Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
40 €
Systeme:
Wii U
Inhalt:
Mario Tennis blickt auf eine lange Geschichte zurück. Warum auch nicht, hat Mario doch auch so gut wie alle anderen Sportarten abgegrast. Tennis
habe ich mit ihm immer besonders gerne gespielt, weil es recht flott ist und mit den vielen Figuren aus dem Mario-Universum immer einige interessante
Fähigkeiten Einzug ins Spiel fanden. Für die Wii U ist nun Ultra Smash erschienen und will eine jahrelange Tradition fortsetzen.
Auf dem Tennisplatz geht es heiß her, wenn Mario und Konsorten die Schläger auspacken und sich die Bälle um die Ohren schlagen. Da gibt es Power Ups und
Spezialschläge und natürlich verrückte Persönlichkeiten. Klingt ziemlich spaßig... ist es aber leider nicht.
Meinung:
Achtung, Fertig, Los! Eine Einführung in die Steuerung und die verschiedenen Manöver oder gar ein Tutorial sucht
man vergeblich. Es gibt einen kleinen Abschnitt mit Texttafeln im Hauptmenü, der die grundlegenden Begriffe erklärt, aber das war es dann auch schon. Zum
Glück ist das Spiel nicht allzu komplex gehalten, sodass man recht schnell selbst alle Möglichkeiten herausfindet. In den Ladescreens gibt es auch immer
wieder kleine Hinweise, aber eine richtige Erklärung wäre schon schöner gewesen. So sorgt jeder Knopf für eine andere Art des Schlagens. Mal gibt es
mehr Drall, mal einen starken Power Shot oder einen stark verkürzten Ball knapp übers Netz. Jeder Schlag kann vom Gegner an der richtigen Stelle mit dem
richtigen Knopf gekontert werden. Diese Stellen leuchten auf dem Platz auf und der entsprechende Knopf ist auch darüber zu sehen. Klingt erst einmal
einfach, ist in der Hektik eines Matches aber durchaus vertrackt. Bringt man seinen Gegner dazu, einen Ball besonders hoch zu spielen, hat man dann die
Möglichkeit auf einen Ultra Smash, der mit ordentlich Schmackes meist über die Köpfe des Publikums hinwegfliegt. Das Gameplay an sich knüpft erfolgreich
an vergangene Teile an und macht auch Spaß, aber das allein reicht einfach nicht.
Mein Leben für den Sport Die Spielmodi sind sehr übersichtlich gehalten. Was man schmerzlich vermisst, ist jegliche Art von Turnier
oder Karrieremodus, was für ein Sportspiel eigentlich Standard sein sollte. Eine Karriere wie noch beim letzten Mario Golf mit dem eigenen Mii,
neuen Outfits, Schlägern und aufwertbaren Statuswerten wäre fein gewesen. Dass man stattdessen seine Amiibos mit Fähigkeiten aufwerten kann, ist da fast
schon ein Schlag ins Gesicht, denn diese sind lediglich vom Computer gesteuerte Partner. Die verfügbaren Spielmodi sind dagegen entweder verschiedene
Arten eines Einzelmatches, ein Survivalmodus im Tiebreaker und ein Spiel namens Mega Ball Rally, bei dem man einen großen Ball so oft wie möglich hin-
und herschlagen muss; ein Spielmodus, der ungefähr drei Minuten braucht, um langweilig zu werden. Kleiner Spoiler: um einen geheimen Charakter
freizuschalten, muss man diesen Schlagabtausch hundertmal am Stück bewältigen. Gähn.
