Das Heimatdorf von Fidel Camuze wird angegriffen, doch schnell zeigt sich, dass dies ein verhältnismäßig geringes Problem war, denn sein ganzer Planet ist im Zentrum eines massiven, intergalaktischen Konflikts.

Auf in den Sternenozean
Frage: Auf welches JRPG freut sich die ganze Welt? Natürlich auf Final Fantasy XV, doch bis es soweit ist, bringt Square Enix noch diverse andere Games heraus. Darunter auch das ebenfalls heiß ersehnte Deus Ex: Human Revolution und eben auch Star Ocean V. Wobei V? Eher Integrity und Faithlessness.

Doch was ist überhaupt diese Star Ocean-Reihe? Es handelt sich hierbei um eine Videospielreihe, die ursprünglich von Enix herausgebracht wurde. Neun Spiele umfasst die Reihe und von diesen haben es vier über den Ozean in den Westen geschafft.

Die Mixtur macht's
Ein elementarer Bestandteil dieser Reihe war die Mischung aus Fantasy-Aspekten und SciFi-Elementen. Schwert und Magie existierten gleichberechtigt neben fremden Planeten und Raumschiffen. Man lernte Aliens kennen, aber auch normale Menschen. Eine Mischung, wie es sie sonst nur selten in der Welt der JRPGs gibt und gab.

Allerdings war der letzte Teil, Star Ocean: The Last Hope, der 2009 herauskam, nicht sehr beliebt. Sowohl Kritik als auch Fans mochten das Game nicht. War dies vielleicht der Grund, wieso so viel Zeit vergangen ist, bis jetzt der neueste Teil herausgekommen ist?

Lasst es krachen (nicht)
Auch Integrity und Faithlessness ist kein Überflieger, so viel sei jetzt schon mal verraten. Es ist ein solides Spiel, aber kein Kracher und das hat diverse Gründe.

Man spielt und steuert Fidel Camuze und seine Party an Helden. Die Story entwickelt sich schnell und interessant. Bereits nach wenigen Stunden wird einem klar, dass man nicht alleine im Weltraum ist, sondern auch noch andere Völker existieren und dass diese technologisch weiter entwickelt sind, als man selbst.

Wackelkamera inklusive
Was einem sofort auffällt und was gewöhnungsbedürftig sein dürfte, ist das Design der Figuren. Dieser extreme Manga-Look mit großen Augen ist etwas, das man in dieser Form lange nicht mehr gesehen hat und für die ersten Momente ist man wie abgelenkt.

Doch schnell gewöhnt man sich daran und macht die ersten Schritte in der Welt von Star Ocean V und stößt auf das nächste Problem: Die Kamera in diesem Spiel ist nämlich nicht fix, sondern schwingt minimal mit, wenn die Figuren sich bewegen. Für mich selbst war das nach einer Weile kein Problem und ich hatte mich daran gewöhnt. Doch es gibt, wenn man den Stimmen aus dem Internet trauen darf, jede Menge andere Personen, die bei dieser Art der Kameraführung Motion Sickness kriegen.

Schere schlägt Stein schlägt Papier in RPG-Manier
Auf jeden Fall steuert man die Party durch die Welt und lernt dabei diese nach und nach kennen. Die ersten Gebiete sind auch relativ einfach, doch irgendwann steigt der Schwierigkeitsgrad auf einmal an und man muss genau überlegen, wie man vorgeht. Dabei wird es zwar herausfordernd, aber nie unfair. Es hilft einfach, sich das Kampfsystem zu verinnerlichen, das auf einem Dreieck basiert, bei dem jeweils ein Angriff stark gegen einen anderen ist, aber dafür schwach gegen einen anderen. Auch aufmerksames Kämpfen ist dabei wichtig, da man so schnell reagieren kann, um einen Charakter zeitig zu heilen.

Star Ocean macht Spaß zu spielen, einfach, weil es ein Szenario ist, das man lange Zeit nicht mehr hatte. Aber doch hat man das Gefühl, dass es zu wenig daraus macht. Das liegt definitiv nicht an den Charakteren, die einem ans Herz wachsen und hervorragend präsentiert werden. Doch ironischerweise kommt der SciFi-Aspekt der Geschichte zu kurz, trotz eines frühen Auftauchens eines Raumschiffes und eines spielbaren Charakters, der definitiv nicht aus der Welt der Hauptcharaktere stammt.

Ohren weit auf machen!
Es gibt viel zu entdecken und zu machen in der Welt des Spiels. Es gibt Stellen, an denen man bestimmte Objekte erlangen kann. Man kann neue Fähigkeiten erlernen, wenn man das entsprechende Buch findet und man kann diese ebenso verbessern. Kurz, es gibt mehr als genug zu tun, um dem Game eine Länge zu geben, die durchaus einem JRPG würdig ist, auch wenn die Hauptstory selbst eher kurz bemessen erscheint. Man wird hierbei um die 30 Stunden rausbekommen.

Außerdem gibt es da einen Aspekt, der ebenfalls den einen oder anderen Blick wert sein dürfte: der Soundtrack. Wiederholt wird man erleben, dass man stehen bleibt, nur um die Musik zu genießen. Es gibt Klänge, die lassen einem den Mund offen stehen, weil sie so unglaublich gut sind.

Star Ocean: Integrity and Faithlessness ist kein gutes JRPG. Es ist aber auch kein schlechtes. Es hat viele interessante Aspekte, wie das Design der Figuren, der herausfordernde Schwierigkeitsgrad und die vielen Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Vor allem der Soundtrack ist so genial in diesem Game! Leider gibt es auch negative Aspekte: Die gewöhnungsbedürftige Kamera und das Gefühl, dass das Spiel sein Potential nicht nutzt, sind dabei ganz besonders zu nennen. Aber unterm Strich kann ich das Spiel dennoch empfehlen.