Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 36,99 €
Systeme:
PlayStation 4, Xbox One, Xbox One X
Inhalt:
Burnout Paradise hat bei seinem Release vor zehn Jahren eine Metacritic-Wertung von 87% erhalten und gehört somit zu den besten Arcade-Racern in der letzten Dekade. Es gibt also wahrlich schlechtere Spiele für EA, um in das Rennen der Remastered-Titel einzusteigen.
Meinung:
Warum konnte gerade Burnout Paradise sowohl Presse als auch Spieler dermaßen begeistern? Schließlich gab es 2008, anders als heutzutage, jede Menge Arcade-Racer, darunter auch schon andere mit frei befahrbaren Spielwelten. Was unterschied Burnout Paradise also von diesen? Die Antwort ist im Prinzip ganz leicht, wenngleich auch nicht ganz kurze. Criterion schaffte es mit Burnout Paradise nämlich, alle wichtigen Grundessenzen perfekt miteinander zu mixen.
Da wäre zum einem natürlich die frei befahrbare Spielwelt Paradise City, die nicht nur schön abwechslungsreich gestaltet war und über ein großes Straßennetz verfügte, sondern auch zahlreiche versteckte Pfade und spektakuläre Sprungmöglichkeiten bot, womit wir auch direkt beim nächsten Punkt wären - dem Gameplay. Anders als die meisten damaligen Arcade-Racer ging es bei Burnout Paradise nicht nur um spannende Rennen, sondern auch um spektakuläre Stunts und natürlich die aus den vorhergegangenen Burnout-Teilen bekannten Crashes.
Eine weitere wichtige Zutat war das Fahrverhalten. Die knapp 80 Autos ließen sich allesamt perfekt handlen - und das ohne ewiges Eingewöhnen. Bereits nach wenigen Minuten konnten selbst völlige Neulinge spektakuläre Drifts auf dem Asphalt zaubern und im wahnsinnigen Tempo mit Boost über die Straßen rasen.
Last but not least war natürlich auch der Umfang für den Erfolg ausschlaggebend. An sprichwörtlich jeder Kreuzung wartete ein neues Rennen, um für Abwechslung sorgten. Man wusste nie, ob man als Nächstes ein normales Rennen, Eliminations-Rennen, in dem man eine bestimmte Anzahl an Gegnern schrotten musste, oder eine Verfolgungsjagd, in der man sich gegen schwarze Autos erwehren musste, vorfindet. Und wenn man mal kein Rennen starten wollte, gab es noch über 100 Offline-Zeitrennen, hunderte Abkürzungen zu finden und zig Werbetafeln zu zerstören. Man war also immer gut beschäftigt.
Es macht noch immer viel Spaß
All das, was mir und Millionen anderen Spielern 2008 so viel Spaß bereitete, ist auch in der nun erschienen Remastered-Version enthalten. Und obwohl mittlerweile zehn Jahre vergangen sind, macht all das auch heute noch genauso viel Spaß wie damals. Ich möchte sogar soweit gehen und behaupten das nur Forza Horizon es bisher geschafft hat, Burnout Paradise in Sachen Spielspaß zu überflügeln. Natürlich sehen die Spielwelten einiger aktueller Titel mittlerweile schöner aus, obwohl sich die Remastered-Version dank 4K und 60fps in Sachen Performance auch hier nicht verstecken muss und so manchen aktuellen Konkurrenten alt aussehen lässt. Doch was das Fahrgefühl und das Gameplay angeht vermochte es sonst wirklich niemand, an Burnout Paradise (Remastered) heranzukommen – was das über die heutigen Arcade-Racer aussagt, möchte ich hier nicht weiter vertiefen.
