Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Thief: Deadly Shadows
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Thief: Deadly Shadows

Entwickler: Eidos
Publisher: Eidos

Genre:
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 54,95 €

Systeme: PC, Xbox

Inhalt:
Er ist wieder da – Garrett, der Meisterdieb. Ob es der mittelalterliche Held in “Thief: Deadly Shadows“ immer noch zu vollbringen vermag, gegen die lautlosen Spezialisten der Moderne, Solid Snake und Sam Fisher, im Dauerschleichen durch dunkle Gefilde zu bestehen, bringen folgende Zeilen ans Licht.

Ein Dieb von besonderem Wert
Eigentlich wollte Garrett nach zwei erfolgreich bestandenen Abenteuern(unter den Namen “Dark Project 1+2“ erschienen), wieder ein bisschen zu Ruhe kommen und seine Karriere als geschickter Dieb fortführen. Alles nimmt vorerst auch wieder seinen gewohnten Gang und als er sich zur Beschaffung eines wertvollen Opals in das Schloss eines Lords einschleicht klappt alles wie geschmiert. Aber nach erfolgreichem Beutezug hat es plötzlich ein mysteriöser Geheimbund religiöser Fanatiker auf ihn abgesehen und stellt sich ihm bei seinen nächtlichen Beutezügen in den Weg. Natürlich ganz zum Unmut des düsteren Kapuzenträgers. Was wollen diese Herrschaften bloss von ihm, einem gesellschaftlichen Underdog ?
Was Garrett zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollends bewusst ist: laut einer Prophezeiung der geheimnisvollen Hütern der Glyphen, welche über den Aufstieg einer böse Macht berichtet, wird eine Person eine tragende Rolle einnehmen – Garrett!

Die Story wird in künstlerisch anmutenden Zwischensequenzen und hervorragend gesprochenen Missions-Briefings konsequent weitergesponnen und verdichtet sich stetig.

Meinung:
Im Schutz der Dunkelheit
Was für Kollege Sam Fisher schon sehr ratsam war, nämlich möglichst unbemerkt zu bleiben und aus dem Verborgenen heraus zu agieren, ist auch für Garrett von lebenswichtiger Bedeutung. Da ihr aber in der Rolle eines Diebes im Mittealter zu Werke geht und somit nicht über die Annehmlichkeiten von hochtechnisierten Waffen und Tools verfügt, gilt es sehr vorsichtig vorzugehen. Vor allem das Licht ist zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Deshalb gilt es, ehe man sich an die Kaltstellung von diverser Gegnerschaft macht, die verräterischen Flammen von Lichtspendern wie Fackeln und Kerzen tunlichst zu ersticken um somit seine Umgebung in sichere Dunkelheit zu tauchen. Zu diesem Zweck verfügt Garret neben anderen Utensilien über Bogen und Wasserpfeile, die mit einem gezielten Schuss für die Erstickung störender Lichtquellen sorgen. Kerzen dagegen werden ganz simpel mit den imaginären Fingern gelöscht. Andere Methoden um ungestört Walten und Schalten zu können, sind schrittdämpfende Moospfeile, die sich besonders bei widerhallenden Unterböden bezahlt machen, und Gaspfeile die alles Lebende im Umkreis von einigen Metern ins Land der Träume befördern. Falls es mal gar nicht anders geht, kann Garrett auch verletzende Geschosse verwenden.

Sind alle potenziellen Gefahrenquellen ausgeschaltet, könnt ihr euch auf die Beseitigung von Menschen, Heiden, Untoten, Tierwesen, Hammeritenkrieger und Magier konzentrieren.

