Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
54,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Xbox One
Inhalt:
Mit Plants vs. Zombies - Garden Warfare bewiesen PopCap Games und EA 2013, dass Shooter nicht immer bierernst und brutal sein müssen. Mit dem comichaften und äußerst humorvollen Multiplayershooter brachten sie ein Gegenstück zu Call of Duty, Battlefield und Co. heraus und hatten damit Erfolg.
Nun erschien kürzlich Garden Warfare 2 und natürlich fragt sich jeder, ob EA dem alten Erfolgsrezept treu geblieben ist oder ob sie doch auf die ernstere Schiene gewechselt sind. Der folgende Test wird es zeigen.
Meinung:
Abwechslung zum sonst immer gleichen Shooter-Einerlei
Wie eingangs erwähnt, war Plants vs. Zombies - Garden Warfare eine erwünschte Abwechslung zu den ansonsten immer gleich brutalen Multiplayergefechten. Statt Pixel-Menschen mit möglichst authentisch aussehenden Pistolen, MGs und Granaten beschossen sich dort Comicpflanzen und -Zombies mit Bohnen und Erbsen.
Diesem Spielprinzip ist man auch in Plants vs. Zombies - Garden Warfare 2 (kurz: GWF 2) treu geblieben. Auch diesmal bekämpfen sich wieder verrückte Pflanzen - und Zombie-Charaktere in ebenso ausgefallenen Levels.
Auch an die Einzelspieler wurde gedacht
Im Gegensatz zum ersten Teil kommen diesmal aber auch Einzelspieler in deren Genuss, denn GWF 2 verfügt tatsächlich über einen Einzelspielermodus. Ich nutze ganz bewusst das Wort Einzelspielermodus und nicht etwa Storymodus, denn eine echte Story gibt es noch immer nicht. Vielmehr ist es eine Aneinanderreihung von Missionen, die man in einer frei begehbaren Hub-Welt, dem Hinterhof-Kampfplatz, entweder auf Seiten der Pflanzen oder der Zombies annehmen kann. Die Ausmaße der Missionen sind dabei meist überschaubar. Wenn man nicht grade eine der etwas größeren Missionen erwischt, in denen man beispielsweise einen Kameraden beschützen muss, geht es meist einfach nur darum, mehrere Gegnerwellen zu besiegen, eine bestimmte Anzahl an Gegnern zu erledigen oder Gegenstände einzusammeln. Als Belohnung für die Mühe erhält man anschließend Münzen, die man dann in die bereits aus dem ersten Teil bekannten Stickerpakete investieren kann. In diesen stecken wiederum neue Charaktere oder Gegenstände, mit denen man seine Figuren individualisieren kann.
Der Hinterhof-Kampfplatz hat aber noch mehr zu bieten als nur Einzelspielermissionen. Er birgt obendrein auch einige Geheimnisse. So befindet sich in der Kanalisation etwa ein Schießstand, es sind überall Truhen mit Münzen und Goodies versteckt und eine Möglichkeit, Statistiken über jeden einzelnen Charakter einzusehen, gibt es ebenfalls.
Der Hinterhof-Kampfplatz ist aber auch das Tor zum Multiplayermodus. Ein einziger Knopfdruck genügt und schon kann man seine Freunde zu einer gepflegten Coop-Runde (wahlweise auch per 2-Spieler-Splitscreen) einladen oder man findet man sich inmitten einer Multiplayerschlacht wieder.
Nichts geht über Multiplayer
Die Multiplayerkämpfe sind auch diesmal wieder die absoluten Highlights des gesamten Spiels, auch wenn es keine wirklich nennenwerten Neuerungen zu vermelden gibt. Doch das macht nichts, denn die Auswahl ist auch so groß genug. Neben dem Fußmatten-Modus, der nochmal extra für Neulinge gedacht ist und vereinfachte Regeln bietet, gibt es fünf verschiedene Modi, die vom Team-Deathmatch bis zur Eroberung alles bieten was online Spaß macht (wer möchte, kann sie sogar allein gegen Bots spielen, doch das macht deutlich weniger Spaß), egal ob man nun alter Shooter-Hase oder vollkommener Neuling ist.
Durch das einfach gehaltene und zugängliche Gameplay, werden hier nämlich auch Noobs schnell erste Erfolge feiern können. Diese müssen sich nämlich nicht erst an etliche unterschiedliche Waffen, Perks und was einen in anderen Multiplayershootern noch so alles überfordert, gewöhnen. Hier hat jeder Charakter eine Waffe und drei Spezialfähigkeiten, die alle mit einem einzigen Knopfdruck ausgelöst werden - das war es schon.
