Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 29,99 €
Systeme:
3DS, PC, PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita, Wii U, Xbox 360, Xbox One
Inhalt:
Etwas mehr als ein halbes Jahr, nachdem Star Wars: Das Erwachen der Macht in den Kinos startete, erscheint auch endlich das dazu passende LEGO-Spiel. LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht begeistert dabei natürlich wieder einmal mehr mit dem typischen LEGO Humor und Charme. Es hat aber noch wesentlich mehr als das zu bieten. Was genau, steht im folgenden Test.
Meinung:
Normalerweise beinhalten LEGO-Fimversoftungen immer gleich mehrere Filme. Dies war in LEGO Marvel's Avengers so und auch in LEGO Jurassic World. In LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht ist es allerdings anders. Hier wird nämlich nur jener namensgebende Teil der Sternensaga behandelt. Natürlich fehlt es dadurch ein wenig an Material, um ein ganzes Spiel zu füllen. Die britischen Entwickler von TT Games haben dieses Problem allerdings gut gemeistert.
Denn zusätzlich zu den 10 Missionen, in denen die Handlung von Episode 7 spielbar gemacht wird, haben sie noch teils exklusive, spielbare Inhalte erschaffen, in denen man Abenteuer aus der Zeit vor Star Wars: Das Erwachen der Macht erlebt. So gibt es vor der eigentlichen Handlung noch ein Prolog, in dem wir zunächst noch mal kurz nach Endor reisen, wo wir die legendäre Schlacht von Endor aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter noch mal hautnah miterleben und später sogar den Todesstern zerstören.
Zudem gibt es noch sechs zusätzliche Missionen, die man abseits der eigentlichen Kampagne spielen kann und einem zum Beispiel exklusiv verrät, wieso C-3PO in Das Erwachen der Macht plötzlich einen roten Arm hatte oder wie Han Solo und Chewbacca die Rathare eingefangen haben. Um diese Zusatzmissionen spielen zu können, muss man sich allerdings goldene Steine erspielen.
Den Film noch mal erleben
Dies macht man natürlich vor allem in der Hauptmission, die uns nach dem kleinen Prolog auf Endor noch einmal alle wichtigen Schauplätze und Szenen aus dem Film miterleben lässt. Im Großen und Ganzen hält sich die Story dabei genau an den Film, nur manchmal sind einige Szenen abgewandelt oder in die Länge gezogen worden, damit die Rätsel, von denen es diesmal sogar einige mehr gibt, besser hineinpassen. So wird die Szene in der Rey in Maz Kanata's Schloss dem Ruf von Lukes' Lichtschwert folgt, hier zu einer mehrminütigen Rätselpassage, die aber nicht irgendwie fremd wirkt, sondern sich sehr gut in die gesamte Story einfügt.
Ebenfalls nicht fehlen darf bei all dem natürlich auch der für die LEGO-Spiele so typische Humor, der sowohl vordergründig als auch hintergründig geboten wird. Wer während des Spielens und den schön anzusehenden Zwischensequenzen genau aufpasst, wird nicht nur in beinahe jeder Szene irgendetwas Lustiges sehen, sondern auch eine Menge Eastereggs und Anspielungen auf andere Filme, wie zum Beispiel auf Indiana Jones. Was es genau zu sehen und finden gibt, möchte ich hier aber natürlich nicht verraten. Schließlich möchte ich niemanden Spoilern. Man kann aber auf jeden Fall sicher sein, dass der Humor hier nicht zu kurz kommt.
Multi-Build-System
Soweit präsentiert sich Das Erwachen der Macht also weitestgehend im klassischen Gewand, wie man es schon von einer Menge anderer Filmversoftungen von LEGO gewohnt ist. Wie ich eingangs erwähnt habe, hat das Erwachen der Macht durchaus auch einige ganz neue Features zu bieten.
Eine dieser Neuerungen ist das Multi-Build-System. Dieses ermöglicht es einem aus den bekannten Steinhaufen, die immer so schön wackeln und einem anzeigen, das man etwas aus ihnen bauen kann, nun nicht nur ein Objekt zu bauen, sondern gleich mehrere. Als ich das erste Mal von diesem Feature gehört habe, war ich sehr angetan, da ich dachte, dass es einem mehr Freiheiten gewähren wird, ja vielleicht sogar mehrere Lösungsansätze oder gar verschiedene Wege ermöglicht. Doch leider ist dies nicht der Fall. Nur in ganz seltenen Fallen erlaubt es einem an neue Wege zu gelangen, dann aber nur ein paar Meter weit, um zum Beispiel an einen roten Stein oder andere Collectibles heranzukommen. In der Regel muss man aber einfach alle zwei oder drei möglichen Objekte nacheinander erbauen, um so ein Rätsel zu lösen und im Spiel weiterzukommen. Zwar muss man dabei des Öfteren selber herausfinden, in welcher Reihenfolge die Objekte erbaut und genutzt werden müssen, wirklich schwer herauszufinden ist das aber nie. Von diesem neuen Feature habe ich mir also ehrlich gesagt mehr erhofft. Aber es wird ja sicherlich nun nicht nur in diesem Spiel vorkommen, so dass ich immer noch guter Hoffnung bin, dass dieses Feature demnächst vielleicht etwas besser genutzt wird.
