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Painkiller

Entwickler: People can fly
Publisher: DreamCatcher Interactive

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 45,00 €

Systeme: PC

Inhalt:
Eigentlich wollte Daniel Garner ja bloß mit seiner Frau eine abendliche Spritztour anläßlich ihres Geburtstags unternehmen, aber irgendwas ist schiefgegangen. Denn plötzlich ist der Wagen Schrott, das heißgeliebte Eheweib weilt im Himmel, und Daniel findet sich in einer merkwürdigen Zwischenwelt wieder, aus der er so schnell wie möglich wieder verschwinden möchte.

Was hier so melodramatisch beginnt, ist die Vorgeschichte zu Painkiller, einer der Shooterhoffnungen dieses Jahres. Nachdem der ursprüngliche Veröffentlichungstermin nach hinten verschoben worden war, schien ein nahezu zeitgleicher Release mit dem angekündigten Superklopper Doom 3 möglich. Dazu ist es glücklicherweise nicht gekommen, so daß wir dem Erstlingswerk der polnischen Entwickler von "People can fly" unsere ungeteilte Aufmerksamkeit widmen können. Ob der Titel den hohen Erwartungen gerecht werden kann, die bereits seit der letzten GamesConvention in ihn gesetzt wurden, soll im folgenden geklärt werden.

 



Meinung:

Direkt nach dem eingangs erwähnten, sehr professionell und gut gemachten Intro geht's auch schon los. Denn wo anderer Leute Geschichte normalerweise endet, fängt Daniel Garners erst an. Der gute Mann befindet sich nämlich in einer merkwürdigen Kapelle in besagter Zwischenwelt, in der ihn ein freundlicher, älterer Herr auffordert, auf Seiten des Guten gegen Luzifers Armeen anzutreten.
Konkret soll Mr. Garner vier Höllengeneräle vernichten, die jeder über eine Menge dämonischer Kreaturen verfügen. Eine verdammt große Menge Dämonen. Und genau da kommt Ihr ins Spiel, denn Daniel benötigt dringend Euer Ballertalent. In klassischer Ego-Shooter-Manier stürzt Ihr Euch ins Gefecht mit den unterirdischen Horden und macht ihnen klar, daß es sich nicht lohnt, der Sache Luzifers zu dienen. Und da die Burschen nicht viel vom Prinzip der christlichen Nächstenliebe halten und Toleranz für sie ein Fremdwort ist, habt Ihr die himmlische Aufgabe, ihnen den Irrweg ihrer Existenz vor Augen zu führen, indem Ihr sie umbringt. Bei der Lösung dieser Aufgabe haben sich die Entwickler mit ihrem Produkt an Vorbildern wie Serious Sam oder Will Rock orientiert. Mit anderen Worten: Ballern ohne wenn und aber ist angesagt.

Dicke Dinger!
Und damit ist die Handlung auch schon erklärt. Denn trotz des kinoreifen Intros erwartet Euch danach nämlich keine verzweigte Story vom Schlage eines Max Schmärz, sondern es folgt geradlinige Shooterkost. Dabei kommt das gesamte Repertoire zum Einsatz, daß von vergleichbaren Titeln hinlänglich bekannt ist: massenweise tumbe Gegner, die auf Euch zustürmen und heftige Knarren, um die Jungs zielgerichtet in die Hölle zurückzuschicken, aus der sie gekommen sind. Anspruchsvolle Rätselkost oder verzweigte Handlungsstränge sind dabei genausowenig vertreten wie strategische Elemente. Was zählt, sind ausschließlich die Reaktionszeit Eures Ballerfingerchens, um die Gegnermassen zu erledigen und natürlich - das richtige Mordinstrument.
Davon gibt es im ganzen Spiel nur fünf Exemplare, angefangen mit dem Staff. Dieses nette Stäbchen verwandelt im primären Feuermodus seine Spitze in eine rotierende Sichel, die Gegner zuverlässig in Hundefutter verwandelt. Im sekundären Feuermodus hingegen schießt die Spitze heraus und tötet den Gegner durch die Wucht des Aufpralls. Trifft sie eine Wand, so bleibt sie stecken und ist über eine Art Laserstrahl mit dem Staff in Eurer Hand verbunden. Unholde, die leichtsinnigerweise durch diesen Strahl latschen, werden in einer fließenden Bewegung zerteilt.
Die Shotgun ist die zweite Waffe, die im Spiel auftaucht. Hoher Streufaktor bei entfernten Zielen, aber große Durchschlagskraft im Nahkampf. Der zweite Feuermodus ist lustig, denn er besteht aus einer Art blauem Blitz, der einen getroffenen Gegner für einige Sekunden einfrieren läßt, so daß man ihn in Ruhe von dieser Spielwelt in eine andere befördern kann.
Die Armbrust ist mein persönlicher Liebling. Sie verschießt im primären Modus Pflöcke, die zwar nicht unbedingt schnell sind, dafür aber häßliche Löcher produzieren und Gegner an die Wand tackern, so sie denn vor einer stehen. Im zweiten Feuermodus hingegen schleudert sie handliche Granaten, die wenige Sekunden nach ihrem Aufprall explodieren. Sehr empfehlenswert gegen anstürmende Kohorten von Finsterlingen, die noch einige Meter entfernt sind. Nicht empfehlenswert im Nahkampf.
Die vierte Kanone im Bunde darf in keinem 3D-Shooter fehlen: der Rocket Launcher. Sein Name ist Programm, und die Wirkungsweise ist hinlänglich bekannt. Im zweiten Ballermodus fungiert das Ding übrigens als sehr schnelle Gatling, die ungefähr 250 Schüsse in der Minute raushaut.
Bleibt noch die fünfte Wumme in der Kollektion, ein recht merkwürdig anmutender Shuriken-Werfer, der in schneller Folge kleine, aber höchst effiziente Metallsplitter verschießt, im sekundären Modus hingegen nette Stromstöße verteilt.
Wer nun glaubt, daß fünf verschiedene Totmacher in einem Shooter nicht ausreichend seien, täuscht sich. Painkiller setzt bei den virtuellen Plattmachern auf Qualität statt auf Quantität. Für die meisten Gegnertypen gibt es nämlich eine Optimalwaffe, mit der man die besten Erfolge erzielt. Bei vielen Viechern, die relativ langsam in Fahrt kommen, ist das beispielsweise der Staff. Insofern ist auch, anders als bei vielen vergleichbaren Shootern, bereits die Startwaffe ein gutes Entleibungswerkzeug.

