Lagerbestände?" - Auch diese sind nicht mehr das, was sie einmal waren, denn sie wurden dermaßen wegrationalisiert, dass kein Übersichtsfenster mehr nötig ist. Von ganzen Bergen an Gütern aus den Vorgängern sind noch unglaubliche 5 Rohstoffe übrig geblieben: Holz, Lehm, Steine, Schwefel und Eisen. Eine Übersicht über diese findet der Spieler stets am Bildschirmrand wieder.

Will der Spieler den Rohstoffertrag steigern, so kann er (ausgenommen von Holz) Produktionsgebäude errichten. In diesen werden dann spezielle Arbeiter tätig, welche wesentlich effektiver arbeiten als Leibeigene. Allerdings fordern diese Arbeiter auch einen Schlafplatz, sowie eine ausreichende Nahrungsversorgung. Dies erreicht man aber relativ einfach, indem man je ein Wohnhaus und einen Bauernhof neben das Produktionsgebäude setzt.
Weiterverarbeitungsgebäude gibt es auch, jedoch nicht in der Form wie man es bisher kannte. So besorgt sich ein Schreiner Holz aus dem Lager, produziert jedoch nicht wie man vermuten würde ein neues Gut. Nein, er vermehrt durch seine Anwesenheit den Holzbestand im Lager nach und nach. Gleiches gilt beispielsweise auch für die Schmiede (Eisen) oder den Alchemisten (Schwefel).

Zahlreiche Neuerungen
Wie es die stark eingeschränkten Warenkreiseläufe vermuten lassen, hat man im neuen Siedler-Teil den Fokus ein wenig verlegt. Während in den Vorgängern das Siedeln, das Produzieren und vor allem der "Wuselfaktor" im Vordergrund standen, hat man nun Militär und Forschung priorisiert. Der Spieler kann nun diverse Forschungsgebäude errichten (z.B. Hochschule) und neue Technologien entwickeln. Zudem können bestehnde Gebäude meist über mehrere Stufen ausgebaut werden, wodurch sie ihre Aufgaben noch effektiver wahrnehmen können.

Eine interessante Neuerung ist das Steuersystem. Jede arbeitende Einheit (ausgenommen Leibeigene) zahlt regelmäßig Steuern. Je mehr Arbeiter mal also besitzt, desto mehr Gold fließt regelmäßig in die Staatskasse. Von diesem Gold können zum einen neue Entwicklungen, zum anderen aber der Sold der Soldaten bezahlt werden. Je nach wirtschaftlicher Situation des Reiches hat der Spieler die Möglichkeit, an der Steuerschraube zu drehen. Jedoch haben zu hohe Steuern die Konsequenz, dass die Arbeiter demotiviert werden und somit die Produktivität sinkt. Ist die Laune der Arbeiter am Nullpunkt angekommen, so wandern diese aus und die Produktion steht vorerst still. Daher sollte der Spieler zu hohe Steuern über längere Zeiträume möglichst vermeiden.

Im Militärbereich wurden auch einige Veränderungen vorgenommen. So produziert man nun nicht mehr jeden Soldaten einzeln, sondern nurnoch ganze Trupps. Dazu muss lediglich der Truppführer in einem Militärgebäude ausgebildet werden. Die restlichen Einheiten des Trupps sammeln sich dann gegen entsprechendes Gold automatisch um ihn herum. Was auch sehr interessant ist, ist die Einführung von Belagerungswaffen. So kann der Spieler nun zusätzlich zu seinen Kampfeinheiten auch Kanonen verschiedenster Ausführungen mitnehmen.

Nachdem man angefangen hat, seine Provinz auszubauen, wird man schnell feststellen, dass eine ausreichende Rohstoffversorgung und die maximal möglichen Technologien sehr rasch erreicht sind. Während der Spieler in den Vorgängern noch unter großem Aufwand diverse Rohstoffe suchen musste, diese mehrfach verarbeiten musste und schließlich jedem Soldaten individuelle Rüstungsteile produzieren musste, so ist dies hier viel schneller geschehen. Die ersten Truppen stehen innerhalb weniger Minuten nach Spielstart, so dass das Spiel direkt vom Siedeln zum Kämpfen und Erobern übergeht.