Deckungs-Shooter
Das zweite neu hinzugekommene Feature (das bestimmt auch seinen Weg in kommende LEGO-Spiele finden wird) hat mir da schon wesentlich besser gefallen. In manchen Situationen muss man nun nämlich hinter Objekten in Deckung gehen und von dort aus mit den Blastern manuell auf die Gegner feuern. So kämpft man sich dann von Deckung zu Deckung nach vorne und nutzt zwischendurch immer mal wieder die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Figuren im stärkere oder in Schutzschildern verbarrikadierte Feinde zu erledigen. Dies alles erinnert schon beinahe an echte Shooter und sorgt für jede Menge frischen Wind. Schade nur, dass diese Abschnitte so rar gesät sind.
Endlich selber fliegen!
Das dritte große neue Feature, das LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht mit sich bringt, sind Raumschiff-Kämpfe. Tatsächlich ist es nun endlich möglich sich ganz wie in der Filmvorlage in X-Wing und Co zu setzen und sich mit den Raumschiffen der ersten Ordnung spannende Dogfights im Weltall oder dicht über dem Boden von Jakku zu liefern. Auch wenn die Steuerung der Raumschiffe dabei etwas hektisch anmutet und man ein wenig braucht, bis man die Seitenrolle und 180-Grad-Drehung so zu nutzen weiß, dass man nicht dabei die Orientierung verliert, sind diese Dogfights äußerst unterhaltsam und heben das gesamte LEGO Star Wars-Feeling auf eine völlig neue Ebene.
LEGO-Charme
Dafür sorgt auch der gelungene Sound, bei dem man nicht nur viele original Sprecher bzw. Synchronsprecher zu hören bekommt, sondern auch die legendären Soundeffekte. Ebenfalls gelungen ist auch wieder mal die Grafik, die alle aus dem Film bekannten Schauplätze und Charaktere im typischen LEGO-Charme auf den Bildschirm bringt. Schade ist nur, dass es ab und an zu einem kleinen Tearing-Problem und zu Framerateeinbrüchen kommt, beides ist jedoch so gering, das es dem Spielspaß keinen Abbruch tut.
Zu zweit wird es noch witziger
Den Spaß am Spiel kann man übrigens nicht nur alleine genießen, sondern wie immer auch zu zweit. Wer möchte, kann die Missionen nämlich jederzeit kooperativ mit einem Freund angehen. Und selbst nachdem man die Kampagne abgeschlossen hat, ist der Spielspaß noch lange nicht vorbei, den wie immer gibt es auch diesmal wieder eine Menge zu tun, möchte man die 100% erreichen. Wie man es von LEGO-Spielen gewohnt ist, lässt sich vieles, das man in den Level vorfindet, auch diesmal wieder nur mit bestimmten Charakteren und deren Fähigkeiten ausführen. Da man diese im ersten Durchlauf aber nur selten schon dabei hat, muss man, zumindest wenn man eben die 100% erreichen möchte, die Missionen allesamt noch ein oder zweimal durchlaufen. Für genügend Spielzeit ist also mal wieder gesorgt.
Fazit:
LEGO-Spielen kann man grundsätzlich kaum vorhalten, etwas falsch zu machen. Die Filmstorys werden stets gut adaptiert, die Grafik ist immer charmant, es gibt eine Menge Humor, der Spielspaß kommt nie zu kurz und für genügend Spielzeit ist auch immer gesorgt. All dies trifft natürlich auch für LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht zu, und trotzdem ist es anders. Denn was diese LEGO-Filmversoftung von den anderen unterscheidet, ist, dass es auch frische Gameplayelemente bietet - der einzige Kritikpunkt, den man LEGO-Spielen sonst ankreiden kann. Aber nicht hier, denn mit dem Multi-Build-System, den Deckungs-Shooter einlagen und den der Möglichkeit selber Raumschiffe zu steuern, bietet dieses LEGO-Spiel gleich drei große Neuerungen, die zwar nicht immer das gehalten haben was ich mir davon erhofft habe (Multi-Build-Systen), aber endlichen für frischen Wind sorgen.
All dies macht LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht in meinen Augen zum bisher besten LEGO-Spiel und ist deswegen auch nicht nur für Fans der Sternensaga absolut zu empfehlen!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.