Du wolltest schon immer ein paar Klassiker anspielen? Dir waren die NES-Virtual Console-Titel zu teuer? Du besitzt keine Wii U? Dann ist Ultimate NES Remix das richtige für dich!

Remake!!!!
2014 war ein gutes Jahr für NES-Fans. Denn Nintendo brachte zwei Compilations heraus, die sich vor der ersten Spielekonsole der Firma verneigten und gleichzeitig einige der besten Spiele jener Zeit neu herausbrachte. Nämlich in einer remixten Fassung.

Ich besprach den ersten Teil, mein Kollege Michael den zweiten. Und wir beide waren von den Sammlungen angetan, auch wenn es diverse Schwächen besaß. Allerdings erschienen die zwei Games hierzulande nur im eShop. Eine Disk-Version, die in Japan herauskam, war für den Rest der Welt noch nicht einmal angedacht. Umso überraschender, in mehrfacher Hinsicht, war die Ankündigung von Ultimate NES Remix für den 3DS.

Nicht allumfassend
Zum einen, weil es ursprünglich hieß, dass eine Umsetzung auf den Handheld schwierig sei und mehr Hardwarepower benötige. Zum anderen, weil mit dieser Fassung jetzt doch eine physikalische Form der Sammlungen erhältlich war. Also alles bestens, oder?

Nicht ganz. Denn Ultimate NES Remix umfasst 16 Spiele, und damit 12 weniger, als in den anderen Remixes benutzt wurden. So fehlen Titel wie Tennis, Ice Climber oder Wario‘s Woods. Stattdessen hat man sich auf die wirklichen AAA-Spiele wie die Super Mario Bros-Games oder die Zelda-Teile konzentriert. Ob das an Platzmangel liegt oder weil die weggelassenen Titel bei den ursprünglichen Remixes nicht so beliebt waren, lässt sich nicht ergründen. Es ist am Ende nur schade, da so die Sammlung natürlich nicht vollständig ist.

Süchtigmachendes Spielprinzip
Doch das ändert nichts daran, dass das Spielprinzip an sich süchtig machend ist. Denn das ist unverändert geblieben. Noch immer hat man ein altes NES-Spiel, das in kleine Herausforderungen aufgeteilt worden ist. Sei es, einen sich bewegenden Virus zu eliminieren, eine bestimmte Anzahl an Münzen einzusammeln, oder mit Kirby das Ziel zu erreichen: Die einzelnen Aufgaben sind kurz geraten und dabei gleichzeitig herausfordernd.

Am besten gelungen sind jedoch die Remix-Stages. In denen wird das normale Gameplay auf den Kopf gestellt. Mario rennt automatisch oder muss sich im Dunkeln den Weg suchen. Oder Samus taucht in einem Mario-Stage auf und muss Münzen einsammeln. Das macht Spaß und sorgt mit dafür, dass man Ultimate NES Remix wiederholt starten wird.

Eine Einfache Eins
Das ultimative Ziel ist es, am Ende eine Drei-Sterne-Bewertung zu erhalten. Und hierfür muss man eine möglichst gute Zeit kriegen. Jedoch muss man auch sagen, dass das keine allzu große Herausforderung darstellt. Man kann sich viele Fehler erlauben, es wird zum Schluss doch eine volle Benotung herauskommen. Solange man nur nicht stirbt, denn dann kriegt man automatisch nur einen einzigen Stern.

Ebenso muss man betonen, dass die einzelnen Challenges nichts Neues darstellen. Besitzer der Wii U-Remixes kennen die Stages bereits. Und für die ist der Anreiz, sich das Spiel zu holen, nur die Option, es für unterwegs zu besitzen. Mehr nicht, denn die Interaktion mit dem Miiverse, die immerhin bei den Originalen für Motivation sorgte, ist hier nicht gegeben. Es ist zum Beispiel nicht möglich, neue Stempel freizuspielen.

Zeitgemäße Originaldarstellung
Wenigstens wurden die NES-Spiele so originalgetreu wie es nur ging auf den 3DS übertragen. Kleinigkeiten wie das Flackern von Sprites oder ein verspäteter Levelaufbau in einigen Games waren damals der ebenfalls Standard. Jedoch muss man sich fragen, ob die schwammige Steuerung der Donkey Kong-Level auch zu jener Zeit vorhanden war.

Was lässt sich über die Grafik sagen? Sie fängt den Charme der Spiele dieser vergangenen Tage hervorragend ein. Doch gleichzeitig wird der 3D-Effekt des Handhelds nicht genutzt. Dabei würde er sich für einige interessante Spielereien eignen.

Der Sound hingegen gibt sich keine Blöße. Die damaligen Melodien werden glasklar wiedergegeben und die neuen Tracks sind nicht minder gelungen. Sie gehen ins Mark und Bein über.