Sehr schöne Landschaften
Was den grafischen Bereich angeht, so kann der neue Siedler-Teil absolut überzeugen. Die Landschaften wirken sehr idyllisch durch den etwas comichaften Grafikstil. Die Animationen und der Detailgrad des Spiels sind nahezu überwältigend. Dass jedes Gebäude und jede Einheit sehr liebevoll und in Kleinstarbeit animiert worden ist, fällt direkt ins Auge. Selbst bei übertriebenem Zoom verlieren die Animationen in keinster Weise ihren Charme. Kein Wunder also, dass fast alle Zwischensequenzen der Kampagne in der originalen Spielgrafik gehalten sind. Was auch neu ist, sind diverse Wettereffekte. So gibt es teilweise richtige Jahreszeitenwechsel auf den Karten. Plötzlich schneien die zuvor grünen Wiesen ein und die Gebäude versinken förmlich im Schnee. Optisch wirkt das ganze derart überzeugend, dass die Atmosphäre dadurch nochmals kräftig profitiert. Da der neue Siedler-Teil nun natürlich auf einer modernen 3D-Engine basiert, kann die Kamera relativ frei bewegt werden, was beispielsweise Zoom, Neigung und Drehung des Bildausschnitts angeht. Obwohl die Grafik so detailreich ist, bewegen sich die Systemanfoderungen dennoch im grünen Bereich.

Fragwürdige Sprecher, aber tolle Musik
Die Wahl der Synchronsprecher war zwar sicherlich gut gemeint, wohl leider nicht völlig durchdacht gewesen. Denn als Mentor, der dem Spieler durchweg Tipps gibt, hat man Comedy-Star Oliver Kalkofe engagiert. Auch wenn Herr Kalkofe im Comedy-Bereich sehr talentiert ist, so passt er dennoch absolut nicht in dieses Spiel rein. Während der Mentor spricht, hat man die ganze Zeit das Gefühl, dieser würde das Spiel selber nicht einmal ernst nehmen. Dadurch geht leider sehr viel Atmosphäre verloren. Der Soundtrack des Spiels ist hingegen aber absolut gelungen. Er wirkt sehr authentisch und passt perfekt in das Setting. Auch die Qualität der einzelnen Stücke kann sehr gut überzeugen. Eine besondere Überaschung bietet das Main-Theme des Spiels. Dieses stammt nämlich nicht aus irgendeinem Computer, sondern von der bekannten Band "Apocalyptica".

Bonusmaterial
Als kleines "Goodie" hat man zwei spezielle Videos auf die Spiel-DVD gepackt. So findet man neben einem Special zur "Games Convention 2004" auch ein tolles "Making Of"-Video, welches sehr anschaulich zeigt, wie "Die Siedler 5 - Das Erbe der Könige" von den Konzeptzeichnungen bis hin zum fertigen Spiel entwickelt wurde. Da solche Goodies alles andere als üblich sind, muss man hier klar Lob aussprechen.

Fazit:
Bei dem neuesten Teil der Sielder ist es unglaublich schwer ein klares Fazit zu ziehen, da die zahlreichen Veränderungen absolute Geschmackssache sind. Der eine findet die Wandlung vom Aufbau- zum Strategiespiel toll, der andere wird wiederum schwer enttäuscht sein. Wer gerne Strategiespiele spielt, wird von dem neuen Teil begeisert sein. Wer jedoch auf das altbekannte Siedler-Flair mit dem berühmten Wuselfaktor und den komplizierten Warenkreisläufen setzt, für den ist der neue Teil eher weniger zu empfehlen. Klar erkennbar ist auf jeden Fall, dass Bluebyte mit dem fünften Teil der Serie neue Wege einschlagen will. Man will offensichtlich weg vom Aufbau-Spiel und eher hin zu einem Strategiespiel ähnlich Age of Empires. Ob die Fangemeinde diese Veränderungen akzeptiert oder dagegen Sturm läuft wird sich in der nächsten Zeit zeigen müssen.

Die Siedler 5 - Das Erbe der Könige - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Andreas Hübner

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.6875 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 7.50
Gameplay: 7.75
Wertung: 7.6875
  • atmosphärische Grafik
  • nette Animationen
  • toller Soundtrack
  • Goodie-Videos
  • vereinfachtes Gameplay
  • schlechte Sprecher

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 29.12.2004
Kategorie: Strategie
«« Die vorhergehende Rezension
Die Urbz - Sims in the City
Die nächste Rezension »»
Lineage II
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 2.63 (8 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6