Ausspionieren, anschleichen, meucheln, verstecken
Auch wenn ihr nun so viele Ecken wie möglich in Dunkelheit gehüllt habt, bedeutet dies nun nicht wie Rambo durch die Gewölbe rauschen zu können. Denn die patroulierenden Burschen haben ein hervorragendes Gehör und durchsuchen bei jedem verdächtigen Geräusch mit gezückter Waffe die Umgebung. Werdet ihr entdeckt, bedeutet dies meist einen schnellen Tod. Ausser ihr setzt eine Blitzbombe ein die für ein paar Sekunden den Gegner blendet und orientierungslos macht. Selbst die harmlos wirkende Dienerschaft ist nicht zum mühelosen Schlachtvolk verdammt. Erledigt ihr diese nicht mit dem ersten Schuss eines Breitkopf-Pfeils, erdolcht oder erschlagt sie von hinten, alarmieren sie im Eiltempo die Wachposten, was anhand derer Überzahl zum sofortigen Dahinscheiden führen kann. Eine Flucht gelingt im Allgemeinen nur in den seltensten Fällen. Dafür ist die KI einfach zu ausgefeilt. Also, am besten zuerst das berühmte mechanische Auge zu Hilfe nehmen und a la Steve Austin das Vorhandensein von bösen Buben in diversen Vergrösserungsstufen abchecken. Anschliessend in geduckter Haltung – bei Bedarf kann man sich auch verbergend an die Wand drücken – vorsichtig anschleichen und ins Jenseits befördern. Ob ihr dies nun mit einem heftigen Knüppelschlag auf den Hinterkopf oder mit der cäsarischen Dolch-in-den-Rücken-Variante bewerkstelligt, ist euch überlassen. Hauptsache ihr versteckt danach die Leichen in einer möglichst dunklen und von den Gegnern unauffindbaren Stelle. Wird eine Leiche entdeckt, seid ihr wieder Staatsfeind Nr.1.

Stehlen lohnt sich
Neben den eigentlichen Missionszielen darf und muss stibitzt werden was die Taschen tragen. Zum einen geschieht dies indem man sich per Dietrich Zutritt zu Häusern, Fabriken und Unterschlüpfen verschafft, wo man sich vorgegebene Objekte aneignen kann. Zum anderen steckt er nebenbei Schmuck, goldene Kelche, wertvolle Kerzenhalter u.s.w. ein. Garrett schreckt auch nicht davor zurück die eine oder andere Schatztruhe zu knacken und zu leeren. Selbst vom Ersparten seines Wohnungsvermieters kann er nicht die Finger lassen. Egal, der städtische Schwarzmarkt boomte schon im Mittelalter.

Beute verkaufen und weiter klauen
In der Stadt kann der dreiste Meisterdieb bei verschiedensten Hehlern das Diebesgut zum Verkauf anbieten um dann seinerseits mit der erhaltenen Kohle die eigene Ausrüstung aufzuwerten. Der “Markt“ handelt mit Kunstobjekten, Metallen und Edelsteinen. Da aber kein einziger dieser undurchsichtigen “Geschäftspartner“ alle drei Kategorien zusammen führt, muss Garrett sich durch die Irrwege der Stadt mit ihren redseligen Einwohnern schlagen und gleichzeitig immer auf der Hut vor denen sein, die einen Dieb nicht gerne frei herumlaufen sehen. So wie etwa Wachposten, die das Gesicht unseres Anti-Helden kennen wie die eigene Westentasche. Es ist aber auch nicht besonders schlau mit einer Waffe in der Hand durch die Gassen zu spazieren. Die unbescholtenen Büger, die im übrigen auch schamlos erleichtert werden können, geraten ansonsten nur in helle Panik und hetzen euch die ätzenden Wachen auf den Hals, welche euch ohne grosses Palaver in die nächste feuchte Zelle verfrachten. Um von da schlussendlich wieder zu entfliehen und wieder weiterspielen zu können, müsst ihr zuerst an den Schlüsselgurt des Wärters kommen.

Genau diese Art spielerischer Vielseitigkeit ist besonders erfrischend mitzuerleben. Da sieht man in Gedanken schon das bittere `Game Over` über den Bildschirm flimmern und darf völlig überrascht feststellen, dass es weiter geht. So was braucht es häufiger in der Spielewelt.

