Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Rundenstrategiespiele sind heutzutage eine Rarität geworden und wenn dann mal eines herauskommt, dann für den PC. So war es auch im Jahr 2013, als mit Battle Worlds: Kronos einer dieser selten gewordenen Genrevertreter erschienen ist.
Rund zwei Jahre später dürfen sich aber auch Konsolen-Strategen freuen, denn seit Kurzem ist der Titel aus dem Hause King Art Games auch für PS4 und Xbox One als Download-Titel erschienen. Ob das Spiel dabei eine genauso gute Figur macht, wie damals auf dem PC, haben wir für euch getestet.
Meinung:
Bevor ich darauf zu sprechen komme, welche Veränderungen und Anpassungen das Spiel auf den Konsolen erfahren hat, möchte ich aber zunächst einmal für alle, die Battle Worlds: Kronos seinerzeit nicht auf dem PC gespielt haben, einmal kurz erklären, worum es bei dem Spiel überhaupt geht. Battle Worlds: Kronos spielt während eines Erbfolgekriegs auf dem namensgebenden Planeten Kronos, bei dem verschiedene Häuser zum nunmehr 121. Mal darum kämpfen, wer den nächsten Kaiser stellen darf.
Das klingt im ersten Moment recht interessant und nach einer Art Game of Thrones auf einem fremden Planeten, doch ganz so ist es leider nicht, denn was sich gut anhört, ist im Endeffekt nichts weiter als eine notwendig gewordene Nebensächlichkeit. Das Hauptaugenmerk wurde nämlich ganz klar auf das Gameplay gelegt - das war bereits auf dem PC so und so ist es nun auch auf den Konsolen.
Oldschool
Das hat sich auch gelohnt, denn herausgekommen ist ein Gameplay, das sich herrlich Old School anfühlt. Battle Worlds: Kronos setzt viel auf die klassische Rundenstrategiemechanik, wie wir sie zum Beispiel aus den Civilization-Teilenoder auch dem geistigen Vater der Battle Isle-Reihe kennen und lieben gelernt haben. Das fängt bereits beim Look der Karte an. Die besteht nämlich, wie es früher die Regel war, aus sechseckigen Feldern. Ebenso Old School ist, dass die insgesamt 40 verschiedenen Einheiten, die man über diese sechseckigen Felder bewegt, über unterschiedliche Bewegungsattribute verfügen. Die eine Einheit lässt sich nur ein Feld weit bewegen, während andere mit einem Zug gleich zwei oder gar drei Felder überqueren. Genauso verhält es sich natürlich auch bei den Angriffen, die ebenfalls über unterschiedliche Entfernungen funktionieren. Durch diese vielen verschiedenen Attribute muss man seine Einheiten schon genau kennen, um auch nur einen Hauch einer Chance auf einen Sieg zu haben.
Frische Ideen Battle Worlds: Kronos präsentiert sich aber nicht durchgängig Old School. Es hat auch durchaus eigene Besonderheiten, die es von anderen Rundenstartegiespielen unterscheidet. So gibt es hier unter anderem keinen klassischen Basis-Bau, was natürlich dazu führt, dass man hier mit einer ganz anderen Strategie vorgehen muss als bei anderen Genrevertretern. Schließlich kann man sich in den 13 Missionen, die die Kampagne andauert, nicht einfach eine schlagkräftige Armee aufbauen und dann mit voller Man-Power angreifen. Stattdessen muss man mit den vorgegebenen Einheiten, die denen der Feinde zumeist auch noch zahlenmäßig unterlegen sind, auskommen, was natürlich eine viel taktischere Spielweise verlangt.
Erst das Tutorial!
Natürlich machen diese Eigenheiten das Spiel nicht gerade einfacher, doch dafür gibt es ja schließlich auch noch ein Tutorial. In diesem werden einem nicht nur die Grundlagen, sondern eben auch tiefgehendere Features und Taktiken erklärt, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Eine solche kampfentscheidende Taktik, die man hier erlernt, ist zum Beispiel das Einkesseln des Feindes. Diese zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu realisierende Strategie ist besonders effektiv, da eine eingekesselte Einheit mehr Schaden nimmt als bei einem normalen Duell.
Doch selbst, wenn man das Tutorial abschließt und alles Wissenswerte weiß, wird aus Battle Worlds: Kronos kein Kinderspiel. Doch das ist auch gut so, denn um so befriedigender ist es, wenn man dann nach einem gefühlt stundenlangen Gefecht, tatsächlich einen Auftrag erfolgreich abgeschlossen hat. Man fühlt sich dann so, als ob man wirklich etwas erreicht und nicht, als wenn man einfach eine weitere dumme KI besiegt hätte.
Wenn das Spiel doch zu schwer sein sollte, kann man auch noch auf ein weiteres besonderes Feature zurückgreifen. Nach zehn gespielten Runden gibt einem das Spiel nämlich die Möglichkeit, sich Truppennachschub zu besorgen. Wenn man dies in Anspruch nimmt, ist die Freude über eine gewonnene Schlacht zwar nicht mehr ganz so groß, aber immerhin kommt man dann weiter.
Wo ist der Multiplayermodus geblieben?
Wer sich lieber gegen menschliche statt gegen KI-Gegner messen will, hatte dazu auf dem PC genügend Möglichkeiten. Auf der Konsole sind dieser leider nicht gegeben. Hier wurden aus irgendwelchen Gründen alle Möglichkeiten eines Multiplayerduells, sei es lokal oder online, genau so ersatzlos gestrichen wie der Map-Editor.
Die Grafik passt
Was hingegen auch auf der Konsole geblieben ist, ist die Grafik. Die ist auch hier genau so pixelig und detailarm, wie man sie schon auf dem PC erlebt hat. Für viele mag dieser Grafikstil nicht mehr zeitgemäß sein, ich finde jedoch, dass er perfekt zum Old School-Ambiente des Spiels passt. Das entschuldigt jedoch mitnichten die arg pixeligen Videosequenzen, die man aber zum Glück ohnehin nicht all zu oft zu sehen bekommt.
Fazit:
Eines muss man sich bei Battle Worlds: Kronos gewiss sein, dieses Spiel ist nur etwas für Fans alter Rundenstrategiespiele, denn nur wenn man vom Aussterben bedrohte Genre mag, wird man mit diesem Titel und dessen Old School-Gameplay und -Optik seine Freude haben! Allerdings sollte man, sofern man die Möglichkeit hat, lieber auf die bereits länger erhältliche PC-Version zurückgreifen. Diese beinhaltet nämlich für denselben Preis zusätzlich noch einen Multiplayermodus und einen Map-Editor, die auf der Konsole beide aus unerfindlichen Gründen gestrichen wurden.
Nichtsdestotrotz ist Battle Worlds: Kronos auch auf PS4 und Xbox One eine herrliche Zeitreise und ein echter Leckerbissen für jeden Liebhaber dieses Genres.
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Grafik: 6.50
