Genre:
Jump'n'Run USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
10 bis 30€ €
Systeme:
PC, PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita, Wii U
Inhalt:
Nikola Tesla hätte dies zu Lebzeiten sicher nicht zu träumen gewagt. Der Erfinder, der für viele Erfindungen überhaupt keine Lorbeeren erntete, wurde zu einer äußerst beliebten Vorlage für fiktive Werke. Besonders in Videospielen ist Tesla als halb historischer, halb fiktiver Charakter sehr beliebt. Beispielsweise in The Order: 1886, das im Februar erscheinen wird. Rain Games haben dem Wechselstrom-Pionier dagegen eine ganze Stadt gewidmet: Teslagrad.
Meinung:
Die Geschichte wird in Teslagrad völlig ohne Worte erzählt. Aus irgendeinem Grund wird unser junger Protagonist von den Schergen des Königs verfolgt. Warum, das offenbart sich nur langsam. Wir erreichen den Turm von Teslagrad und finden dort als erstes Handschuhe, mit denen wir Metallklötze und -platten mit elektromagnetischen Ladungen (mittels L1 und R1) versehen können. Rot und blau ziehen sich an, gleichfarbige Ladungen stoßen sich ab. Das ist die Grundlage vieler Rätsel und Puzzles in Teslagrad. Doch nicht die einzige. Bestimmte Blumen und krabbelnde Mini-Roboter können auch uns aufladen und in Magnetfeldern schweben lassen. Der Kern des Turmes besteht aus einem solch riesigen Elektromagnetfeld, und später können wir uns durch den Teslamantel selbst aufladen (L2 und R2) und so weiter hoch schweben. Wären da nur nicht die Barrieren, die man erst entriegeln muss.
Rot und Blau Und so entfaltet sich das Metroidvania-Puzzle-Gameplay von Teslagrad. Links und rechts der Turmmitte öffnen sich immer mehr Bereiche. Ein riesiger Baum in einer Art Wintergarten, eine Rüstungsfabrik, in Käfigen gefangene (und umherlaufende), seltsame Wildtiere, elektromechanische Bosse und zahllose Elektro- und Magnetismusexperimente, die scheinbar nur den Zweck haben, uns am Vorankommen zu hindern. Der Turm von Teslagrad ist wahrlich ein toller und facettenreicher Schauplatz, wie man ihn nur selten in Spielen zu sehen bekommt. Die schön gemalte Grafik und die dezente Musik tun ihr übriges. Ein sagenhafter Moment, wenn man den Turm vollständig erklommen und ihm all seine Geheimnisse entlockt hat.
Ohne Worte Am Ende steht natürlich der Kampf gegen den bösen König, der einst seinen Freund und Berater Tesla aus Machtgier ermordete. Die Hintergrundgeschichte wird durch mechanische Theaterbühnen und fast völlig optionale Schriftrollen erzählt. Fünfzehn Stück benötigt man, um zum König zu kommen. Wahrscheinlich hat man auch mindestens so viele, wenn man an jene Stelle kommt. Unbedingt sein müssen hätte diese Anforderung nicht, denn erst der letzte Boss im Turm, der mit dem letzten zu findenden Gegenstand zu besiegen ist, ebnet den Weg ins Schloss. Die Schriftrollen erzählen aber wie gesagt auch einen Teil der Hintergrundgeschichte – und sind zudem die einzige Quelle für Trophäen und Achievements. Findet man alle 36, was nicht einfach ist, denn manche sind sehr gut versteckt und andere nur auf sehr kniffelige Art zu erreichen, so bekommt man nicht nur die Platintrophäe, sondern kann auch das ultimative Ende freischalten.
Präzise! Eine besondere Erwähnung wert ist auch die Steuerung. Die ist wirklich erstklassig und sehr präzise. Hin und wieder ist das aber auch echt notwendig, da es manche Abschnitte absolut in sich haben. Zum Glück ist das Checkpointsystem sehr gnädig, so dass es nichts ausmacht, wenn man mal wieder an der falschen Stelle in die falsche Richtung »blinzelt« (durch die Teleportationsstiefel). Außerdem lassen sich Räume zurücksetzen, indem man sie verlässt und wieder betritt.
Die schöne Grafik habe ich dagegen ja schon erwähnt. Hier muss man aber auch speziell noch die Animationen loben, die wirklich klasse sind. Besonders der König macht im Endkampf wirklich eine tolle Figur.
Teslagrad gibt es schon seit 2013 auf dem PC. Im November bzw. Dezember 2014 erschienen auch die Downloadversionen für Wii U, PS3 und PS4. Zudem erschienen dank SOEDESCO und hierzulande S.A.D. vor kurzem auch Retailversionen für PC, PS3 und PS4. Eine physische WiiU-Version soll im April erscheinen und auch auf der Vita soll das Spiel noch herauskommen. Ich finde es spitze, dass man so ein fantastisches Indiegame auch als physisches Exemplar kaufen kann und wünschte, das wäre bei mehr Spielen der Fall. Besonders auf den Konsolen ist dies ja eine Seltenheit.
Fazit:
Egal, ob euch die Download- oder die Retailversion lieber ist: Teslagrad solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Das Puzzle-Metroidvania besticht durch ein tolles Setting, eine erstklassige Atmosphäre, schöne Grafik und Animationen und nicht zuletzt durch clevere und fordernde Puzzles. Besonders die optionalen Schriftrollen zu erlangen hat es oft in sich. Auch die Steuerung ist so präzise, dass sich alteingesessene Entwickler noch eine Scheibe abschneiden können. Hoffentlich hört man bald neues von Rain Games!
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