Komplexe Steuerung, penible Aktionen
Da alle Tasten des Pads in Beschlag genommen sind und man praktisch alle Taste auch häufig braucht, ist die Bedienung zwar komplex – man löst zu Beginn schon mal ungewollte Befehle aus – aber in keinster Weise kompliziert oder gar unangenehm. Spätestens nach der ersten Mission geht alles fix von der Hand. Überdies wird im Vorfeld per obligatorischem Tutorial-Level über die Steuerung aufgeklärt. Somit kann also nicht viel schief gehen. Die Crux an der Steuerung liegt hier im Detail. Alle Gegenstände und Objekte mit denen interagiert werden kann, schimmern in fluoreszierendem Blau. Eigentlich ein ganz vernünftiges Feature bei so dunklen Verhältnissen wie sie hier vorherrschen. Aber bei Gegenständen ist dies nur eine kleine, stellenweise leicht zu übersehende Umrandung. Türen leuchten jedoch in einem knalligen Hellblau auf, was wiederum eher unpassend wirkt. Besonders ärgerlich wird es jedoch bei kleinen Gegenständen. Zum einen sind diese mitunter sehr schlecht anzuvisieren, wie beispielsweise Schalter bei Aufzügen oder beim Aufheben von Wertgegenständen. Egal wie man sich dreht und wendet, der Gegenstand wird nicht erfasst. Was einen zur Weissglut bringt, wenn man statt des edlen Goldbestecks nur die wertlose Holzvariante erwischt und man den Gegenstand wieder ablegen – oder wegschleudern – muss. Steht man also vor einem Tisch, hat den Teller aufgenommen, dann kann man diesen nicht ablegen ohne sich zu bewegen. Genau das gleiche Problem tritt auf, wenn man Gegner in dunkle Ecken ablegen will. Hier muss man einen stattlichen Abstand zur Wand haben. Ansonsten gibt’s nur eine brummelnde Verneinung zu hören. Außerdem sind die wertvollen Gegenstände mitunter sehr schlecht zu erkennen. Zwar blinken und glitzern sie etwas, aber längst nicht so sehr, dass man zwei Gegenstände, die nebeneinander liegen, gut unterscheiden könnte. Das hätte man sicherlich besser machen können.

Tolle Grafik, gespickt mit Kinderkrankheiten
In grafischen Belangen überzeugt der Titel ganz klar durch seine gelungenen Licht- und Schattenspiele. Die grossen und schön gestalteten Levels bringen atmosphärisches Mystik-Flair in detaillierter Texturenpracht überzeugend rüber.

Leider wurde es mit der Physik-Engine der Gegner nicht so ernst genommen wie mit dem Leveldesign. Nicht nur, dass das gesamte Feindvolk etwas steif und hölzern wirkt, auch kam es des öfteren zu Situationen bei denen in unmittelbarer Nähe von Wänden und Mauern tödlich getroffene und zusammensackenden Gegner in diesen hängen blieben und in verstörender Art und Weise zu vibrieren begannen und irrwitzige Verrenkungen vollführten. Auch die normal zu Boden gehenden Personen blieben seltsam wankend in den Knien sitzen oder lagen unnatürlich verkrümmt auf den Boden liegen. Würde es sich hier nicht bereits um Leichen handeln, wären sie an diesen bizarren Gymnastikeinlagen verendet. Selbst die Animation beim Aufheben der Toten ist etwas zu abgehackt geraten.

Passende Klänge und realistische Geräusche
Die Stimmung hört bei “Thief Deadly Shadow“s nicht bei der Grafik auf, dazu kommt noch eine 1A akustische Untermalung. Die Soundtracks sind passend und dezent im Hintergrund gehalten, wenngleich auch viele Hintergrundgeräusche, wie Gespräche zwischen Personen, Schritte, etc. für hier und da für eine lebendige Umwelt sorgen.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Mario Näf Eines ist klar, “Thief: Deadly Shadows“ braucht den Vergleich mit Kollege Sam Fisher oder Solid Snake nicht zu fürchten. Vor allem in optischer sowie storytechnischer Hinsicht hat meiner Meinung nach, Garrett dem Splinter Cell-Pendant eine Nasenlänge voraus. Dazu noch eine Spieldauer von gut und gerne 20 Stunden fällt sehr wohlwollend in die Waagschale. Dennoch, die etwas in die Polygon-Hose gegangene Physik und die manchmal fast in Verzweiflung endenden Syssiphus-Aktionen beim Aufheben so mancher Objekte trüben das ansonsten sehr positive Gesamtbild. Nichtsdestotrotz sollten Freunde von Stealth-Verköstigung der etwas ruhigeren Sorte ungeniert mit dem rauen Kapuzenträger mal einen Raubzug wagen.


Thief: Deadly Shadows - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Mario Näf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 8.50
Sound: 8.75
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.625
  • Tolle Grafik
  • cineastische Sprachausgabe
  • dichte Atmosphäre
  • umfangreiche Spielzeit
  • vereinzelt längere Ladezeiten
  • teils unasugewogene Steuerung

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 14.06.2004
Kategorie:
«« Die vorhergehende Rezension
Spider-Man 2
Die nächste Rezension »»
Shadow Ops: Red Mercury
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1 (1 Stimme)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6