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Sonic Boom - Lyrics Aufstieg

Entwickler: Big Red Button Entertainment
Publisher: Sega

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 44,99€ €

Systeme: Wii U

Inhalt:

lyriclogo

Seit SEGA keine Konsolen mehr baut und Sonic auf anderen Plattformen herumflitzen muss, ist es für den blauen Igel ein Auf und Ab. Mal richtig daneben, mal ein bisschen gut, dann auch mal wieder erstklassig. Zusammen mit Nintendo entstand Sonic Lost World, das vor einem Jahr erschien, und doch ganz ordentlich war. Nun hatte man aber einen Exklusivdeal über drei Spiele geschlossen, wovon das zweite Mario & Sonic bei den olympischen Winterspielen in Sotschi war. Und weil Sonic Team wohl noch eine Weile mit dem nächsten Teil beschäftigt ist, und dieser womöglich auch auf anderen Konsolen erscheinen soll, beauftrage man bei SEGA ganz einfach zwei externe Entwicklerstudios, um die Nintendo-Plattformen mit Spielen zur Zeichentrickserie Sonic Boom zu versorgen. Sonic Boom: Lyrics Aufstieg heißt der Titel für die Wii U, entwickelt wurde er von Big Red Button Entertainment.



Meinung:

Sonic, Tails, Knuckles und Amy haben es mal wieder mit Dr. Eggman, Metal Sonic und einer Horde Roboter zu tun – so weit, so dem Original ähnlich. Die Roboter wurden aber gar nicht von Eggman erschaffen, sondern scheinen etwas mit einer Ruine zu tun haben. Die Freunde staunen auch nicht schlecht, als sie in dieser Ruine Wandzeichnungen finden, die anscheinend Sonic und Tails zeigen. Und auf einmal erwacht ein seltsames Reptil aus seinem tausend Jahre langen Schlummer: Lyric. Die Ruine sollte den Bösewicht festhalten, doch nun haben Sonic & Co. ihn befreit!

Hier stimmt was nicht
Wie schon gesagt sind beide Spiele völlig unterschiedlich. Doch wie hängen sie zusammen? Tun sie das überhaupt? Spielt man die 3DS-Version zuerst durch, so kann man sie mit der WiiU-Version verbinden und dort Boni freischalten. Doch Der zerbrochene Kristall scheint nach Lyrics Aufstieg zu spielen. Auf der Wii U wird Lyric erweckt und Tails erfindet einen Energiestrahl, mit dem man sich in beiden Spielen herumhangeln kann. Auf dem 3DS entführt Lyric Amy, doch Sonic scheint Lyric hier anfangs nicht zu kennen. Der Comic, den man in der 3DS-Version in Sonics Hütte anschauen kann, verdeutlicht das Problem: Hier wird erzählt, wie es zum Aufeinandertreffen von Amy und Lyric kam und auch hier begegnen sich beide zum ersten Mal. Die Spiele scheinen also tatsächlich nicht von der Story her zusammenzupassen.

Aber das ist nicht das eigentliche Problem, das Sonic Boom: Lyrics Aufstieg hat. Das Spiel wird ja gerade so gut wie überall zerrissen, was für ein Sonic-Spiel ja nicht unüblich ist. Es wird als das schlechteste Sonic-Spiel und sogar als das schlechteste Spiel 2014 gehandelt. Teilweise ist die Kritik gerechtfertigt, teilweise aber auch nicht. Denn das Spiel ist im weiteren Verlauf nicht so schlecht wie es anfangs aussieht – auch wenn es wirklich zu den schlechtesten Sonic-Spielen gehören dürfte.

Holpriger Einstieg
Das Spiel fängt mit einem High-Speed-Rennen gegen Dr. Eggman an. Wenn hier schon alles ruckelt und einfach nicht flüssig läuft, hat das Spiel eigentlich schon verloren. Komischerweise war das nur bei diesem ersten, sehr gescripteten Highspeed-Abschnitt so. Im Verlauf des weiteren Spieles gab es keine solch schwerwiegende technische Probleme mehr. Und Lyrics Aufstieg besteht ja nicht nur aus solchen Abschnitten. Im Großen und Ganzen ist es nämlich ein Action-Adventure, bei dem man Levels erkunden muss, und in das High-Speed-, Prügel- sowie 2D-Abschnitte integriert wurden. Doch jeder Teil des Spiels hat seine eigenen Probleme. Das fängt damit an, dass Steuerung und Kamera absolut vermurkst sind, auch wenn man sich mit der Zeit etwas daran gewöhnt. Sonic & Co. lassen sich so schlecht steuern, dass ein einfaches »arbeite dich da hoch, spring auf die erste Säule, dann auf die zweite und schließlich da rüber, wo es weiter geht« zum absoluten Glücksspiel wird, während Tails die ganze Zeit am Labern ist und ständig darauf hinweist, dass »die Säulen zu irgendwas gut sein müssen«. Oder dass »der Schalter da irgendwas auslösen muss«.

Apropros Gelaber: Ich habe keine Ahnung, ob das vielzitierte »Da sind Rampen. Die können wir als Rampen benutzen« wirklich ernst gemeint war, oder ob man nicht doch versucht hat, absichtlich Humor in die Sache zu bringen. Immerhin unterhalten sich Sonic und Tails einige Zeit später in einem Fahrstuhl darüber, dass Dr. Eggman abgenommen hat, und ob er wohl Diät macht oder Sport treibt. Wem da nicht wenigstens ein kleines Schmunzeln über das Gesicht kommt, der lacht auch sonst nur zwischen St. Martin und Aschermittwoch.

