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Men of Valor

Entwickler: Vivendi Games
Publisher: Vivendi Games

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 28,50 €

Systeme: PC, Xbox

Testsystem: AMD Athlon XP 3,2 GHz, 512 MB RAM, GeForceFX-5900, WIN XP

Anforderungen: PIII 1,3Ghz CPU , 256MB RAM , 4fach CD- bzw. DVD-ROM-Laufwerk , 3-D-Karte

Inhalt:
Unbestritten hat der Vietnam-Konflikt die USA gespalten und traumatisiert. Nachdem sich die USA verpflichteten, die Republik Vietnam gegen die Aggressoren aus dem kommunistischen Nordvietnam zu schützen, wurde schnell klar, daß sie diesen Kampf, in dem sich Gut von Böse nicht unterscheiden ließ, nie gewinnen konnten.

In der Rolle des farbigen US-Soldaten Dean Sheppard erlebt der Spieler im Ego-Shooter „Men of Valor“ die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, von den ersten Gefechten bis hin zur tödlichen Tet-Offensive des Vietcongs, hautnah.

Meinung:
Es ist zwar schon eine Weile her, daß der Vietnam-Krieg die Menschen bewegte, doch bis heute hat das Szenario nichts von seinem Schrecken verloren. Besonders der Umstand, daß es keine klare Rollenverteilung in diesem Krieg gab, machte den US-Bürgern zu schaffen. Klar, die Kommis waren die Feinde. Aber waren die eigenen Leute wirklich besser? War es richtig, sich einzumischen? Diese Fragen stellt sich auch der junge Dean Sheppard, den der Spieler in „Men of Valor“ verkörpert. In den Kriegspausen nutzt er die Zeit, um Briefe an seine Eltern zu schreiben. Darin wird deutlich, daß er nicht nur Probleme mit seiner Hautfarbe hat, sondern auch den Sinn dieses Krieges in Frage stellt. Leider wirkt die Kritik aufgesetzt, und es stellt sich nicht wirklich Betroffenheit oder Nachdenklichkeit beim Spieler ein. Wie denn auch? Ist der Brief erledigt, stürzt man sich ja wieder in den Krieg und spielt Rambo.

Die überwiegende Mehrheit der Zocker dürfte den Vietnam-Krieg nur aus Geschichtsbüchern und ein paar Filmen kennen; trotzdem bemühten sich die Entwickler um Authentizität. Waffen und Uniformen wurden detailgetreu nachgebildet und die Szenarien der Realität nachempfunden. Für das richtige Feeling sorgen auch ein paar bekannte Songs aus der Zeit des Krieges. Diese Liebe zum Detail schafft eine tolle Atmosphäre. Fast glaubt man, wirklich dabei zu sein. Der Dschungel ist saftig grün und verdammt dicht, ständig explodiert irgendwo etwas oder es fallen Schüsse, Schreie verstummen abrupt, die übrigen Soldaten sparen nicht mit Sprüchen und überhaupt ist der Teufel los. Doch leider ist der Dschungel so dicht, daß man stets auf den vorgegebenen Pfaden wandeln muss, und die Kameraden sind so dämlich, daß einem die Skatrunde im Beklopptenheim wie ein Kongress der Genies vorkommt. Das Spiel wird dadurch extrem linear und schwierig. Denn das Spielprinzip besteht durch die Linearität ausschließlich aus Trial & Error, da man nur dann eine Chance hat, wenn man sich merkt, wo der nächste Feind aus den Büschen hüpft oder eine Falle versteckt ist. Schwierig wird’s, weil die Hilfe der Kameraden schlichtweg nicht vorhanden ist. Im Gegenteil, die Jungs sind eher ein Hindernis. Gut, sie bemühen sich und ballern wirklich aus allen Rohren, doch treffen sie einfach nichts. Dafür treffen die Feinde umso besser, und so manches Mal wird man durch exakte Kopfschüsse aus dem Nirgendwo in die ewigen Jagdgründe befördert. Der Frust ist vorprogrammiert. Darüber hinaus kann nur an bestimmten Punkten gespeichert werden, was die Sache auch nicht gerade einfacher macht.