Hilfe zur Selbsthilfe
Ebenfalls sehr gut gelungen ist den Entwicklern das Powerup-System. Zerlegte Gegner hinterlassen nämlich für einige Sekunden leuchtende Seelensymbole. Jede Seele, die Ihr einsammelt, bringt Euch dabei ein Prozent verlorene Lebensenergie zurück. Darüber hinaus gibt es an einigen Stellen himmlischen Beistand in Form von Leuchtbällen, die Euren Gesundheitszustand komplett wieder aufbessern.
Dieses System funktioniert sehr gut, besonders, wenn Ihr ganze Monsterscharen hintereinander wegschnetzelt. Ein dickes Lob geht auch an das faire Speichersystem von Painkiller. Jeder Level ist nämlich in diverse kleine Teilabschnitte aufgegliedert. Habt Ihr die Monster eines Abschnitts erledigt, zeigt Euch eine Kompassnadel am oberen Bildschirmrand die Richtung, in der Ihr das nächste Speichersymbol findet, um Euren Spielfortschritt aufzuzeichnen. Wem auch das noch zu wenig ist, der kann natürlich an jedem beliebigen Punkt zwischenspeichern.
Vorausgesetzt natürlich, man vergißt es nicht und stellt nach dem nächsten Ableben frustriert fest, das der letzte eigene Speicherstand drei Monate zurückliegt. Gut, daß die Entwickler für einen solchen Fall mit ihrem Autosave-System Vorsorge getroffen haben.

Gute Karten
Wer sich gerne als Sammler betätigt, kommt bei Painkiller ebenfalls auf seine Kosten. Ihr findet nämlich im Lauf der Handlung verschiedene Tarotkarten, die als Upgrades fungieren. Ihr könnt mit ihnen beispielsweise Eure Grundgesundheit erhöhen, so daß Ihr neue Levelabschnitte mit 150% Lebensenergie beginnt. Eine andere Karte sorgt dafür, daß die Seelen der gemeuchelten Meuchelmonster einige Sekunden länger bestehen bleiben, damit Ihr länger Zeit habt, sie einzusammeln.
Natürlich gibt's die Karten nicht umsonst. Ihr müßt sie Euch vielmehr mühsam verdienen, indem Ihr zum Beispiel einige in den Levels versteckten Geheimbereiche entdeckt oder einen Abschnitt nur mit bestimmten Waffen löst. Ansonsten gilt es natürlich,brav und zügig Gegner zu schnetzeln. Da hierin sowieso der Sinn des Spiels besteht, wird sich wohl niemand darüber beklagen.
Andere Upgrades, die zum Teil nur einmal im Level einsetzbar sind, kann man mit Gold kaufen, das Ihr in zahlreichen Kisten finden könnt.