Ach, macht doch nix!
Zumal sich der Frust nach einer Weile wirklich in Grenzen hält, wenn man merkt, dass es eigentlich überhaupt keine Bestrafung gibt, wenn man irgendwo in einen Abgrund fällt oder kaputtgeht (oder mit den Fußzehen eine Wasserlache berührt hatte, während man davor und danach munter über Wasser flitzen durfte). Man kann direkt wieder an Ort und Stelle weitermachen, auch wenn man keine Ringe mehr hatte.

Hundert Ringe, sie zu knechten, an beide Spiele zu binden und doch nichts zu verflechten
Das Ringsystem trägt dazu aber eigentlich nicht viel bei, die schnellen Tiere hätten auch gut Herzen oder sonstwas als Energie haben können. Man verliert zwar nun nicht mehr alle Ringe, wenn man getroffen wird, was wie ein Riesenfortschritt gegenüber dem bisherigen Hopp-oder-Topp-System aussieht. Jedoch kann man nicht mehr als 100 Ringe einsammeln, was es gerade bei Abschnitten ohne Gegner oder sonstige Gefahren völlig obsolet macht, wegen Ringen überhaupt irgendeine Anstrengung zu unternehmen, auch wenn man manchmal die Fähigkeit eines bestimmten Charakters braucht oder diverse Schalter drücken muss, um an die Goldreifen zu kommen. Allerhöchstens für die Sammelgegenstände (z.B. Kisten mit Roboterteilen, mit denen man Dinge in der Hub-Gegend wieder aufbauen kann) lohnt sich der Aufwand, aber auch nur bedingt.

Na, so ganz stimmt das nicht mit der Anzahl der Ringe! Das findet man aber auch erst heraus, wenn man die Upgrade-Station in der Hub-Gegend des Spiels findet. Denn wenn man in der 3DS-Version weiterkommt und die dann mit der WiiU-Version verbindet, kann man die Ring-Upgrades kaufen. Aber da man die Ringe eh kaum braucht und es auch nichts gibt, wenn man alle in einem Gebiet einsammelt, ist auch das ziemlich egal.

Hau den Robo
Prügeleien gibt es dann auch noch, die finden anfangs oft auf begrenztem Raum statt, später immer mehr in der direkten Spielumgebung. Amy, Sonic, Knuckles und Tails (zwischen denen man stets per Steuerkreuz wechseln kann, je nachdem wer gerade alles anwesend ist) haben hier alle ihre eigenen Moves und spielen sich etwas anders. Auch in den Gebieten/Dungeons an sich und den 2D-Bereichen gibt es immer mal wieder Stellen, die nur ein bestimmter Charakter erreichen kann.

Hopp oder Top?
Videosequenzen und Sprachausgabe sind echt ordentlich, auch die Story nimmt eine interessante Wendung. Insgesamt ist das Spiel wirklich kein Reißer, kann aber doch ziemlich unterhaltsam sein, wenn man sich drauf einlässt. Ja, ich würde sogar sagen, wer dem Spiel leichtfertig eine 1/10 gegeben hat (und das gab es in der internationalen Online-Presse durchaus), der hat das Spiel sicherlich nicht sehr weit gespielt. Das kann man einem normalen Spieler nicht verübeln, denn der Einstieg ist wirklich völlig daneben – einem Redakteur aber nicht. Die Kundenbewertungen in Onlineshops zeigen sich da übrigens um einiges versöhnlicher mit dem Igel.

Ja, irgendwie wirkt es so, als ob die Entwickler nur langsam in das Spiel reingefunden haben, man merkt wirklich, wie es vom holprigen Start an etwas aufwärts geht. Man kennt das vom Schreiben, wenn man sich zunächst in eine Geschichte einfinden muss. Dann, so ein bekannter Ratschlag, sollte man aber diesen Abschnitt löschen, da dieser vielleicht nur dazu diente, dass man sich selbst mit der Welt und den Charakteren vertraut machen kann. Und schließlich erst dann einsteigen, wann die eigentliche Geschichte losgeht. Nun, bei einem Videospiel dürfe das nicht so einfach sein. Und selbst J.R.R. Tolkien hat Der Hobbit so gelassen, wie es war – auch wenn sich hier die Entwicklung vom Kinderbuch hin zum ausgewachsenen Fantasyroman herauslesen lässt, die direkt während des Schreiben stattgefunden haben muss. (Nun muss ich aber wohl nicht extra dazu schreiben, dass goldene Ringe wohl das einzige sind, das Sonic mit Der Herr der Ringe gemeinsam hat... )



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Sonic Boom: Lyrics Aufstieg ist wahrlich kein Glanzstück in der langen Karriere des blauen Igels. Die Steuerung dürfte vielen Spielern den Spaß vermiesen und das Gameplay hat gerade am Anfang nicht viel mit Sonic zu tun. Erst später wird es etwas rasanter. Dabei eignet es sich aber auch ganz gut für ungeübtere Spieler, auch wenn diejenigen öfter mal kaputt gehen dürften. Denn das Spiel bestraft Tode nicht und das Ringsystem kann man fast schon ignorieren.

Sonic Boom - Lyrics Aufstieg - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.25 Grafik: 5.50
Sound: 7.50
Steuerung: 3.00
Gameplay: 5.00
Wertung: 5.25
  • Das Spiel steigert sich mit fortschreitender Dauer
  • Gebiete und Dungeons sind recht ordentlich aufgebaut
  • Teils witzige Dialoge und interessante Elemente in der Story ...
  • Steuerung verkorkst
  • Ruckelt im Prolog heftig
  • ..., teils aber auch stupides, nerviges Gelaber mit Facepalm-Garantie
  • Ringsystem verkorkst
  • Der Einstieg ist auch spielerisch nicht sehr gelungen

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Rezension vom: 04.12.2014
Kategorie: Action
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