Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 25,74 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Viereinhalb Jahre nach Der Fall John Yesterday brachte das spanische Pendulo Studio in Zusammenarbeit mit astragon nun den zweiten Teil des Adventures raus. Ob dieser auch so düster geworden ist, wie der Vorgänger und was Adventure-Fans in Yesterday Origins überhaupt erwartet, haben wir getestet.
Meinung:
Storytechnisch knüpft Yesterday Origins direkt an den ersten Teil an. Wer den nicht gespielt hat, sollte dies also nachholen, um genau im Bilde zu sein. Ansonsten wird es relativ schwer, der Geschichte bzw. deren Hintergründe genau zu folgen.
Wie im ersten Teil spielt man auch diesmal wieder John Yesterday, der genau wie seine Freundin Pauline unsterblich ist, und nach dem Tod einfach wiederkehren, als ob nichts gewesen wäre. Während Pauline sich danach aber immer an die vorhergegangenen Geschehnisse erinnern kann, vergisst John das meiste und kann sich nur in alptraumhaften Flashbacks an seine früheren Leben erinnern. Für John ist dies unerträglich und so versucht er herauszufinden, was diese Flashbacks bedeuten. Das führt den Spieler auch immer wieder in das Paris des Jahres 1481, in dem John in einem früheren Leben als Sohn Satans bekannt war und beinahe von der Inquisition hingerichtet wurde. Nur durch die Hilfe des Franziskaner-Mönches Gines de Orduna konnte er seinem Schicksal entfliehen, doch warum rettete der Mönch ihn?
Konsolen-Steuerung etwas ungewohnt
All diese Fragen muss der Spieler im Adventure-typischen Spielgeschehen herausfinden. Das bedeutet, dass man verschiedene Hotspots anklickt und diese dann näher betrachtet. Meist findet man auch irgendeinen Gegenstand, den man in sein Inventar packt oder mit einem dort schon befindlichen Objekt kombinieren muss.
Wenn man das Spiel auf dem PC spielt, geht dies alles gewohnt von der Hand. Etwas anders verhält es sich, wenn man es auf der PS4 oder, wie in unserem Fall, auf der Xbox One spielt. Dort muss man gezwungenermaßen mit dem Gamepad vorlieb nehmen, was ein anderes Vorgehen mit sich zieht. Anstatt einfach auf die Hotspots zu klicken, kann man hier mit den Richtungstasten von einem Hotspot zum anderen springen. Zudem muss man ein paar Klicks mehr als üblich in Kauf nehmen, wenn man etwas miteinander kombinieren will. Im Grunde genommen funktioniert all dies sehr gut, dennoch empfehle ich jedem zunächst das Tutorial anzusehen, denn ein wenig ungewohnt ist die Gamepad-Steuerung dann doch.
Fordernd aber nicht unfair
Die Rätsel, die einen während des Abenteuers erwarten, haben es im Gegensatz zum zuletzt von mir getesteten Silence, in sich. Unfair sind sie aber niemals. Mit ein wenig logischem Denken sind alle machbar. Und wenn man dann doch einmal hängen bleibt, hilft einem das Spiel auf die Sprünge. Hierfür haben sich die Macher eine besonders nette Idee einfallen lassen. Denn anstatt einem die Tipps einfach so zu liefern, werden sie in Dialoge eingeflochten. Wenn man also mal etwas Falsches anklickt, hört man John, wie er drüber spricht, warum das nun keine gute Idee sei und was man lieber stattdessen machen sollte.
Wie ich finde eine tolle Idee, da sie die Immersion aufrechterhält.
Ein zum Spiel gewordene Graphic-Novel
Die Einbettung der Tipps ist aber nicht die einzige Besonderheit, die Yesterday Origins zu bieten hat. Auch die Aufmachung des gesamten Adventures hebt sich von der Masse ab. Zwar sind die Szenarien auch hier wie so oft handgezeichnet - das zwar etwas gröber, aber dennoch sehr schick - aber das alles wird als ein Graphic Novel präsentiert. Wenn man etwas in einer Szene genauer betrachtet, erscheint ein kleines Panel, wie man es eben aus Comicbüchern und Graphic Novels kennt. Auch das ist, wie ich finde, eine sehr schöne Idee. Leider können die Locations, die man so zu sehen bekommt, aber nicht mit denen aus dem ersten Teil mithalten. Denn auch wenn das alte Paris ganz nett ist, hatten z.B. die Katakomben der New Yorker U-Bahn, die man im ersten Teil besucht hat, doch einen besonderen Flair der hier nicht erreicht wird.
Nur deutsche Untertitel
Die Synchro kann leider auch nicht ganz überzeugen. Nicht nur das diese lediglich in Englisch vorliegt und man deswegen als nicht englisch sprechender Spieler zwangsläufig auf die deutschen Untertitel achten muss, was einen wiederum aus den Bann zieht, zudem wurden auch nur die wichtigsten Gespräche synchronisiert und die Stimmen passen auch nicht immer optimal zu den jeweiligen Charakteren. Hier merkt man dann doch, dass zwischen Silence und Yesterday Origins ein großer Budget-Unterschied liegt. Was wiederum gut gelungen ist, ist der schwarze Humor, der einen immer wieder zum Lächeln bringt. Außerdem hören sich auch die Soundeffekte sehr gut an.
Fazit:
Da ich erst kürzlich das Vergnügen hatte Silence testen zu dürfen, würde es sich natürlich anbieten dieses mit Yesterday Origins zu vergleichen. Doch der Vergleich hinkt, denn die beiden Adventures haben ganz grundverschiedene Ausrichtungen. Während Silence vor allem auf Story gesetzt hat, ist bei Yesterday Origins klar das Gameplay im Vordergrund. Das heißt aber nicht das die Story hier deswegen schlecht ist. Freunde skurriler Dialoge und des schwarzen Humors werden hier ganz sicher auf ihre kosten kommen. Es wirkt aber eben nicht ganz so rund wie etwa bei einem Silence. Das gilt übrigens leider auch für die Steuerung, die erst einmal etwas Eingewöhnung benötigt. Dafür ist das Gameplay bzw. die Rätsel hier aber wesentlich fordernder, ohne dabei unfair zu werden.
Insgesamt ist Yesterday Origins also ein grundsolides Adventure, das Genre-Freunde sicherlich gut unterhält.
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