Daniel Garner Superstar
Painkiller
ist ein typischer Map-Shooter (Anm. d. Autors: Mach alles platt), bei dem sich die Interaktion auf eine simple Formel bringen läßt: Wenn es sich bewegt, knall es ab, wenn es sich nicht bewegt, gehört es nicht zum Spiel. Zu diesem Zweck sind am oberen Bildschirmrand einige nützliche Informationen eingeblendet. Links neben der Kompassnadel befindet sich der Bodycount, der zuverlässig anzeigt, wieviele Mistviecher des Levels Ihr schon erledigt habt. Rechts neben dem Richtungsanzeiger könnt Ihr sehen, wieviele der herumliegenden Seelen Ihr zu Euch genommen habt. Sobald Ihr 66 davon eingesammelt habt, erreicht Ihr für einige Sekunden den Berserkermodus, in dem Ihr mit nur einem Schuß eine ganze Monsterarmada zerlegt.
Grafisch ist dieser gottähnliche Zustand überaus reizvoll. Die Umgebung verschwimmt nämlich zu schwarz-weißen Silhouetten, und Gegner erscheinen mit einer glutroten Umrandung, so daß sie gut zu erkennen sind. Da kommt Freude auf!
Was den Funfaktor betrifft, haben die Entwickler ihr Planziel erreicht, denn das Spiel macht viel Spaß. Doch gleichzeitig besteht darin auch der Fluch des Programms. Denn spätestens, wenn mit Doom III und Half Life 2 die angekündigten Superstars des Jahres erscheinen, wird sich wohl kaum noch jemand für Painkiller interessieren.
Natürlich verbietet sich angesichts der völlig unterschiedlichen Spielkonzepte dieser Titel ein direkter Vergleich. Dennoch tummelt sich der Schmerztöter im gleichen Genre wie seine Kollegen und steht daher auch in direkter Konkurrenz zu ihnen.
Und im Vergleich zu Actionshootern mit Tiefgang hat Painkiller einfach zu wenig zu bieten, denn die Langzeitmotivation ist gleich Null. Wem es allerdings nur um puren Ballerspaß geht, der liegt mit Daniel Garner genau richtig.

Hier spielt die Musik
Nicht nur die Grafik des Spiels ist äußerst stimmig, sondern auch beim Sound haben die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht. Die Musik ist hart und wummernd, wenn Gegner im Anmarsch sind. Habt Ihr einen Level aufgeräumt, wechselt sie in sphärische Klänge über. Wem das auf Dauer zu öde ist, der schaltet die Mucke einfach aus, denn auch die Soundeffekte haben es in sich.
Ausdrücklich zu loben ist die deutsche Lokalisierung. Entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen sind die Zwischensequenzen professionell und sogar halbwegs lippensynchron vertont - leider heutzutage keine Selbstverständlichkeit im Spieleuniversum.
Auf der offiziellen Webseite gibts übrigens einige Goodies zum Download. Neben ein paar Songs aus dem Spiel findet Ihr Wallpapers und - besonders lobenswert - einen Comicstrip, der die Handlung um Daniel Garner illustriert. Das alles gibts übrigens umsonst. Einzige Voraussetzung, damit Ihr Zugriff auf die Webseite habt, ist die Installation eines Flash-Plugins in Euren Browser. Auch einige Fansites,die zum Teil sehr schön gestaltet wurden, sind bereits im weltweiten Netz verfügbar. Ein Blick lohnt sich in jedem Fall!



Fazit:
Painkiller macht Spaß. Wer auf der Suche nach dem schnellen Spielspaß ist und cool designte Gegnerhorden zur Strecke bringen will, der liegt hier richtig. Das Intro ist professionell gemacht, die Spielatmosphäre stimmig und die Waffen bringen Laune.
Doch mehr darf man von dem Spiel auch nicht erwarten. Bei den Monstern zählt nur Quantität statt Qualität, KI und Taktik sind Fremdwörter für die tumben Burschen. Einziges Ziel des Spiels ist die schnelle und nachhaltige Beseitigung von grunzenden und gurgelnden Viechern, denen alle paar Levels ein Boßviech vorsteht. Von daher dürfte sich die Zahl der Interessenten für das Spiel auch im endlichen Bereich der Zockergemeinde bewegen.
Dennoch ist das Programm eines der Highlights dieses Frühjahrs. Neben dem schon angeführten Spielspaß ist es besonders die coole Grafik, die begeistern kann. Auch der Sound ist in jeder Hinsicht gelungen, genau wie die die Lokalisierung des Titels.
A propos Lokalisierung: Painkiller erscheint in Deutschland unzensiert, weshalb es auch keine Jugendfreigabe von der USK bekommen hat. Um einer Indizierung vorzubeugen, gibt es in der deutschen Version allerdings kein rotes Blut, und auf Splattereffekte beim Ableben der Monster wurde auch verzichtet. Abgesehen von diesen Einschränkungen gibt es jedoch keine Veränderungen gegenüber der Originalversion. Das ist auch gut so, denn einen Großteil der Atmosphäre bezieht das Programm aus seinen phantastisch modellierten und sehr gruselig aussehenden Gegnern. Grafische "Entschärfungen" hätten sich hier sehr nachteilig ausgewirkt. Das im deutschen Spiel kein rotes Blut fließt und auch die Splattereffekte sehr zurückhaltend bleiben, fällt hingegen kaum ins Gewicht.
Dennoch ist und bleibt Painkiller ein geradliniger Shooter und gehört nicht in Kinderhände. Wer sich aber als erwachsener Zocker die Wartezeit auf die Shootergötter verkürzen will, für den gibt es derzeit nichts besseres.


Painkiller - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Jörg Pitschmann

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.3125 Grafik: 8.50
Sound: 8.25
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.3125
  • Kopf zu und Ballern
  • stimmungsvolle Atmosphäre
  • coole Sounds
  • faires Speichersystem
  • Rahmenhandlung gleich null
  • absolut keine Gegner-KI
  • abwechslungsreiches Spielprinzip

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Rezension vom: 23.04.2004
Kategorie: Action
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