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The Order: 1886

Entwickler: Ready at Dawn
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 60€ €

Systeme: PlayStation 4

Inhalt:

The_Order_1886_Logo

Seit der Zeit König Arthurs sorgen die Ritter der Tafelrunde für das Überleben der Menschheit im Kampf gegen die Halbblüter. Dank des Schwarzen Wassers können diese Helden lange leben und auch schwerste Verletzungen auskurieren. Doch ihr Kampf war erst seit Beginn der industriellen Revolution erfolgreich. Erst durch die Erfindungen Nikola Teslas ist es ihnen gelungen, ihren Feinden gefährlich zu werden. Allerdings scheint im Geheimen eine Verschwörung ihre Wurzeln geschlagen zu haben, die am Ende das Blatt wieder zu Ungunsten der Menschen wenden könnte.



Meinung:

Was für eine Sch....
Es war am Sonntag, 23:06 Uhr, als bei mir der Abspann zu The Order: 1886 über den Fernseher lief. Meine erste Reaktion auf das eben gesehene Ende war: »Was für ein Bullshitfinale!«. Meine zweite: »Wie soll ich dieses Spiel überhaupt rezensieren?«. Dann hatten wir Montag, den 02.03. Und ich versuchte mich an dem Unterfangen, eine Besprechung zu schreiben, die dem Game gerecht wird.

Es gab in den letzten Tagen und Wochen im Prinzip kein Entkommen vor The Order: 1886. Überall las man Reaktionen, Kritiken und sah Reklame für das Spiel. Von Beginn an war klar, dass es der neue Vorzeigetitel Sonys für die PS4 sein sollte. Und mit Ready at Dawn war ein erfahrenes Entwicklungsstudio am Werk, das – unterstützt von den Santa Monica Studios – an der Entwicklung arbeitete.

Interaktives Action-Game-Movie
Kritik zog The Order: 1886 deshalb auf sich, weil bekannt wurde, dass das Spiel innerhalb von fünf bis zehn Stunden durchspielbar war. Ru Weerasuriya, Gründer von Ready at Dawn, verteidigte die Dauer damit, indem er das Game mit einem Film verglich. Und in der Tat erinnert vieles beim Titel an das vielgescholtene Genre der Interactive Movies, die zu Anfangszeiten der CD-ROM als Trägermedium für Spiele weit verbreitet waren. Kein guter Anfang, oder?

Denn über weite Teile des Spiels sieht man nur lange Zwischensequenzen, in denen man nur ab und an aufgefordert wird, einen bestimmten Knopf zu drücken. Und zwar schnell. Quicktimeevents, ein bei vielen Gamern nicht sehr beliebtes Spielelement, sind massenhaft vorzufinden. So manche Auseinandersetzung besteht zum Beispiel nur aus einer einzigen Aneinanderreihung diverser QTEs, was dem Spielspaß nicht gerade förderlich ist. Der Spieler wird dabei die ganze Zeit an der Leine gehalten, darf nicht frei agieren.

Das Gefühl der Freiheit durch die lange Leine
Doch zum Glück lässt Ready at Dawn in vielen Abschnitten diese auch mal los. Dann darf man sich frei fortbewegen, allerdings nur in schlauchförmigen Leveln, in denen man den Weg von A nach B nicht verfehlen kann. Regelmäßig gibt es außerdem ebenfalls noch Passagen, in denen man sich als Sir Galahad, dem Hauptcharakter und Spielfigur, gegen Massen an Feinden erwehren darf. Dann wird das Spiel auf einmal zu einem 08/15-Deckungsshooter, in dem man viele Treffer einstecken kann, ehe man stirbt. Geht man rechtzeitig in Deckung regeneriert man Gesundheit.

Doch diese Passagen machen nur bedingt Spaß. Zu simpel ist das Spielprinzip und zu abwechslungsarm wird es auf die Dauer. Hinzu kommt auch noch, dass die KI alles andere als berauschend ist. Die Vorgehensweise der Feinde ist fest geskriptet und erlaubt keinerlei Improvisationen. Und eure Kameraden sind gut darin, Luftlöcher zu schießen oder sinnlos durch die Gegend zu rennen. Aber eine ernsthafte Unterstützung sind sie nicht.

Kleinere Ungereimtheiten bereichern die Story – nicht!
Wobei man über solche Sachen hinwegsehen kann, wenn wenigstens die Story gelungen wäre. Doch auch diese weist viele Patzer auf. Ein Problem ist, dass man dem Spiel besonders im Verlauf des letzten Drittels deutlich anmerkt, dass es als erster Teil einer Spielereihe konzipiert ist. So mancher Handlungsstrang, der vielversprechend beginnt, wird auf einmal nur noch mal kurz aufgegriffen und danach nicht mehr. Kein Wunder also, dass das Ende so unbefriedigend ist.