Das Einzige, was zunächst ein wenig irritierend wirken könnte, sind die zahlreichen Grafikeffekte, die vor allem dann auftreten, wenn man sich in einem voll besetzten Match befindet. Dann ist überall irgendetwas Buntes zu sehen, was einem schon mal die Orientierung nehmen kann. Doch nach ein paar Runden gewöhnt man sich daran, sodass man das Spiel fortan in vollen Zügen genießen kann.
Nicht ganz ohne Tiefgang
Trotz dieses einsteigerfreundlichen Gameplays müssen Shooter-Kenner aber nicht vollends auf Tiefgang verzichten. Genau wie in anderen Shootern gibt es auch hier verschiedene Charaktere, die eigene Eigenschaften und Waffen besitzen.
Auf beiden Seiten gibt es jeweils sieben Charaktere, von denen einige bereits aus dem ersten Teil bekannt und andere neu hinzugekommen sind.
Auf Seiten der Zombies gibt es zu den altbekannten Fußsoldaten, All-Star, Wissenschaftler und Ingenieur nun auch Super Brainz, der vor allem im Nahkampf agiert, den Fernkämpfer Käpt'n Totbart, sowie den Wicht, der der kleinste und wendigste aller Charaktere ist.
Bei den Pflanzen schließen sich der Erbsenkanone, Sonnenblume, Schnapper, der Kaktee mit Major Mais und Zitron ebenfalls ein Nah- und ein Fernkämpfer an. Die Zitrone kann ihre Gegner dabei nicht nur mit einem Orangenstrahl angreifen, sondern auch als Kugel über das Schlachtfeld herumrollen. Zudem kann man auch Rosie wählen, die eine mächtige Zauberin ist und ihre Gegner verzaubert.
Die Balance zwischen den einzelnen Charakteren ist wieder einmal gelungen. Anfangs sah dies aber noch ganz anders aus. Da waren einzelne Charaktere nämlich nahezu unbesiegbar. Vor allem Rosie konnte mit ihren zielsuchenden Geschossen eine Partie beinahe alleine entscheiden. Dank eines Patches ist dieses Problem nun aber weitestgehend behoben, sodass nun alle Charaktere wieder ungefähr auf einem Level sind und dem Spielspaß somit nichts mehr im Wege steht.
Mehr als nur einen flüchtigen Blick wert
Wenn man mit seinem favorisierten Charakter in die Schlacht zieht, sollte man sich auf jeden Fall auch einmal die Zeit nehmen, sich die einzelnen Level genauer anzuschauen. Die schicken einen nämlich nicht nur in so abwechslungsreiche Welten wie zum Mond, in eine Fabrik, unterschiedliche Freizeitparks oder in den Schnee, sondern sind obendrein auch noch allesamt sehr schön und detailliert gestaltet worden - auch wenn es hier und da mal zu einer etwas unschärferen Textur kommt.
Aber nicht nur die Level sind wundervoll, auch den Charakteren sollte man mehr als nur einen flüchtigen Blick widmen, denn wie schon im ersten Teil, sind diese auch diesmal wieder ungemein humorvoll gestaltet und animiert worden.
Abgerundet wird das extrem lustige Design durch eine nicht minder humorvolle Sounduntermalung, die perfekt zum Spiel passt.
Fazit: Plants vs. Zombies - Garden Warfare 2 zeigt, wie schon damals der erste Teil, auf eindrucksvolle Art, dass Multiplayershooter nicht unbedingt brutal und kompliziert sein müssen. Mit witzigen Charakteren und dem Allernötigsten schafft dieses Spiel, einen von der ersten Sekunde an zu fesseln - egal ob man Genre-Kenner oder Neuling ist, denn auch die kommen dank des einfach gehaltenen Gameplays schnell auf ihre Kosten.
Der neue Einzelspielermodus ist eine nette Dreingabe, mehr aber auch nicht. Dafür bietet er einfach viel zu wenig. Doch wer würde sich das Spiel auch schon kaufen, wenn er nicht vorhat sich mit anderen menschlichen Spielern zu messen? Wohl niemand!
Wer schnellen, kurzweiligen Multiplayer-Spaß sucht, ohne sich lange an Perks, etliche Waffen etc. gewöhnen zu müssen, ist bei Garden Warfare 2 also genau richtig!
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Grafik: 8.50