Überleben am Limit Um die Stern-Versionen der Spieler freizuschalten ohne Münzen ausgeben zu müssen, muss man mit der jeweiligen
Figur durch den Survivalmodus, die sogenannte Knock Out-Challenge, mit seinen 15 Gegnern kommen. Jede Runde wird dabei schwerer und man kann sich
unfaire Unterstützung durch sein Amiibo holen. Gespielt wird dabei im Tiebreaker, also so lange, bis einer der Kontrahenten mit zwei Punkten vorne
liegt. Hat man das einmal durchgeschafft, gibt es kaum Anreiz, diesen Modus noch einmal anzupacken. Da spart man sich lieber ein paar Münzen auf und
schaltet auf diese Art die Extra-Versionen frei. Dann kann man noch Einzelmatches im Mega Battle, Standard Classic Tennis und Simple Classic Tennis
spielen. Simple Classic bietet dabei die "normalste" Tenniserfahrung, die das Spiel zu bieten hat, ohne großartige Sprung Shots und Mega-Pilze. Standard
Classic lässt dann die Sprung Shots zu und beim Mega Battle werden immer wieder Mega Pilze auf den Platz geworfen, mit denen man seine Figur groß für
mehr Wumms werden lässt. Jede Art Match kann man im Einzel oder im Doppel spielen, das war es dann auch schon.
Hallentennis An der Präsentation merkt man dem Spiel an, dass es zu wenig Entwicklungszeit hatte. Es gibt nur einen einzigen Platz
mit immer den gleichen Shy Guys im Publikum, auf dem gespielt werden kann. Zwar kann man unterschiedliche Beläge wie Hallenboden oder Gras auswählen und
auch noch weitere wie den Gummiboden freischalten, aber alles wirkt doch sehr eintönig. Auch die Figuren unterscheiden sich nur minimal voneinander, vor
allem in ihren eigenen Klassen. So gibt es zwar schnellere und stärkere Figuren oder welche, die besonders trickreich sind, aber untereinander spielen
sie sich kaum unterschiedlich. Wenn der Gewinner eines Matches feststeht, wird nicht einmal der Name der Figur sondern nur "Server" oder "Receiver"
gesagt. Das ist bei der doch recht übersichtlichen Anzahl an Spielern schon sehr auffällig. Auch gibt es für jede Figur nur ein sehr begrenztes Set an
Animationen und spezielle Fähigkeiten lassen alle vermissen. Wer einmal gesehen hat, wie Boo bei einem Ultra Smash sich in die Höhe teleportiert, um
dann kraftvoll zuzuschlagen, wird sich nach dem fünfzehnten Anblick dieser Animation wünschen, dass es ein wenig mehr Abwechslung gäbe. Dabei sieht es
eigentlich wunderschön aus. Die Modelle sind super detailliert und die Animationen auch hübsch, ebenso die Effekte.
Gegen alle anderen Natürlich lebt so ein Sportspiel auch davon, dass man es gegen andere menschliche Spieler spielt. Das kann man
sowohl lokal als auch online, wobei einem auch hier nur die Modi Mega Battle, Classic Standard und Simple Standard in verschiedenen Längen zur Auswahl
stehen. Wer möchte, kann sein Spiel in einer Rangliste werten lassen oder entspannt ohne Wertung antreten. Im lokalen Spiel profitiert das Spiel, wie so
oft bei Mario-Sportspielen, vom gegenseitigen Verfluchen und hämischen Auslachen der Freunde. Das sorgt auch trotz der Unzulänglichkeiten für Spaß.
Fazit:
Mario Tennis: Ultra Smash könnte ein sehr gutes Spiel sein, wenn einfach viel mehr vorhanden wäre. Die drei "verschiedenen" Einzelmatch-Modi sind
lediglich Optionen, es gibt nur einen Platz und die Figuren unterscheiden sich nur minimal voneinander. Dass es keinen Karriemodus oder zumindest ein
Turnier gibt, ist absolut unverzeihlich. Für den Vollpreis, der verlangt wird, darf man deutlich mehr erwarten. Im lokalen Multiplayer macht es aber, wie jedes andere Mario-Sportspiel, trotzdem Spaß, denn das Gameplay ist grundsätzlich gut.
Kleiner Zusatz: von der Endwertung mit dem grünen Daumen sollte man sich nicht täuschen lassen, da diese aus dem Mittel der Einzelnoten berechnet wird. Da das Spiel super aussieht, ordentlich klingt, sich ganz gut steuern lässt und grundsätzlich im Gameplay überzeugen kann, sind diese Wertungen natürlich recht hoch. Dass von allem aber viel zu wenig geboten wird, lässt sich in diesen Zahlen leider nicht ausdrücken.
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