Prince Of Persia: The Sands Of Time
Publisher:
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
55 €
Systeme:
Gamecube, PC, PlayStation 2, Xbox
Meinung:
Es war einmal... Große Aufregung im Land von 1001 Nacht: durch ungeklärte Umstände ist
der Sohn des ansässigen Herrschers in den Besitz eines uralten Dolchs
gekommen, mit dem man, der Sage nach die Kontrolle über die Zeit
übernehmen kann. Auf einer Großfeier im Schloss soll der Prinz eine
Kostprobe der Fähigkeiten der Wunderwaffe geben. Doch irgendetwas
schien er falsch gemacht zu haben, denn auf einmal beginnt die Erde zu
beben und Teile des Schloss fallen auseinander. Zu allem Überfluss
verwandeln sich die geladenen Gäste auch noch in angriffslustige
Monster. Außer euch ist seltsamerweise auch die mysteriöse Farah von
der Macht des Dolchs verschont geblieben. Zusammen mit ihr macht ihr
euch also auf, das riesige Schloss nach den Urhebern des Übels zu
durchkämmen.
Fit for Fun Bei der Durchquerung des ruinierten
Bauwerks kommt dem Prinz sein außergewöhnliches turnerisches Können
zugute. Da nur noch Teile des ehemaligen Palastes begehbar sind, müssen
eben neue Wege gefunden werden. Klaffende Abgründe werden beherzt
übersprungen oder ihr hangelt euch von einem Vorsprung zum nächsten.
Querverstrebungen in der Wand werden kurzerhand als Reck missbraucht.
Doch nicht nur akrobatische Fähigkeiten sind gefragt, auch diverse
Rätsel wollen vom Prinzen und seiner Begleiterin gelöst werden. Im
Gegensatz zu ihrem Begleiter setzt Farah ihren zierlichen Körper ein,
um durch Felsspalten oder schmale Durchgänge zu schlüpfen, um so
Schalter in unzugänglichen Räumen zu aktivieren. Doch darum braucht ihr
euch keine Sorgen zu machen: Farah wird komplett vom Computer
gesteuert. Viel mehr seid ihr damit beschäftigt, etwas aus ihren
Vorgaben zu machen.
Ein typisches Prince of Persia Rätsel sieht in etwa so aus:
Ihr betretet mit Farah einen neuen Raum. Scheinbar gibt es von ihr kein
Entkommen: alle Vorsprünge sind unerreichbar, sämtliche Stangen zu hoch
angebracht. Nur eine Kiste steht einsam in der Ecke. Wird diese
verschoben, kommt ein schmaler Riss in der Wand zum Vorschein, in dem
Farah auch prompt verschwindet. Kurz darauf fährt eine Plattform aus
der Wand. Also flugs mit gedrücktem R1 Button auf die Wand zurennen und
ihr lauft senkrecht an ihr hoch, um euch am nächstgelegen Vorsprung
hochzuziehen. Nun ein wenig auf dem schmalen Grat entlangbalancieren,
mit einem gewagten Sprung an den nächsten Fahnenmast hechten und von
dort mit einem gekonnten Salto ab auf die nächste Ebene, wo eure
hübsche Begleitung schon auf euch wartet.
Back in Time Damit ihr beim Erkunden in
luftiger Höhe nicht gleich bei jedem Fehltritt das Zeitliche segnet,
hält sich der Prinz von selbst an Vorsprüngen fest, wenn ihr doch mal
die Balance verlieren solltet. Nur arg fehlgeplanten Sprungversuchen
kann auch er nichts entgegensetzen. Hier kommt der Dolch der Zeit zum
Einsatz. Mit seiner Hilfe habt ihr nämlich die Möglichkeit die Zeit
zurückzudrehen. So müsst ihr im Falle eines Absturzes nicht den
kompletten Raum erneut erklimmen. Doch nicht nur im vermeintlichen
Todesfall leistet euch das Utensil wichtige Dienste. Mit ihm ist es
auch möglich, die Zeit zu verlangsamen. Ist der Weg vor euch also mit
rotierenden Messern gespickt, kann der Einsatz von "Bullet Time" sehr
hilfreich sein. Da jeder Einsatz des Dolches an seiner Energie zehrt,
findet ihr im Palast Stellen, an denen ihr ihn wieder aufladen könnt.
Habt ihr genug davon gefunden, wird auch sein Energievorrat erweitert.
Die Steuerung ist dabei erfreulich simpel gehalten. Um durch die
diversen Todesfallen und Kletterpartien des Palastes zu kommen, braucht
ihr gerade mal drei Buttons.