Auf jeden Fall steht fest, dass das Spiel auch heute noch eine Menge Spaß macht, zumal in der Remastered-Version nicht nur das damalige Hauptspiel enthalten ist. Zusätzlich sind mit Cagney (Challenges und Online-Rennen), Party Park (Hot-Seat-Multiplayer-Herausforderungen), Bournout Bikes (Tag/Nacht-Zyklus und Motorräder), Boost Specials (Fahrzeuge mit besonderem Boost), Legendary Cars (vier Kultautos: K.I.T.T., DeLorean, Ecto-1 und General Lee), Toys (Spielzeugautos und ein Spielzeugmotorrad), Cops and Robbers (Polizeiautos, Verfolgungsrennen und Capture-the-Flag-Rennen) und natürlich Big Surf Island (neuer Stadtbezirk mit neuen Rennen, Werbetafeln etc.) auch sämtliche je für das Spiel erschienenen DLCs enthalten, wodurch allein die Anzahl an Vehikeln von knapp 80 auf über 130 anwächst. Das Schöne dabei: Man muss sie nicht erst mühselig freischalten, sondern hat von Anfang an kompletten Zugriff auf alles – wirklich sehr vorbildlich.
Nicht alles ist paradiesisch
Obwohl Burnout Paradise Remastered sehr vieles richtig macht und ganz sicher zu einem der besten Remastered überhaupt zählt (was aber natürlich auch am Spiel selber liegt), ist leider nicht alles perfekt. Hier und da merkt man dem Titel sein Alter dann nämlich doch an, wie zum Beispiel beim Verkehr. Vor zehn Jahren war es Standard, dass kaum normaler Straßenverkehr auf den Straßen herrscht, doch heute kommt einem das doch arg leer vor. Leider wurde es versäumt, dies im Remastered zu ändern, weshalb man auch jetzt nur hier und da auf Straßenverkehr trifft.
Ein weiterer Punkt, der schon beim Original störte und leider auch nicht verbessert wurde, ist die Navigation. Es ist zwar prinzipiell schön, dass mit einem Blinken der im GPS eingeblendeten Straßenschilder oder am Auto selber die nächste Abzweigung angekündigt wird, doch warum wurde die Vorlaufzeit nicht ein bisschen erhöht? Gerade in hektischen Rennen verpasst man recht häufig die Abzweigung und ist genötigt, eine mitunter viel weitere Strecke zu fahren.
Ebenfalls negativ fallen (noch immer) die wenigen Kameraperspektiven auf. Lediglich zwei Stück, nämlich hinter dem Auto und die Stoßstangenperspektive, stehen davon nach wie vor zur Auswahl. Ich hätte es wirklich toll gefunden, wenn man sich die Mühe gemacht hätte und doch noch eine Cockpitperspektive eingebaut hätte.
Doch leider müssen wir darauf genauso verzichten wie auf einen komfortableren Weg, das Auto zu wechseln. Denn auch das geschieht, wie vor zehn Jahren, nach wie vor lediglich an Schrottplätzen, wovon es aber leider nur fünf Stück in ganz Paradise City gibt. Wer also vor einem Rennen sein Auto wechseln möchte, muss erst minutenlang durch die Stadt fahren. Nicht dass das eine echte Strafe wäre, dennoch wäre ein Fly-By-Wechsel sicherlich ganz nett gewesen.
Was sich zum Glück nicht geändert hat, ist der Soundtrack. Der war und ist nämlich nach wie vor einer der besten aller Zeiten. Der vornehmlich rockige Soundtrack mit Songs von Guns N' Roses, Jane's Addiction, Soundgarden, Twisted Sister, Jimmy Eat World, Alice in Chains und vielen weiteren bekannten Künstlern passt wie die berühmte Faust aufs Auge und nötigt zum mitwippen.
Fazit:
Auch zehn Jahre nach seinem Release gehört Burnout Paradise noch zu den besten Arcade-Racern. Mit seinem unzähligen Online- und Offline-Rennen und Nebentätigkeiten, der abwechslungsreichen frei befahrbaren Stadt, dem genialen Soundtrack und dem nahezu perfekten Handling seiner Autos und Motorräder, macht das Spiel nach wie vor eine Menge Spaß.
Zum perfekten Remastered hat es aber leider dennoch nicht gereicht. Um dies zu schaffen, hätte die Grafik noch aufpolierter und die kleinen Probleme, die bereits im Original ärgerlich waren, korrigiert werden müssen. Doch das ändert nichts daran, dass jeder, der Burnout Paradise damals verpasst hat, das jetzt unbedingt nachholen sollte!
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