Doch ebenso gibt es auch Ungereimtheiten, die wiederholt auftauchen. In einer Szene ist Sir Galahad schwer verletzt, als er mitansehen muss, wie einer Kollegin von einem Halbwesen das Rückgrat gebrochen wird. Seine Verwundungen sind dann auf einmal wie fortgeblasen, obwohl man nicht gesehen hat, wie er das Schwarzwasser getrunken hat, das solche Verletzungen innerhalb kürzester Zeit heilt. In einer anderen Szene schleicht er sich mit Kollegen an Bord eines Luftschiffes, um bestimmte Feinde auszuschalten. Dabei kommunizieren sie so laut, dass man sich wundert, wieso Besatzung und Passagiere das nicht mitkriegen.

Protagonisten unklaren Alters
Und leider schaffen es auch die Figuren nicht, das Interesse des Gamers dauerhaft zu fesseln. Es gibt gute Ansätze, doch dabei bleibt es auch. Ein Manko ist einfach, dass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, wirklich jemanden zu spielen, der mehrere Jahrhunderte alt ist. Hier fehlen Rückblenden und Spielsequenzen, in denen man Sir Galahad oder Sir Parceval – beide angeblich mehrere Jahrhunderte alt – in der Vergangenheit steuert. So wird es nur erwähnt und es wirkt unglaubwürdig.

Die spielerische Seite ist also misslungen. Doch wieso habe ich es dann von Anfang bis Ende durchgespielt? Weil die technische Seite so grandios ist!

... Wow!
Schon allein grafisch gesehen ist das Spiel einer der Vorzeigetitel für die PS4. Hier wird deutlich gezeigt, wozu die Konsole in der Lage ist. Die Charaktere wirken realistisch, ebenso die Umgebung des Spiels. Man kann Hautunreinheiten erkennen, Narben oder feuchtschimmernde Augen. Die Emotionen werden glaubwürdig dargestellt und zwischen Gameplay und Zwischensequenzen kann man keinen Unterschied feststellen. Schon allein dadurch wird The Order: 1886 weiterhin in aller Munde bleiben.

Wobei ich mir allerdings wünschen würde, dass ich mehr mit der Umgebung interagieren könnte. Viele Male kann ich speziell ausgesuchte Gegenstände näher unter die Lupe nehmen. Doch das ist mir zu wenig. Ich will nicht bloß einzelne Fotos angucken, ich will mehr haben.

Und der Soundtrack? Wie die Grafik an sich sehr gut gelungen. Die Musikstücke sind alle passend zur Situation gewählt und einfach nur grandios. Was auch für die Synchro gilt. Die deutschen Sprecher machen durch die Bank weg eine super Arbeit und setzen Maßstäbe!



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Götz Piesbergen

Man kann die Kritik an The Order: 1886 nachvollziehen. Spielerisch ist das Game eher mau. Die Anhäufung an Quicktimevents und die langweiligen Passagen, in denen man sich gegen Massen an Feinden wehren muss, sind ein Teil dieses Arguments. Die miserable KI ein anderer. Der Plot hat Löcher, wird unbefriedigend erzählt und vernachlässigt die Figuren. Was wirklich mehr als gelungen ist, ist hingegen die Technik. Grafisch ist das Game ein Maßstab für viele Dinge, die da noch kommen werden. Und akustisch ist es nicht weniger sensationell.

michael_neuIch habe längst nicht so viel vom Spiel gesehen wie Götz, doch ein paar Dinge fand ich zu interessant, um sie unerwähnt zu lassen. Abseits von der wirklich erstklassigen Grafik haben sich Ready at Dawn wirklich die größte Mühe gegeben, The Order ein nahezu völlig homogenes Bild zu verschaffen, um den cinematischen Eindruck niemals zu unterbrechen oder gar zu zerstören. Das ist ihnen überwiegend gelungen. Minispiele sehen daher nicht wie Minispiele aus, Gegenstände und Waffen werden beim Betrachten mit den Händen des Protagonisten bewegt und immer wieder gibt es Einlagen, die an Heavy Rain erinnern und der beeindruckende Anfang wird jedem Spieler im Gedächtnis bleiben. Linear und filmreif ist The Order: 1866 daher eine Abwechslung zwischen zwei Open-World-Monstern oder vor dem nächsten, großen RPG.



The Order: 1886 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 9.75
Sound: 9.50
Steuerung: 7.25
Gameplay: 5.00
Wertung: 7.875
  • Grandiose Grafik
  • Grandiose Musik
  • Actionreiche Passagen
  • Spieler wird zu sehr an die Leine genommen
  • Bietet nichts neues
  • Story mit starken Schwächen

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Rezension vom: 03.03.2015
Kategorie: Action
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