Doch der persische Thronfolger hat es nicht nur mit
Klettereinlagen und Rätseln zu tun. Auch zahlreiche Feinde wollen von
euch beseitigt werden. Ähnlich wie bei der Durchquerung des Palastes
geht es auch hier sehr akrobatisch zu. Ihr schlagt Salti über eure
verdutzten Gegner oder vermöbelt zeitweise bis zu vier Feinde
gleichzeitig. Ihr habt im Kampf zudem die Wahl, ob ihr mit eurem Säbel
oder mit dem Dolch selbst zuschlagen möchtet. Letzteres versetzt die
Gegner in eine Starre. So werdet ihr auch mit großem Gegneraufkommen
spielend fertig. Leider hinterlassen Gegner, die im "eingefrorenen"
Zustand besiegt werden keine Energie für den Dolch, man sollte also
sparsam damit umgehen.
Technik Präsentationstechnisch ist Prince of Persia ein Hingucker: riesige
architektonische Meisterwerke erfreuen das Spielerauge. Zusammen mit
dem leichten Glühen, was über der gesamten Grafik des Spiels liegt,
kommt echte Sinbad Atmosphäre auf. Die Kamera ist zwar frei justierbar,
setzt den Spieler aber auch ohne dessen zutun immer filmreif in Szene.
Auch die Animationen des Prinzen sind ein echter Augenschmaus.
Geschmeidiger hat sich selten ein Polygonheld durch seine Welt bewegt.
Nur beim Sound hat Ubisoft etwas geschlampt: Die Stimmen der Charaktere
sind vor allem in den Cutscenes dermaßen leise, daß man oft kaum ein
Wort versteht. Musik gibt es nur selten, und wenn, dann auch nur kurz,
um eine gewisse Situation im Spiel besser zu unterlegen.
Einen 60Hz Modus sucht man zwar vergeblich und auch Besitzer von 16:9
Fernsehern bekommen keine spezielle Bilddarstellung geboten, ansonsten
ist die Pal Umsetzung aber gut gelungen: kaum vorhandene Balken und
Originalgeschwindigkeit erfreuen.
Die XBox-Version
Mittlerweile sind nun auch die Versionen für XBox und GameCube
in Europa eingetroffen. Wir haben nochmal die XBox Version unter die
Lupe genommen.
Wie zu erwarten war, kommt Prince of Persia auf Microsoft´s Konsole am
hübschesten daher. Die Texturen sehen (vor allem in späteren Levels) um
einiges schärfer aus, als z.B. auf der PS2. Auch das Kantenflimmern
wurde auf ein sehr erträgliches Minimum reduziert. Zudem wurden einige
(wenige) Ruckler der Sony-Variante ausgebügelt.
Leider werden PAL XBox-Spieler mal wieder benachteiligt und bekommen
eine "beschnittene" Version. Aber keine Angst: das Beschnitten bezieht
sich lediglich auf das Bonusmaterial. Im Gegensatz zu der US
XBox-Version wurde nämlich Prince of Persia 2 aus der europäischen
rausgeworfen. Man kann also, wie auf den anderen Konsolen auch, nur den
ersten Teil der Serie freischalten.
Ansonsten bleibt es aber auch auf der XBox (und dem GameCube) ein
ausgezeichnetes Action-Adventure, welches man nicht verpassen sollte.
Fazit:
Mit der Portierung eines 2D Spiels in die dritte Dimension ist es ja
immer so eine Sache: entweder es geht gut oder total in die Hose. Im
Fall von Prince of Persia ist gottseidank alles glatt gegangen. UbiSoft
hat es geschafft die Essenz der ersten Spiele (geschmeidige Animationen
gepaart mit kniffligen Klettereinlagen) perfekt umzusetzen. Der Palast
ist einfach dermaßen riesig und clever gestaltet, daß es eine wahre
Freude ist, sich durch die Gemäuer zu kämpfen. Scheinbar ausweglose
Situationen werden nach kurzer Überlegungszeit elegant gemeistert. Auch
die Rätsel haben es in sich: sie sind intelligent aufgebaut, nie zu
schwer und machen eine Menge Spaß. Ganz im Gegensatz zu den Abenteuern
einer gewissen weiblichen Archäologin.
Doch es gibt auch ein wenig Anlaß zur Kritik: die Kämpfe sind zwar
nicht besonders schwer, allerdings kann die schiere Anzahl an Feinden
einem schon mal auf die Nerven gehen. Zudem macht es der Soundbug
schwer etwas von der Story mitzubekommen. Es sei denn, man hat nichts
dagegen, ständig die Lautstärke nachzuregeln.
Abschließend bleibt nur zu sagen, daß ich Prince of Persia allen
Freunden von durchdachten Action Adventures nur ans Herz legen kann.
Durch das innovative Zeitdolch Feature wird auch das nervige
Try&Error Prinzip auf ein Minimum reduziert, was sich als sehr
nervenschonend herausgestellt hat. Leider ist das Vergnügen mit 6-8
Stunden Spielzeit recht kurz ausgefallen. Trotzdem eine klare
Kaufempfehlung.
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Autor der Besprechung:
Oliver Drell
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