Anforderungen:
OS: Windows XP 32 Bit / Vista / 7 / 8; CPU: 2.2 GHz Dual Core; RAM: 2 GB; Grafik: nVidia GeForce 205, Radeon HD 3400; DirectX: Version 9.0c; HD: 2100 MB frei; Sound: DirectX 9.0c
Inhalt:
Sam will von seiner Drogensucht loskommen. Aus diesem Grund hat er sich ein eine spezielle Anstalt einweisen lassen. Der erste Tag ist noch gut gelaufen. Doch dann geschieht etwas. Er wacht mitten in der Nacht auf und befindet sich auf einmal in einem heruntergekommenen Gebäude. Überall sind Blutflecken zu sehen und alles wirkt verrottet. Was ist da nur geschehen?
Meinung:
Die Fortsetzung eines obskuren Spiels Wenn es um die Darstellung der Handlung geht, wählen die meisten Adventures eine Perspektive, in der die aktuellen Protagonisten gut zu erkennen sind. Spiele, die wie das legendäre Myst das Gameplay aus der Ego-Sicht wiedergeben, sind dagegen selten zu finden. Das ist eine Lücke, die der Entwickler Shining Gate Software mit Decay: The Mare zu schließen versucht.
Dabei besitzt das Game, das von Daedalic herausgebracht wird, eine interessante Geschichte. Denn es ist die Fortsetzung von Decay, einem Titel, der ursprünglich für die Xbox 360 herausgekommen ist. Wer sich jetzt darüber wundert, wieso ihm das Spiel dort nicht untergekommen ist: Das liegt daran, dass es im Indie-Programm der Xbox Live Arcade veröffentlicht wurde, die bei unabhängigen Entwicklern auf Grund seiner Unübersichtlichkeit einen schlechten Ruf genoss. Eine Fortsetzung erschien im Episodenformat zwischen 2013 und 2014 für die mobilen Plattformen. Und genau diese sind jetzt auf Steam erhältlich bzw. kommen demnächst auf einer Disk gesammelt für den PC heraus.
Wie einst bei Myst Spielt man die ersten Minuten wird man über eine weitere Ähnlichkeit mit Myst stolpern. Denn genau wie bei dieser Genre-Legende bewegt man sich nicht flüssig durchs Spiel, sondern blättert sich sozusagen Bild für Bild weiter. Animationen sind spärlich gesät und beschränken sich auf Sachen wie einen Hebel, der sich rauf- und runterbewegt oder leuchtende Lampen.
Das ist gewöhnungsbedürftig und wirkt gleichzeitig auch veraltet. Die Entwickler versuchen, dem durch Atmosphäre und eine weitestgehend offene Welt entgegenzuwirken. Von Beginn an stehen einem mehrere Wege offen. Nicht alle kann man natürlich bis zum Ende gehen. Dann blockieren auf einmal Trümmerberge die Route oder eine Tür ist verschlossen. Auch wirkt das heruntergekommene Gebäude hervorragend dargestellt. Blutreste oder merkwürdige Bilder an den Wänden sorgen für einen wohltuenden Schauer. Szenen, wie ein von einer mysteriösen Gestalt heruntergelassenen Gittertür, sorgen ebenfalls dafür, dass das man sich gut gruseln kann.
Gut für das Gewicht Doch ansonsten kann Decay: The Mare nicht überzeugen. Zu sehr merkt man ihm an, dass es ursprünglich für die mobilen Plattformen herausgekommen ist. Damit ist jetzt nicht nur die limitierte Darstellungsweise gemeint. Auch Aspekte wie die zu grob aufgelösten Hintergründe sorgen dafür, dass die Optik nicht für das Spiel spricht.
Ebenso stört das permanente Backtracking. Es gibt Momente, in denen man, um ein Puzzle zu lösen, erst zu einer anderen Stelle muss, nur um sich anschließend erneut zu dem Ort zu begeben, an dem man vorher war. Dieses ewige Hin- und Hergerenne geht einem schnell auf die Nerven, da die Umgebung ebenso schnell an Reiz verliert.
Gelungen gruselig Auch ist häufig unklar, ob man mit gewissen Objekten interagieren kann. Denn die Felder, auf denen diese Interaktion stattfindet, sind teilweise merkwürdig verteilt. Und wenn man meint, man würde sich eine bestimmte Darstellung an der Wand näher angucken, so ist das in Wahrheit der Befehl, dass man sich weiterbewegt. Hier wären vor allem eindeutigere Icons wünschenswert gewesen.
Immerhin ist die Musik gut geworden. Sie unterstützt mit leisen und gezielten Klängen die gruselige Atmosphäre des Spiels. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht.
Fazit:
Decay: The Mare ist ein Adventure im Stile von Myst. Man bewegt sich nur bildweise vorwärts und Animationen sind spärlich gesät. Dieser Monotonie versuchen die Entwickler durch eine gelungene Atmosphäre und eine relativ offene Welt entgegenzuwirken. So gibt es mehrere Wege, die man erkunden kann. Doch einige Puzzles lassen sich nur mit nervigem Backtracking lösen. Auch ist bei einigen Objekten unklar, was man mit der Interaktion auslöst. Und die grob aufgelösten Hintergründe lassen deutlich auf den Ursprung als Mobilespiel rückschließen.
Decay: The Mare kommt erst am 27. März als Retail heraus, ist aber schon jetzt auf Steam zu haben.
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