Spyro: A Hero’s Tail
Entwickler:
Vivendi Games
Publisher:
Vivendi Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
54,99 €
Systeme:
Gamecube, PlayStation 2, Xbox
Inhalt:
Nach seinem unterdurchschnittlichen Debüt auf den modernen Konsolen (PS2, Gamecube und Xbox) vor zwei Jahren mit dem Titel „Enter The Dragonfly“ muß der kleine lila Drache Spyro wieder einmal das Drachenreich retten. Diesmal hat der finstere rote Drache mit dem bezeichnenden Namen „Rot“ – hach, wie originell – im ganzen Reich magische Dunkelsteine verteilt. Diese Steine rauben das Licht und drohen somit, das Drachenreich ins absolute Chaos zu stürzen. Dieses Abenteuer ist zuviel für einen einzelnen Helden. Also bekommt Spyro die Unterstützung von vier tapferen kleinen Freunden. Gemeinsam stellen sie sich der Bedrohung durch den roten Drachen und wollen die schurkischen Pläne des bösen Drachens durchkreuzen.
Meinung:
Spyro ist wieder zurück. Und wie! Er ist agiler als je zuvor, hat eine Menge neuer Kunststückchen drauf und: Er ist nicht allein! Auch seine Freunde, der Gepard Hunter, die Libelle Sparx, der Maulwurf Blink und der Pinguin Byrd, greifen diesmal aktiv ins Geschehen ein. Jeder seiner Freunde muß in speziellen Leveln ran und zeigen, was in ihm steckt. Abwechslung ist damit garantiert. Vor allem, weil es sich nicht, wie im Vorgänger, nur um klitzekleine Mini-Auftritte handelt sondern um richtig lange Levels. Grundsätzlich hat sich jedoch am Gameplay nichts geändert. Immer noch müssen haufenweise Edelsteine gesammelt werden und so richtig geschafft hat man ein Level erst, wenn man wirklich alles entdeckt hat. Jump’n’Run Fans kommen daher voll auf ihre Kosten. Aufgelockert wird das Ganze durch kleinere Rätsel und spaßige Mini-Games. Das Leveldesign kann überzeugen und doch, daß man die gleichen Abschnitte mehrmals bewältigen muß und bereits besiegte Gegner dann fröhlich wieder an eben jenen Stellen lauern, wo zuvor noch ein kleiner Aschehaufen war, könnte zumindest Kiddies den Spaß vermiesen. Ich meine, Geduld ist ja nicht gerade eine Stärke von Kindern...
Einen Innovationspreis kann sich Spyro abschminken. Neuerungen sind nämlich Fehlanzeige. Jedoch haben die Entwickler die altbewährten Elemente typischer Jump’n’Runs technisch sauber umgesetzt. Die Animationen sind sehr gut, die Umgebung erstrahlt in den schillerndsten Farben und es gibt auch einige hübsche Effekte zu bestaunen. Lediglich die Detailarmut der Landschaften fällt negativ auf, doch dafür läuft’s halt flüssig. Die Sounduntermalung ist zweckmäßig und sägt auch nach längerer Spielzeit nicht an den Nerven.
Ebenfalls gelungen sind die vielen flotten Sprüche Spyros und seiner Kumpel. Für ein Spiel, das von vornherein als „Kinderspiel“ abgetan wird, fährt man hier erstaunlich viel Wortwitz auf. Hier kommen wir auch zum größten Problem des Spiels: Es ist nicht richtig auf die Zielgruppe abgestimmt. Für die älteren Zocker ist Spyro schrecklich uncool und die ganze Drachenwelt einen Tick zu bunt. Die jüngeren Spieler dürften so manches Mal vor Wut das Pad an die Wand schmeißen, weil der Schwierigkeitsgrad ihnen den letzten Nerv raubt. Insgesamt ist das Game zwar nicht wirklich schwierig, doch für die eine oder andere Passage braucht es viel Gefühl und vor allem Geduld. Auch ist es nicht so einfach für jüngere Spieler sich in der 3D-Welt zu orientieren.
Trotz der Unausgewogenheiten kann Spyro in seinem neuesten Abenteuer voll überzeugen. Mit seinen vier verschiedenen Drachenatem (Feuer, Eis, Elektrizität und Wasser) kämpft er sich durch das Drachenreich. Er überwindet Abgründe per Gleitflug und rammt Gegner mit seinen Hörnern. Der Spieler hat dabei vor allem eines: Eine Menge Spaß. Dank der guten Steuerung klappt das nämlich alles recht einfach. Wer schon mal ein 3D-Spiel gezockt hat, dürfte keine Probleme haben und auf Anhieb ohne Studium des Handbuchs die richtigen Tasten drücken. Das ist vor allem deshalb so erstaunlich, da sich zum Beispiel der Maulwurf Blink völlig anders steuert als Spyro und trotzdem keine großartige Umgewöhnung nötig ist.
Fazit:
Wer gerne Jump’n’Runs spielt, ist bei Spyros neuem Abenteuer gut aufgehoben. Zwar erwartet den Spieler nichts Neues, doch ein gutes altmodisches Spiel ist besser als ein innovatives schlechtes Spiel. Wenn an zukünftigen Titeln noch etwas mehr am Leveldesign gefeilt wird und die eine oder andere frische Idee neuen Wind ins Gameplay bringt, könnte aus dem kleinen Drachen mal ein ganz großer werden.
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Autor der Besprechung:
Oliver Wormuth
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