Wenigstens ist die technische Umsetzung durchaus als gelungen zu bezeichnen. Die Steuerung dürfte jedem, der mal einen Ego-Shooter gespielt hat, vertraut vorkommen. Grafisch hat das Spiel wirklich einiges zu bieten. Auch der Sound spielt mit. Es kracht und donnert, daß es eine Freude ist, und die Waffen hören sich nicht an wie Luftpistolen, sondern überzeugen mit authentischen Schussgeräuschen.

Das HUD ist aufgeräumt und erfüllt seinen Zweck. Man hat stets die Übersicht, wo man ist und wohin man gehen muß. Wird man beschossen, zeigt das Fadenkreuz die Richtung an, aus welcher der Schuss kam. Auch die Munition und den Gesundheitszustand hat man immer unter Kontrolle. Nett: Statt einfach nur ein Medipack zu benutzen, wenn es einem mal dreckig geht, muß man bei „Men of Valor“ seine Wunden bandagieren. Wird man getroffen, sinkt die Gesundheit langsam ab. Erst wenn durch die Bandagen die Blutung gestoppt wird, bleibt auch die Gesundheitsanzeige stehen.

Beim Multiplayer fängt es an, nervig zu werden. Erst mit den aktuellen Patches lässt sich ein Multiplayerspiel starten. Vorher läuft gar nix. Hat man die Hürden erfolgreich bewältigt, erwartet einen das übliche Programm: Deathmatch, Team Deathmatch, Search & Destroy und sogar richtige Multiplayer Missionen, die sich an tatsächliche Ereignisse anlehnen. Insgesamt aber nichts revolutionäres und daher auch kein richtiger Kaufgrund.

Fazit:

Über die vielen Details haben die Entwickler schlichtweg das Gameplay vergessen. Einen weiteren linearen Ego-Shooter mit dämlicher KI braucht kein Mensch. Zwar stimmt die Atmosphäre und Grafik, Sound sowie Steuerung können überzeugen, doch was nützt das alles, wenn es auf dem Markt so viele Ego-Shooter gibt, die das alles besser machen und sich keine solchen eklatanten Aussetzer bei der KI erlauben? Genau! Nämlich gar nichts! Dazu kommen noch die Multiplayer-Macken und das bescheuerte Speichersystem. Hat das Spiel denn vorher keiner Probe gespielt? So was muß man doch merken. Schade, schade, schade. Hätte man hier etwas mehr Sorgfalt walten lassen anstatt sicherzustellen, daß der Klang einer einschlagenden Kugel sich verändert, je nachdem auf welches Material sie einschlägt, wäre vielleicht was Brauchbares herausgekommen. Wer hat da die Prioritäten festgelegt? Ego-Shooter-Veteranen mit stählernen Nerven und dem Zwang, alles spielen zu müssen, was nach Shooter riecht, können zugreifen. Alle anderen sollten sich eines der vielen ausgereifteren Spiele zulegen.

Men of Valor - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth

Screenshots



Mitten im Gefecht.
Mitten im Gefecht.

Der Dschungel brennt.
Der Dschungel brennt.




Davon kriege ich nie genug.
Davon kriege ich nie genug.

Hinauslehnen verboten!
Hinauslehnen verboten!









Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 8.75
Sound: 8.75
Steuerung: 9.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 7.875
  • tolle Grafik und fetter Sound
  • gute Steuerung
  • starke Atmosphäre durch hohe Authentizität
  • lineares Einbahnstraßengameplay
  • dümmliche Kameraden
  • aufgesetzte Pseudokritik
  • schwer in Gang zu bringender Multiplayer-Modus

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Rezension vom: 14.12.2004
Kategorie: Action
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