Anforderungen:
OS: Windows 7/Windows 8.1; CPU: 2.0+ GHz oder besser; RAM: 2 GB; Grafik: 1024 MB NVidia- oder ATI-Karte; Festplatte: 3 GB frei; Hinweis: Benötigt (Breitband-)Internetverbindung zum Spielen
Inhalt:
Ich wache auf. Ich habe keine Erinnerung an das, was passiert ist. Ärzte scheinen etwas mit mir vorzuhaben, doch ich wehre mich und töte sie. Dann spricht eine Stimme zu mir. Sie scheint mich zu kennen und fordert mich auf, zu fliehen. Denn sonst würde mir Böses drohen.
Meinung:
Vom Papier in den PC Pen-and-Paper-RPGs sind schon immer etwas gewesen, das man am besten mit anderen spielen konnte. Regelmäßig kann man sich mit anderen Rollenspielern treffen, um zusammen die Welt zu retten. Oder zumindest erfolgreich und lebendig ein Abenteuer zu überstehen.
Doch in der Welt der Computerspiele sind die meisten RPGs für Solospieler gedacht. Nur selten gibt es auch einen Coop-Modus. Falls man wirklich mit anderen zusammenspielen möchte, führt kein Weg an den MMORPGs vorbei, wo sich oft tausende, wenn nicht sogar Hunderttausende auf verschiedenen Servern tummeln, um in den virtuellen Realitäten Spaß zu haben. Oder zumindest an solchen Hack&Slays wie Diablo.
Online in die Schatten
Auch zu Shadowrun erscheint jetzt ein Online-Rollenspiel. Es ist dabei allerdings nicht der erste Versuch, die Marke online zu etablieren. Bereits 2007 erschien ein einfach nur Shadowrun genanntes Game, das sich jedoch mehr an Counterstrike orientierte und die Möglichkeiten der Vorlage weitestgehend unangetastet ließ. Das Spiel floppte, trotz Crossplay-Möglichkeiten zwischen Xbox 360 und PC.
Jetzt versucht Cliffhanger Productions sein Glück. Wer sich übrigens fragt, was mit Harebrained Games geschehen ist, die Shadowrun Returns entwickelt und herausgebracht haben? Die existieren noch, arbeiten an Shadowrun Hong Kong und haben mit Shadowrun Chronicles nichts zu tun.
Magie und Schießpulver
Zu Beginn des Spiels steht natürlich die Erstellung des Charakters. Hier sind den Wünschen keinerlei Grenzen gesetzt. Man kann jede Rasse, jeden Beruf und fast jeden erdenklichen Hintergrund auswählen. Bei mir war es, wie es fast Standard ist, ein Troll-Schamane, dessen Totem der Bär ist.
Wer jetzt Bedenken hat, dass er sich mit der Wahl zu sehr eingeschränkt hat? Der kann beruhigt sein. Man kann im Laufe des Spiels den Charakter in jede nur erdenkliche Richtung entwickeln. Also nicht nur Magie ausbauen, sondern auch physikalische Aspekte, wie den Gebrauch von Schusswaffen fortentwickeln. Das ist sogar dringend zu empfehlen, denn wenn man nur eine einzige Charaktereigenschaft weiterentwickelt, wird man früher oder später hart auf die Schnauze fallen, falls auf ein Mal andere Fähigkeiten gefragt sind.
Die richtige Mischung machts
Wobei es sich bei den einzelnen Missionen sowieso empfiehlt, eine Truppe zusammenzustellen, die sozusagen multitaskingfähig ist. Hacker, Magier, Kämpfer, die übliche Mischung sollte es schon sein, falls man solo spielt. Denn die Aufträge können unterschiedliche Herausforderungen an die Gruppe stellen, auf die man besser vorbereitet sein sollte.
Wobei: Wenn man wirklich alleine unterwegs ist, wird man schnell an die Grenzen des Spielspaßes stoßen. Denn die Missionen sind zwar nett. Doch kann die Story nicht überzeugen und so den nötigen Anreiz dafür geben, durchzuspielen. Es fehlt das gewisse Etwas!
Auf der Suche nach Etwas Und das könnte am Handlungsschauplatz liegen. Boston bietet zwar im Shadowrun-Universum einige interessante Aspekte, wie zum Beispiel einen verseuchten Hafen. Doch vergleicht man die Geschichte mit der von Shadowrun Returns oder gar der ersten Videospieladaption der Vorlage, fehlt einfach erneut das gewisse Etwas!
Und da kann auch der belebte Hauptumschlagsplatz nichts ändern. Man trifft dort zwar auf abwechslungsreiche Charaktere, die ihre eigene Vergangenheit haben. Allerdings hat man sich schon bald an ihnen sattgesehen und gehört. Zum Glück gibt es noch weitere Plätze, die man nach und nach freischalten kann.
Rundenbasierende Langweile
Was ebenfalls mit dazu beiträgt, dass das Spiel gemischte Gefühle hervorruft, ist das Gameplay. Denn Shadowrun Chronicles ist ein rundenbasierendes Taktik-RPG. Das ist zwar ein gutes und interessantes Genre. Doch ein Online sorgt es dafür, dass viel Dynamik verloren geht. Man kann einfach nicht schnell genug reagieren, wenn der Feind einen überrascht und Schaden zufügt.
Grafik und Sound sind jetzt keine Kracher. Die Darstellung ist zwar etwas besser als bei Shadowrun Returns. Doch gleichzeitig wirkt sie verstaubt, nicht mehr zeitgemäß. Die guten Sprecher sorgen immerhin für eine angenehme Atmosphäre.
Fazit: Shadowrun Chronicles: Boston Lockdown ist kein Kracher. Es ist ein nettes Spiel, aber mehr eben auch nicht. So schön die vielfältigen Charaktererstellungsmöglichkeiten sind, am Ende fehlt das gewisse Etwas. Als Solospieler verliert man schnell das Interesse daran und der Handlungsschauplatz Boston ist nicht so interessant. Und die Entscheidung, das Spiel als ein rundenbasierendes Taktik-RPG herauszubringen funktioniert nicht, zumindest nicht Online.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.